Einweihung des alten Kesselhauses – großartige Symbiose aus Tradition und Moderne

Das alte Kesselhaus auf dem ehemaligen Pfaff-Gelände erstrahlt in neuem Glanz | Foto: Bayer & Strobel
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von Ralf Vester

Kaiserslautern. Am Freitagabend wurde das alte Kesselhaus auf dem Pfaff-Gelände in Kaiserslautern feierlich eingeweiht. Das renommierte Architektenbüro Bayer & Strobel hatte das einstige Industriegebäude im Jahr 2021 gekauft und seither aufwendig renoviert und ausgebaut.

Dabei ist auch im Inneren noch einiges vom ursprünglichen Charakter des alten Kesselhauses erhalten geblieben. Sich stets im Rahmen des Denkmalschutzes zu bewegen, obwohl das 1899 erbaute Haus nicht unter einem solchen stand, spielte ebenfalls eine zentrale Rolle. So wurde zum Beispiel die Südwand des Gebäudes aus Sandstein komplett im Original erhalten. Auch die restlichen Außenfronten des imposanten Bauwerks im typischen "Pfaff-Rot" haben nichts von ihrer Identität und ihrem industriellen Charme verloren. Viele bauliche Merkmale wie große Fensterelemente oder Schiebetüren blieben erhalten bzw. wurden nachempfunden.

Das "neue" Kesselhaus dient nicht nur als Firmensitz des rund 25 Mitarbeiter starken Architekturbüros. Da sich das Duo Gunther Bayer und Peter Strobel und sein Team inzwischen längst bundesweit einen überaus guten Namen gemacht hat und bereits mehrfach hohe Auszeichnungen erhielt, beherbergt der altehrwürdige Bau aus der Gründerzeit seit Fertigstellung im August 2024 zugleich die rheinland-pfälzisch-saarländische Geschäftsstelle des Bundes Deutscher Architekten (BDA).

Leben und Arbeiten unter einem Dach

Im ersten und zweiten Geschoss verfügt das Kesselhaus über entsprechend große, funktional wie optisch geschmackvoll eingerichtete Büroflächen. Hinzu kommen Sozialräume wie ein Cafeteria und sogar ein Gästeappartement. Damit nicht genug: Das einstige Industriegebäude fungiert künftig auch als Wohnhaus für die beiden Familien der Köpfe des erfolgreichen Kaiserslauterer Architekturbüros. Es verfügt im ersten Stock und im ausgebauten Dachgeschoss über zwei geräumige Maisonettewohnungen, die alsbald bezugsfertig sind. Leben und Arbeiten unter einem Dach lautet hier die Devise.

Der Einladung zur Einweihung des neuen, alten Kesselhauses am 8. November 2024 hatten rund 250 Gäste Folge geleistet. Kaiserslauterns Oberbürgermeisterin Beate Kimmel ließ es sich ebenso nicht nehmen, der Wiedergeburt des geschichtsträchtigen Gebäudes beizuwohnen, wie ihr Vorgänger Klaus Weichel. Grußworte und Glückwünsche richtete neben der OB unter anderem auch Rainer Grüner, Geschäftsführer der Pfaff-Areal-Entwicklungsgesellschaft (PEG), an das Architekturbüro Bayer & Strobel.

Absolut beispielhaft für die weitere Entwicklung des Pfaff-Geländes

Sie alle bewunderten den unternehmerischen Mut, ein solch ambitioniertes Projekt überhaupt in Angriff genommen und schließlich in die Tat umgesetzt zu haben. Das Kesselhaus sei eines der ältesten und wichtigsten noch erhaltenen Gebäude auf dem weitläufigen, ehemaligen Areal des Nähmaschinenherstellers Pfaff. Hier hatten einst bis zu 10.000 Arbeiter ihre berufliche Heimat. Es sei absolut beispielhaft und identitätsstiftend für die weitere Entwicklung des restlichen Geländes, was hier mit dieser perfekten Symbiose aus Tradition und Moderne gelungen ist.

Gunther Bayer und Peter Strobel gaben in einer Diashow zudem Einblicke in den Ursprungszustand des Gebäudes und Stationen des Baufortschritts. Der Rest des Abends war interessanten und informativen Führungen durch das Gebäude und letztlich einem geselligen Beisammensein gewidmet. Drinnen wie draußen war für das kulinarische Wohl der zahlreich erschienenen Gäste bestens gesorgt. Alles in allem eine gelungene Einweihungsparty in einem großartig hergerichteten Kesselhaus "bei s'Paffe", das nach wie vor pfälzische Industriegeschichte versprüht. [rav]

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Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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