Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Ethik in den Wissenschaften“
Ist der Roboter ein zweiter Mensch?
TUK. Über die Idee, einen künstlichen Menschen zu erschaffen, wird Dr. Nicole Thiemer am Mittwoch, 12. Dezember, sprechen. Der Vortrag findet im Rahmen der Ringvorlesung „Ethik in den Wissenschaften“ statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist dazu herzlich auf den Campus der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) eingeladen. Los geht es um 18 Uhr im Hörsaal 42/110 in Gebäude 42. Der Eintritt ist frei.
Wir befinden uns gegenwärtig in einer Zeit, die – wie böse Stimmen verlauten lassen – eine Zeit der digitalen Diktatur, eine Zeit der Überflügelung des Menschen, insbesondere im Rückgriff auf die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI), ist beziehungsweise bald schon sein wird. Nicht zuletzt die Zeilen Stephen Hawkings: „Wenn Menschen Computerviren gestalten können, wird jemand die KI so gestalten können, dass sie sich optimiert und repliziert. Das wird eine neue Lebensform sein, die die Leistung der Menschen übertrifft“ haben die Diskussion um die Ersetzbarkeit des Menschen durch artifizielle Systeme wieder in Gang getreten.
Die Idee des Menschen, einen künstlichen Menschen zu schaffen, der vielleicht sogar besser, optimierter als der Mensch selbst ist, hat eine geistesgeschichtliche Tradition – der Traum vom Menschen aus Menschhand ist sozusagen ein alter Traum, der immer mit Euphorie wie auch mit diffusen Ängsten verbunden war. Heute hat er jedoch ein neues Gesicht bekommen.
In ihrem Vortrag wird Thiemer darauf eingehen, dass sich die Idee des Menschseins, die die Vorstellungen vom künstlichen Menschen prägen, prägnant verändert hat und dass diese Veränderung mit ethischen Herausforderungen Hand in Hand einhergeht.
Dr. Nicole Thiemer hat Philosophie und Deutsche Philologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und an der Université de la Bourgogne im französischen Dijon studiert. Sie war unter anderem Geschäftsführende Leiterin des Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrums Mainz/Trier, Standort Uni Mainz. Zudem ist sie Mitherausgeberin des philosophischen Nachlasses von Wilhelm Schapp im Alber Verlag. Seit Anfang 2018 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Philosophie der TU Kaiserslautern sowie Geschäftsführerin der Wilhelm-Schapp-Forschungsstelle. Die wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkte von Thiemer liegen in der Technikphilosophie, der Ethik, der narrativen Philosophie und der Wissenschaftstheorie.
Die Ringvorlesung „Ethik in den Wissenschaften“ will aktuelle ethische Fragen fachübergreifend sichtbar machen und gemeinsam erörtern. Organisiert wird die Reihe vom Ethik-Zentrum der TUK unter Leitung der Philosophin Professor Dr. Karen Joisten. ps
Weitere Informationen:
Das Programm im Überblick:
www.sowi.uni-kl.de/fileadmin/
phil/Flyer.pdf
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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