Eisenbahn-Nostalgie: Förderverein ebnet den Weg für Umzug der Dampflok

Am jetzigen Standort findet das Technikdenkmal kaum Beachtung | Foto: Monika Klein
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Otterbach. Ihr Bett ist bereitet. Aber es gibt noch allerhand zu tun, bis die Dampflok mit der Bezeichnung 50 2652 dort ruhen kann. Um sie von ihrem jetzigen Standort am ehemaligen Bundesbahnausbesserungswerk in der Pariser Straße in Kaiserslautern zum Stellwerkmuseum Otterbach zu bringen, braucht es einen langen Atem. Den hat der Förderverein Dampflok am Stellwerk. Er hat sich zum Ziel gesetzt, das Stahlross dorthin zu transportieren und dann zu restaurieren.

Von Monika Klein

Seit Jahren dümpelt die Dampflok in der Pariser Straße fast etwas versteckt vor sich hin. Eine Patina aus Moos und Rost hat sich über ihre Außenhülle gelegt. Ein Zustand, den Matthias Fischer aus dem Vorstand des Fördervereins und seine Mitstreiter unbedingt ändern wollen. Doch dazu muss die Lok inklusive Tender zunächst an ihren neuen Standort transportiert werden. Ein Unterfangen, das vieler Vorbereitungen bedarf.

Am jetzigen Standort findet das Technikdenkmal kaum Beachtung | Foto: Monika Klein
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Mit ihren 81 Jahren stellt die Dampflok nicht nur ein Stück Eisenbahngeschichte, sondern auch regionaler Eisenbahngeschichte dar. Exakt diese 50er-Baureihe zog früher täglich Güterwagen über die Bach- und Lautertalbahnstrecken und passierte dabei das Otterbacher Stellwerk, das 2005 außer Betrieb genommen wurde. Nach dem Kauf durch die Ortsgemeinde wurde daraus ein Museum, durch das der örtliche Heimat- und Kulturverein seit 2009 Führungen anbietet. Kaum ein anderer Standort könnte also passender sein. 

Wenn die Lok da ist, bildet sie mit dem "Stellwerk Museum" ein stimmiges Ensemble | Foto: Monika Klein
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Das Innere des Museums ist authentisch eingerichtet | Foto: Monika Klein
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Über 120 Tonnen Gewicht

Nachdem sich der Förderverein im Januar 2023 gegründet hatte, begannen wenig später die Arbeiten an dem künftigen "Stellplatz" der Dampflok. Hierzu musste ein Zaun als Abgrenzung zur Bahnlinie montiert werden, es wurde gebaggert und 76 Tonnen Schotter für den Unterbau des 30 Meter langen Gleisbettes verbracht, damit er das Leergewicht des Kolosses von knapp 80 Tonnen und des Tenders von über 25 Tonnen tragen kann. Fischer blickt mit einem Schmunzeln zurück: "Den Gleisbau haben die Bahnazubis übernommen, damit sie lernen, wie das früher von Hand gemacht wurde." 

Alfons Weiß zeigt das 30 Meter lange Gleisbett, auf dem die Dampflok stehen soll | Foto: Monika Klein
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Das Gewicht ist ein Faktor, der für den Transport entscheidend ist, ein anderer ist die Höhe von viereinhalb Metern. Kein gewöhnlicher Schwerlasttransporter kann dazu eingesetzt werden. "Es muss ein spezieller Schwerlasttransporter sein, auf dem die Lok eingehängt wird, damit sie beim Unterfahren einer Brücke im Notfall abgehängt werden kann", erläutert Fischer. Außerdem müssen zwei Kräne her, die die für die Fahrt auseinander gebauten Elemente auf die Ladefläche hieven.

Umzug in diesem Jahr

Diese Faktoren und auch die Kanalisation im Untergrund, die das Gewicht des Gefährts aushalten muss, schränken die Wegführung ein. Zwei Strecken kommen in Frage: eine führt über die Berliner Brücke an der Gartenschau und dem Westbahnhof vorbei, die andere zum Kleeblatt auf die B270 und weiter nach Otterbach. "Wie die Route genau verlaufen wird, entscheidet die beauftragte Transportfirma. Sie holt auch bei den Straßenbehörden die erforderlichen Genehmigungen ein", erzählt Fischer.

Von Vereinsseite wurden bei mehreren Fachfirmen Angebote eingeholt, die zusammen mit einem Förderantrag bei der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde eingereicht wurden. "Jetzt warten wir auf die Antwort", meint der stellvertretende Vorsitzende Alfons Weiß. Er würde genauso gerne wie Fischer sehen, dass der Umzug noch in diesem Jahr stattfinden kann. Veranschlagt sind die Transportkosten mit 30.000 Euro, knapp die Hälfte haben die Mitglieder durch Spenden von Privatleuten und Firmen sammeln können. 

Ein Fest ist geplant

Doch mit dem Umzug ist die Arbeit nicht getan. "Das wird ein Dauerprojekt", meint Fischer, der sich selbst als "Eisenbahnverrückter" bezeichnet, angesichts der bevorstehenden Restaurierung. Das Technikdenkmal soll nicht fahrbereit gemacht, sondern nur aufgehübscht werden. Ist es jedoch erst einmal am neuen Standort angekommen, wird es ein Fest geben, kündigt Alfons Weiß an. "Das sind wir der Bevölkerung schuldig." Zu diesem Anlass wird voraussichtlich auch der Heimat- und Kulturverein mit im Boot sein, schließlich liegt eine Kooperation beider Vereine nahe. [lmo]

Die Scheiben des Führerstands sind mit Moos überzogen, Rost macht sich breit | Foto: Monika Klein
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Autor:

Monika Klein aus Kaiserslautern

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