Grenzenlose Neugier auf Land und Leute
Holger Wienpahl: Von der Liebe zum Beruf und zur zweiten Heimat
Von Ralf Vester
Journalismus. Die grenzenlose Neugier auf Land und Leute, auf die Geschichte hinter der Geschichte und die Suche nach Momenten im Leben, die auch den eigenen Horizont erweitern, ist das, was Holger Wienpahl seit Jahrzehnten antreibt. Wenn es einem TV-Moderator gelingt, sich diese unübersehbare Freude am Entdecken zu bewahren und er diese durch und durch authentisch verkörpert, dann ist der Job nicht etwa ein reiner Beruf, sondern wahrlich Berufung.
Seine gewinnende, nahbare Art schätzen sowohl die Zuschauer seiner Sendungen als auch Kollegen, Freunde und Bekannte in hohem Maße an dem gebürtigen Wuppertaler. Er lässt sich gerne auf sein Gegenüber ein und überlässt ihm die Bühne und bietet stets einen Wohlfühlrahmen. Es kommt nicht von ungefähr, dass sich Holger Wienpahl seit langen Jahren nicht nur beim Fernsehpublikum großer Beliebtheit erfreut.
Erste Bekanntheit durch den Sportjournalismus
Der breiten Öffentlichkeit ist er spätestens seit 1999 als einer der Frontmänner der SWR-Sportsendung „Flutlicht“ bekannt. Am 1. FC Kaiserslautern ist er seit Anfang der 1990er Jahre ganz nah dran, hat die Meisterschaften 1991 und 1998 hautnah miterlebt und zu vielen Spielern bis heute engen Kontakt. Im Bereich Sport hat sich der Journalist nahezu alle Träume erfüllt. Er war schon bei Olympischen Spielen im Einsatz, durfte den Satz „Herzlich willkommen zur Sportschau“ in die TV-Kamera sprechen und war bis Ende Mai 2022 über 23 Jahre hinweg eines der Hauptgesichter von „Flutlicht“.
Doch Holger Wienpahls Interessen waren zu keiner Zeit nur auf den Sport beschränkt. Der Nordrhein-Westfale hat sich schon früh breit aufgestellt. Seit langen Jahren moderiert er die „Landesschau“ im SWR, das „ARD Buffet“ oder die Wahl der Deutschen Weinkönigin. „An der Landesschau mag ich die Menschen, ich mag die Region, in der ich lebe, ich mag Rheinland-Pfalz und ich mag es, vor der eigenen Haustür zu suchen und dort spannende Dinge zu entdecken. Am ARD Buffet gefällt mir, dass ich mich dort so frei bewegen darf, wie in keiner anderen Sendung“, sagt Wienpahl.
Vom Glück, sich seine Themen frei wählen zu können
Dokumentationen und Filme sind eine weitere große Leidenschaft, der er verstärkt frönt. Dabei weiß der gelernte Filmemacher das große Glück zu schätzen, sich die Themen in aller Regel selbst auswählen zu können. Holger Wienpahl ist zudem passionierter Wanderer. In seinem selbst produzierten Format „Wienpahl wandert“ lädt er sich Gäste ein und geht mit ihnen auf seine Lieblingstouren am Rhein, an der Mosel und in der Eifel. Im Mittelpunkt jeder Tour steht die Schönheit des Weges mit seinen geografischen und historischen Besonderheiten.
Der Sportjournalismus hat ihn nach Rheinland-Pfalz geführt, der Liebe wegen ließ er sich für lange Zeit in Kaiserslautern nieder und fühlt sich in der Pfalz pudelwohl. Mit Ehefrau Sabine, gebürtige Lautrerin, bildet er privat wie auch beruflich ein tolles Gespann. Zusammen mit der ausgewiesenen PR-Expertin entflammte auch die Liebe zu seinen redaktionellen Wurzeln wieder neu bei ihm. Im Jahr 2020 verfassten Sabine und Holger Wienpahl das Buch „Mittelrhein. Wandern für die Seele“ mit märchenhaften Touren am Mittelrhein.
Eine Liebeserklärung an die Barbarossastadt
Im Herbst 2021 brachten sie ihre ganz persönliche Liebeserklärung an die Barbarossastadt auf den Markt. Im Buch „Glücksorte in Kaiserslautern“, auch erschienen im Droste-Verlag, haben die beiden in liebevoller Detailarbeit insgesamt 80 Glücks- und Kraftorte in und um die Westpfalzmetropole zusammengetragen. Das Buch richtet sich dabei nicht nur an Touristen, sondern auch an die Einheimischen, um ihnen eine neuen Blick auf bereits bekannte Orte zu verschaffen.
„Glücksorte in Kaiserslautern“
Entstanden ist ein bunter Mix an Institutionen, Lokalen, Geschäften und Plätzen, die jeder einmal erkundet haben sollte. „Wir lieben tatsächlich alle Orte, die wir im Buch vorstellen und empfehlen sie gerne weiter“, betonen die Wienpahls. Das im lokalen Buchhandel und im Internet erhältliche Werk ist ein perfektes Geschenk – sowohl für Auswärtige als auch für die „Ureinwohner“.
Seit rund zwei Jahren lebt das Paar nun in Kirchheimbolanden. Sabine Wienpahl ist dort seit September 2021 Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde. Holger Wienpahl freut sich auf die Fortsetzung bisheriger und künftiger Projekte. Das Schreiben hat jedenfalls Lust auf mehr gemacht. Womöglich folgt auf einen kurzen Gastbeitrag im Buch „Das Wandern ist des Mörders Lust“ in nicht allzu ferner Zukunft sogar ein eigener Krimi.
Einen kleinen sportlichen Traum hat er indes noch: Ein Spiel zwischen dem ins Herz geschlossenen FCK und seiner Ur-Liebe, dem wieder aufstrebenden Wuppertaler SV, auf dem Betze. Wer weiß, vielleicht geht sich auch dieser Wunsch noch irgendwann aus. rav
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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