NABU bittet um Mithilfe
Amsel deutschlandweit von Virus bedroht
Naturschutz. Aktuelle Ergebnisse zeigen eindrücklich, wie sich das Usutu-Virus in den letzten Jahren vom Rhein-Main-Gebiet ausgehend in ganz Deutschland ausgebreitet hat. Auch im kommenden Sommer bittet der NABU um Mithilfe: "Melden Sie uns tote oder kranke Amseln".
Die Jahresbilanz der Usutu-Verdachtsmeldungen des Jahres 2018 liegt nun vor: Insgesamt wurden dem NABU 13.420 Verdachtsfälle mit 27.565 toten oder kranken Vögeln gemeldet. Alle Meldungen wurden inzwischen überprüft und dahingehend beurteilt, ob es sich um wahrscheinliche Usutu-Fälle handelt oder ob auch andere Todesursachen infrage kommen. Dafür wurden vor allem die Fallbeschreibungen herangezogen, die bei den meisten Meldungen mitgeschickt wurden.
6596 tote Amseln im Jahr 2018
Ziemlich genau die Hälfte aller Meldungen konnte als wahrscheinliche Usutu-Fälle eingestuft werden. Dabei handelt es sich um 6.596 Meldungen mit 14.495 toten oder kranken Vögeln. Bis auf 714 Vögel handelte es sich in allen Fällen um Amseln. Andere gemeldete Vogelarten waren in absteigender Reihenfolge: Blaumeise, Grünfink, Haussperling, Singdrossel, Rotkehlchen und Kohlmeise.
Erstmalig kann 2018 von einer fast deutschlandweiten Verbreitung des Virus gesprochen werden.
Eindrucksvoll ist zu sehen, wie sich das Virus und das damit verbundenen Vogelsterben von 2012 bis 2018 aus dem Rhein-Main-Gebiet entlang des Rheintals zunächst Richtung Norden verbreitet und nach und nach das ganze Land erreicht. Lediglich einige Mittelgebirgsregionen sind auch im Jahr 2018 weiterhin usutu-frei. ps
Der Naturschutzbund bittet darum, tote Vögel in diesem Online-Formular zu melden.
Von Mai bis November, also in der Zeit, in der Usutu-Infektionen auftreten können, schaltet der NABU unten auf dieser Seite ein Meldeformular frei. Über dieses Formular sollten Sie melden, wenn Sie kranke oder vermutlich an einer Krankheit gestorbene Amseln in Ihrer Umgebung feststellen. Bitte machen Sie dabei möglichst genaue Angaben zu Fundort, Funddatum und den näheren Fundumständen und zu den Symptomen der Vögel. Der NABU sammelt alle Daten, wertet sie aus und stellt sie Wissenschaftlern zur Verfügung. Diese einfache Methode hilft uns, das Ausbruchsgeschehen zu verfolgen, geografisch einzugrenzen und ggf. neue Ausbruchsregionen zu erkennen.
Autor:Wochenblatt Archiv aus Germersheim |
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