Tag des Wolfes
Rückkehr des Wolfes

Nachwuchs von Wölfen: Wolf-Welpe | Foto: Heiko Anders/Nabu
  • Nachwuchs von Wölfen: Wolf-Welpe
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Wolf. Der Wolf breitet sich wieder in Deutschland aus. Und die Akzeptanz der Tiere ist nach wie vor hoch. Das zeigt eine repräsentative forsa-Umfrage, die der Naturschutzbund Deutschland Nabu anlässlich des Tags des Wolfes am Freitag, 30. April, in Auftrag gegeben hat. 2.360 Personen wurden befragt, um zu ermitteln, ob sich mit der Zunahme des Wolfsbestandes und der Ausbreitung in weitere Bundesländer die Einstellung gegenüber Wölfen verändert hat.
„Obwohl weite Teile aus Politik, Medien und der Jagd- und Bauernlobby das Thema Wölfe zunehmend unsachlich behandeln, hat sich die Stimmung in der befragten Bevölkerung im Vergleich zu den Umfragen 2015 und 2018 nicht signifikant verändert“, sagt Nabu-Fachbereichsleiter Naturschutz Ralf Schulte. Die Menschen in Deutschland stehen der Anwesenheit von Wölfen nach wie vor positiv gegenüber. "Wir müssen wieder lernen mit Wölfen zu leben, dazu gehören neben Information und Aufklärung vor allem auch Unterstützung für Nutztierhalter*innen beim Herdenschutz“, so Schulte.  

Positive Haltung zur Rückkehr der Wölfe 

Insgesamt 77 Prozent der Befragten finden es erfreulich, dass Wölfe wieder hier leben, und sind der Ansicht, dass sie genauso wie Füchse, Rehe oder Biber in unsere Landschaft gehören. Zwei Drittel (65 Prozent) der Bundesbürger*innen teilen die Einschätzung, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden.
Die Menschen wurden zudem erstmals gefragt, ob es Wölfe in ihrer Region gibt. 28 Prozent der Befragten bejahten das. Bei 52 Prozent ist dies nicht der Fall, 20 Prozent konnten darüber keine Angaben machen. Die Umfrage zeigt, dass in Regionen mit Wölfen die Ablehnung der Tiere nur marginal höher ist als im Durchschnitt. Fast drei Viertel der Befragten begrüßen auch hier die Rückkehr von Wölfen, und meinen, dass sie wie andere Wildtiere in unsere Landschaft gehören (73 Prozent). Das ist auch bei Befragten der Fall, die im ländlichen Raum (Ortsgröße geringer als 20.000 Einwohner*innen) leben. „Menschen in Wolfsgebieten sind zwar eher von der Rückkehr der Tiere betroffen – ein steiles Meinungsgefälle zwischen Stadt und Land oder Wolfsgebiet und Nicht-Wolfsgebiet ist jedoch nicht erkennbar“, so Nabu-Wolfsexpertin Marie Neuwald.

Wenn ein Wolf Probleme macht

76 Prozent der Befragten gaben an, dass Wölfe selbst dann in Deutschland leben sollen, wenn es zu Problemen kommt. Der Nabu wertet das als klares Votum für die grundsätzliche Daseinsberechtigung von Wölfen. 65 Prozent stimmen der Aussage zu, dass einzelne Wölfe, die Probleme verursachen, notfalls getötet werden müssen. Der Nabu sieht darin eine Aufforderung an die Länder, ein effizientes Wolfsmanagement mit praktikablen Einzelfallentscheidungen auf die Beine zu stellen. In Bezug auf Nutztierrisse sind 38 Prozent der Befragten der Meinung, dass, wenn diese trotz Herdenschutz passieren, der verursachende Wolf kontrolliert getötet werden sollte. 49 Prozent lehnen diese Vorgehensweise ab.

Der Wolf in Rheinland-Pfalz:

Wie in anderen Bundesländern nahmen auch in Rheinland-Pfalz die Wolfsnachweise in den letzten Jahren deutlich zu, insgesamt gab es zwischen 2012 und 2021 über 120 Nachweise, die auf 22 Individuen zurückgehen. Der Großteil sind durchwandernde Wölfe, auf deren Konto gehen auch die meisten Nutztierrisse und kaum auf das von sesshaften Wölfen, wie das Leuscheider Rudel in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld oder das vermutlich nicht mehr existente Rudel Feldkircherwald-Neuwied. Um Schäden entgegenzuwirken hat das Land die Förderkulisse für Wolfspräventionsmaßnahmen erweitert. Der Nabu begrüßt, dass in den nächsten Monaten das Kompetenzzentrum Luchs und Wolf (KLUWO) mit Sitz in Trippstadt an den Start geht, um das Management des Wolfes mit allen Akteur*innen im Land über eine zentrale Stelle zu koordinieren.
„Bisher zeigen die Wölfe in Rheinland-Pfalz ein natürliches, arttypisches Verhalten. Wichtig ist Aufklärung durch sachliche Informationen, auch seitens der Medien. Die Vertreter*innen der Politik sollten sich nicht um Obergrenzen und Bejagung streiten und in der Öffentlichkeit unnötige Ängste schüren, sondern ihre Energie in die Unterstützung der Weidetierhaltung und des Herdenschutzes stecken“, sagt Ann-Sybil Kuckuk vom Nabu Rheinland-Pfalz.

Studie zum Wolf

Die gerade veröffentlichte NINA-Studie des Norwegischen Instituts für Naturforschung (NINA), in Kooperation mit dem WWF (World Wide Fund for Nature) und IFAW (International Fund for Animal Welfare), bestätigt nach fast 20 weiteren Jahren Wolfsmonitoring (die erste Studie dazu erschien 2002), dass das Risiko von Wolfsangriffen in Europa trotz steigender Population weiterhin sehr gering ist. rk/ps

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Autor:

Roland Kohls aus Ludwigshafen

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