Trinationale Reise des Franziskus-Gymnasiums
Junge Europäer unterwegs

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Brexit in Großbritannien – und Europa ist um einen wichtigen Staat ärmer geworden.
Wahlen in Frankreich - und Europa zittert vor einem möglichen Rechts-Ruck.
Krieg in der Ukraine - und Europa ringt um gemeinsame Positionen, um als verhandlungsfähiger Partner im Spiel der Weltmächte auftreten zu können.
Die Beispiele zeigen, wie bedeutsam die Idee „Europa“ in der Politik ist. Doch im alltäglichen Leben ist diese Bedeutsamkeit häufig kaum wahrnehmbar. Gerade für junge Leute sind europäische Errungenschaften wie Reisefreiheit und einheitlicher Währungsraum selbstverständlich, haben sie anderes doch nie erfahren. Europa im Leben junger Leute erfahrbar zu machen hat sich ein internationales Lehrerteam vorgenommen. Seinen Ansatz hat es nun mit der zweiten „Trinationalen Reise“ erneut realisiert.
Gemeinsam mit jungen Franzosen und Tschechen trafen sich Schülerinnen des Franziskus-Gymnasiums eine Woche lang in Rothenburg ob der Tauber mit Schülern des Sigmunda-Wintra-Gymnasiums in Rakovnik sowie des Pierre-de-la-Ramée-Gymnasiums und -Collège aus St. Quentin. Dabei standen intensive Begegnungen, Projektarbeit über alle sprachlichen Grenzen hinweg, gemeinsames Musizieren, Spiele und Essen auf dem Programm dieser außergewöhnlichen Schülerbegegnung und sorgten für nachhaltige Eindrücke bei allen Beteiligten.
Organisiert wird die Reise von je einem zweiköpfigen Lehrerteam aus jedem der beteiligten Länder. Für Deutschland sind dies Florence Höhn, Französischlehrerin, und Torsten Ziegler, Mathematik- und Physiklehrer. Sie berichten hellauf begeistert von ihren Reiseeindrücken: „Das ist einfach eine geniale Sache, man lernt so viel Menschliches!“, erzählt Höhn. „Besonders die tschechischen Schüler waren sehr angenehm im Umgang, so freundlich und hilfsbereit. Mein Kollege hat mich gefragt, ob wir nicht vielleicht nach Tschechien umziehen sollen, so angetan war er.“
Bereits bei der Begrüßung entwickeln sich spontan Begegnungen, als ein junger tschechischer Musiker einen französischen Hornisten zu einer improvisierten musikalischen Einlage animiert. Während der Projektarbeit streikt die Technik, doch die Kinder versuchen die Situation, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Sprachkenntnissen bis spät abends irgendwie zu retten.
Überhaupt spielt Technik in dem gemeinsamen Projekt nicht nur während der Reise, sondern auch in der Vor- und Nachbereitung eine wichtige Rolle. Bereits in Vorbereitung der ersten trinationalen Begegnung bot die Plattform „E-twinning“. Hier können Lernende aus allen drei Nationen gemeinsam an Präsentationen arbeiten und sich sowie die fremde Sprache kennenlernen.
„Die Möglichkeit die eigenen Sprachkenntnisse ‚in echt‘ anwenden zu können war für die Lernenden ein besonders bereicherndes Erlebnis. Es weckt die Lust auf das Lernen neuer Sprachen. Der rege Austausch eröffnet neue Horizonte und lässt Vorurteile fallen“, resümiert Florence Höhn. In Zeiten, in denen an deutschen Schulen die Zahlen der Französisch-Lernenden jährlich sinken - ebenso wie die der Deutsch-Lerner in Tschechien und Frankreich -, ist dies ein hervorragendes Ergebnis mit Strahlkraft. „Der trinationale Kontakt endet nicht mit der Reise, denn wir bleiben über soziale Netzwerke in Kontakt“, berichten Amelie und Nathalie, Schülerinnen des Franziskus-Gymnasiums, die als Teilnehmende der zweiten Reise selbst dabei waren. „Dennoch hoffen wir natürlich, dass die Reise nächstes Jahr wiederholt werden kann.“
Die Unterstützung des deutsch-tschechischen sowie des deutsch-französischen Fonds, der SWK und des Partnerschaftsverbandes Rheinland-Pfalz, welche die bisherigen Unternehmungen tatkräftig finanziell gefördert haben, ist dem Projekt sicher. Europa in den Köpfen und Herzen junger Menschen verankern - die trinationalen Reisen des Franziskus-Gymnasiums sind dazu ein gelungener Beitrag mit Zukunft.

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Autor:

Stefanie Seither aus Kaiserslautern

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