Moderne Technologie hilft Menschen zu retten
Zuverlässige Lageinformationen von Anfang an
Jockgrim. In Krisensituationen entscheiden oft Sekunden über Leben und Tod. Beim Brand- und Katastrophenschutz sowie im Rettungswesen können elektronische Sichtungsgeräte entscheidend zu einem effizienteren und strukturierten Ablauf der Einsätze beitragen.
Vor diesem Hintergrund hat die Verbandsgemeinde Jockgrim sich entschlossen, als erste Verbandsgemeinde im Landkreis Germersheim mit in das System RescueWave der Firma Vomatec Innovations aus Bad Kreuznach einzusteigen. Das System kommt vor allem bei größeren Schadenereignissen mit mehreren Verletzten zum Tragen oder wird bei der Suche nach Vermissten eingesetzt.
Als zentrales Instrument kann RescueWave dabei von Einsatzbeginn an zuverlässige Lageinformationen liefern, den Sichtungsprozess beschleunigen und dafür sorgen, dass Patienten priorisiert versorgt werden oder aber auch den direkten Kontakt zu Suchtrupps zu halten. Das speziell für das System entwickelte hybride Funknetz „RescueAreaNetwork (Rescue.RAN)“ ist autark von Mobilfunk- und BOS-Netzen, was bei abgelegenen Einsatzstellen besonders wichtig ist.
Bürgermeister Karl Dieter Wünstel freut sich über die Einführung des Systems. Er sieht bei der Rettung verletzter und vermisster Personen große Vorteile durch den Zeitgewinn und die umfassende Information aller Beteiligten. Die Einsatztasche mit den zehn RescueNodes wird zukünftig im Einsatzleitfahrzeug in Jockgrim deponiert. Im Fall eines Einsatzes werden die RescueNodes im Rahmen der Lageerkundung direkt an die Verletzten verteilt.
Durch die automatische Übertragung verschiedener – per Drehknopf einstellbarer – Informationen an die Einsatzführungssoftware Rescue App ist die Einsatzleitung und der gegebenenfalls anfahrende Notarzt sofort auf dem aktuellen Informationsstand und kann direkt weitere notwendige Schritte in die Wege leiten. Dazu gehört etwa die Nachalarmierung von Rettungsfahrzeugen, die Information von Krankenhäusern zur Vorbereitung auf verstärktes Patientenaufkommen oder die Heranführung weiterer Kräfte via Ortungssignal.
Wünstel ist stolz darauf, dass die Verbandsgemeinde Jockgrim nach dem Landkreis Germersheim Vorreiter bei der Einführung des Systems ist. Die Kosten werden über das Leader-Förderprogramm sowie über Spenden der Sparkasse Germersheim-Kandel und der VR Bank zu hundert Prozent abgedeckt. Sehr hilfreich war die Unterstützung der Kameradschaftlichen Vereinigung der Feuerwehr Rheinzabern, die als gemeinnützige Einrichtung den Leader-Antrag für ehrenamtliche Bürgerprojekte stellte. Wünstel bedankte sich bei den Feuerwehrkameraden und auch bei den beiden Banken für die finanzielle Unterstützung. ps
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.