Vogelwanderung
Veranstaltung des Obst- und Gartenbauvereins Jockgrim e.V.
Jockgrim. Auf dem Gelände des Obst- und Gartenbauvereins Jockgrim trafen sich am Sonntagmorgen, 29.5. um sechs Uhr morgens Mitglieder und Interessierte, um mit fachkundiger Unterstützung den Vögeln zu lauschen.
Olaf, von Beruf Werkzeugmacher, interessiert sich seit seiner Kindheit für die Vogelwelt. Tonträger mit Rock und Pop interessierten ihn nicht so sehr, dafür umso mehr solche mit Vogelstimmen. Er hörte sie so oft, bis er die Vogelstimmen auch in der Natur wieder erkannte. Den Weg zwischen seinem Wohnort Leimersheim zu seiner Arbeitsstelle in Karlsruhe fährt er oft mit dem Fahrrad. Dabei bleibt er über den Stand der Vogelwelt auf dem Laufenden und weiß im Frühling auf den Tag genau, wann welche Zugvögel den weiten Weg von Afrika zurück in die Vorderpfalz gefunden haben. Mangels Nahrung, besonders wegen des Rückgangs der Insekten, können die Vögel kaum noch überleben. Jeder, der sich mit der Natur beschäftigt stimmt in das Lied ein, dass das Lied vieler Zugvögel bald endgültig verstummt sein könnte.
Den aufmerksamen Zuhörern erläuterte Olaf an diesen frühen Morgen aus welcher Richtung welcher Vogel auf welchem Baum in wieviel Metern Entfernung gerade zu hören ist. Mönchshausmücke und Hausrotschwanz sangen kurz nach sechs Uhr, auch Amseln, Nachtigallen und der Zilpzalp. Tauben und Grabenkrähen sind das ganze Jahr über in Jockgrim zu hören. Sie kommen mit den Lebensbedingungen in menschlichen Siedlungen zurecht und standen deshalb an diesem Morgen nicht im Interesse.
Kühl und etwas windig war dieser Sonntagmorgen und es sah nach Regen aus. Bei diesem Wetter sind die Vögel nicht so aktiv erklärte Olaf. Die Gruppe ging aus der Obst- und Gartenbauanlage hinaus über den Parkplatz des Supermarktes auf die Trockenwiese Richtung Bienwald. Hier (im Naturschutzgebiet) auf der Trockenwiese und drum herum waren auch Grünfink, Star und Specht zu hören und sogar zu sehen. Weiter ging‘s auf dem Weg zwischen der Schafweide und dem Naturschutzgebiet Tongruben zur Trockenwiese im Oberschweinheimer Feld.
Auf der Schafweide wachsen hohe Robinien, auf der rechten Seite des Wegs, am Rande des Naturschutzgebietes Tongruben, ist der Bewuchs mit Bäumen und Büschen dicht. Jede Vogelart findet Nahrung und Nistplätze in anderen Lebensräumen. Die einen in lichten Baumbeständen, andere im Wald, manche Vogelarten nisten gerne in Höhlen alter Bäume.
Trockenwiesen, erklärte Olaf, sind ein ideales Revier für die Goldammer und den Neuntöter. Wenn an sonnigen Tagen Insekten über die blühenden Wiesen schwirren, finden die Vögel hier reiche Beute. An heißen Sommernachmittagen könnte man sie dabei gut beobachten.
Zwischen Steinen, Beton und Asphalt, in aus- und aufgeräumten Landschaften und Gärten, sterilen Rasenflächen und Steingärten finden Vögel keine Nahrung und können nicht überleben.
Autor:Andrea Abt aus Jockgrim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.