Fotografien von Peter Bialobrzeski
Ausstellung: „Die zweite Heimat“

Eines der Werke von Peter Bialobrzeski   | Foto: Bialobrzeski

Ausstellung. Am Freitag, 28. Juni, wird um 18 Uhr die Ausstellung „Die zweite Heimat“ in der Galerie in der Fruchthalle (Eingang West/gegenüber Tourist Information) eröffnet. Dr. Svenja Kriebel vom Museum Pfalzgalerie (MPK) führt in die Arbeit ein. Der Künstler Peter Bialobrzeski wird anwesend sein. Die Ausstellung ist ein Projekt des KunstRaum Westpfalz in Kooperation mit der Stadt Kaiserslautern.
Peter Bialobrzeski (Jahrgang 1961) ist einer der bekanntesten und international erfolgreichsten deutschen Fotografen der Gegenwart. Die Werkserie „Die zweite Heimat“ ist die Fortsetzung seines Projektes „Heimat“, das erstmals 2005 publiziert wurde.
Zwischen 2011 und 2016 reiste Peter Bialobrzeski dafür durch Deutschland und kam mit 30.000 Belichtungen von Orten und von Unorten zurück. Er war unterwegs in Andernach, Berlin, Bottrop, Eisenhüttenstadt, Hamburg, Hagen, Haßloch, Meißen, Frankfurt, Offenbach, Wolfsburg, vor allem aber im weiten Dazwischen, im Fremdvertrauten, das sich an allen Orten gleicht.
Bialobrzeski unternimmt mit der Serie mehr als 30 Jahre nach Steven Shores berühmter Publikation „Uncommon Places“ den Versuch einer fotografischen Bestandsaufnahme deutscher Befindlichkeit. Er selber spricht von der „Erforschung der sozialen Oberfläche Deutschlands“. Heimat also.
Heimat, was ist das? Und wo? Im Globalisierungszeitalter ruft das Thema große Auseinandersetzungen hervor. Geprägt von diffusen Gefühlen von Heim-Weh dient es den einen zur Selbstfindung, den anderen zur Abgrenzung. Mit dem Begriff Heimat wird Politik gemacht, Auflage generiert, Geld verdient, meist irgendetwas oder irgendjemand überhöht oder niedergemacht.
Die Ausstellung „Die zweite Heimat“ in der Fruchthalle umfasst 30 Farbfotografien aus den Jahren 2011 bis 2016 und wird sechs Wochen zu sehen sein.
Peter Bialobrzeski studierte Politik und Soziologie bevor er in seiner Geburtsstadt Wolfsburg als Lokalreporter arbeitete. Nach seinem Kommunikationsdesign-Studium mit Schwerpunkt Fotografie in Essen (Folkwangschule) und London (LCP) arbeitete er zunächst für internationale Zeitschriften, bevor er Ende der 90er Jahre begann, seine Projekte in Buchform zu publizieren. Im März 2017 erschien sein 14. monographisches Buch. 2002 wurde Bialobrzeski als Professor für Fotografie an die Hochschule für Künste Bremen berufen. 2003 und 2010 gewann er einen „WorldPressPhoto Award“. 2012 wurde er mit dem Erich Salomon Preis der deutschen Gesellschaft für Photographie geehrt. Seine Bücher wurden mehrfach gewürdigt, unter anderem mit dem „Deutschen Fotobuchpreis“, sowie der Auszeichnung „Eins der schönsten deutschen Bücher.“ Seine Fotografien sind in Einzel- und Gruppenausstellungen auf allen fünf Kontinenten gezeigt worden und befinden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen. ps

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Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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