Netzwerk Demenz stellt Aktionstage vor
Welt-Alzheimertag 2019

 Foto: pixabay

Kaiserslautern. Demenzielle Erkrankungen gehören zu den häufigsten und folgenreichsten psychischen Erkrankungen im Alter. Um auf die Situation der Demenzkranken und ihrer Familien hinzuweisen, findet alljährlich am 21. September der Welt-Alzheimertag statt. Deutschlandweit organisieren örtliche Alzheimer-Gesellschaften, Selbsthilfegruppen und regionale Netzwerke Vorträge, Tagungen, Veranstaltungen oder Gottesdienste - so auch in Kaiserslautern das im Jahre 2003 auf Initiative des städtischen Sozialreferats gegründete Netzwerk Demenz.
Los geht es bereits am 15. August von 10 bis 13 Uhr mit einem Infostand auf dem Stiftsplatz während des Wochenmarktes, an dem mit dem Alterssimulationsanzug „Gert“ Nicht-Betroffene Effekte der Demenz am eigenen Körper erleben können.
Vom 15. bis zum 30. August 2019 kann im Foyer des Rathauses Kaiserslautern die Foto-Ausstellung „Was heißt schon alt?“ besichtigt werden. Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms „Altersbilder“ konzipierten Fotoausstellung ermöglicht einen Blick auf die große Bandbreite des Alters respektive des Alterns, denn das Älterwerden hat viele Gesichter, Facetten und Lebensentwürfe.
Gerade auch junge Menschen sollen angeregt werden, ihr Bild vom Alter zu überprüfen. Zudem sind realistische Altersbilder eine zentrale Grundlage für das gegenseitige Verständnis und dienen auch dem Zusammenhalt der Gesellschaft.
Eröffnet wird die Ausstellung am 15. August um 17 Uhr durch Dr. Rose Götte.
Begleitend zur Ausstellung hat das Netzwerk Demenz ein interessantes Rahmenprogramm zusammengestellt: Unter dem Motto „Kleines Kino im großen Ratssaal“ wird der große Ratssaal im Rathaus Kaiserslautern mal nicht Schauplatz der Kommunalpolitik sein, sondern als Kinosaal, Vortragsraum und Diskussionsforum dienen.
Los geht es am Dienstag, 20. August um 18 Uhr mit dem Film Early Birds. Im Anschluss wird Professor Dr. Georg Adler, der Leiter des ISPG - Institut für Studien zur psychischen Gesundheit in Mannheim und Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz in einem interessanten Vortrag über „Neue medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten der Alzheimer Krankheit“ informieren und auch für Fragen zur Verfügung stehen.
Weiter geht es am Donnerstag, 22. August um 18 Uhr, mit dem Film „Alter Knacker“. Im Anschluss an den Film wird Kriminalhauptkommissar Alois Wirtz vom Beratungszentrum des Polizeipräsidiums Westpfalz zum Thema „Einbruchschutz“ referieren und zeigen, wie man sich vor den „Harrys“ dieser Welt und gegen Einbruch schützen kann.
Am 27. August um 18 Uhr endet die kleine Reihe mit dem Film „Das Ende vom Lied“, einer Dokumentation über den Großvater der Filmemacherin Julia Küllmer. Direkt anschließend an den etwa 40-minütigen Film wird eine interessante Gesprächsrunde über den Film diskutieren. Neben der extra aus Hamburg angereisten Filmemacherin Julia Küllmer werden Dr. Nicole Thiemer vom Fachbereich Philosophie der Universität Kaiserslautern und Dr. Rose Götte, Landesministerin a.D. sowie Gründerin einer Tagesstätte für Demenzerkrankte, teilnehmen. Moderiert wird die Runde, an der sich auch die Besucherinnen und Besucher gerne aktiv beteiligen können, von Patrick Landua von der LZG Rheinland-Pfalz.
Neben dem Rahmenprogramm zur Ausstellung gibt es im August und September noch eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen im Rahmen der Aktionstage Demenz 2019.
In der Volkshochschule findet am 16. August der Workshop für Großeltern statt und am 28. August der Fachtag „Marte Meo“ sowie der Workshop „Bewegung aktiv!“. Dr. Alexander Jatzko, Chefarzt der Psychosomatik am Westpfalzklinikum Kaiserslautern, referiert am 16. September im DRK Zentrum in Landstuhl zum Thema „Pseudodemenzen – die maskierte Depression“. Zum Abschluss der Aktionstage findet am 27. September um 11 Uhr in Ökumenischer Gottesdienst im Bistumhaus statt. Mit Ausnahme des Fachtags „Marte Meo“ ist der Eintritt zu allen Veranstaltungen frei.
„Unser Anliegen ist es, die Gesellschaft für diese folgenschwere Erkrankung zu sensibilisieren“, so Gerhard Heinelt, der die Stadt Kaiserslautern im Netzwerk Demenz vertritt. „Wir müssen uns damit anfreunden, dass es immer mehr Erkrankte geben wird. Die gesamte Gesellschaft ist hier gefordert, diese Menschen und ihre Angehörigen nicht auszugrenzen“, erklärt Heinelt.
Auch Heiko Becker, der zuständige Sozialplaner des Landkreises, sieht hier eine wichtige soziale und interkommunale Aufgabe, um im gemeinsamen Netzwerk bei der Auseinandersetzung mit der Volkskrankheit Nr.1 hilfestellend die notwendige Unterstützung zu geben.
Ausführliche Informationen zu den Aktionen rund um den Welt-Alzheimertag finden alle Interessierte auch auf www.kaiserslautern.de. ps

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Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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