Jörg E. Wilhelm tritt von allen Ämtern zurück
Auch Austritt aus dem Verein

FCK-Aufsichtsrat Prof. Dr. Jörg E.Wilhelm tritt zurück | Foto: Jens Vollmer
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FCK. Die Pressemitteilung von Prof. Dr. Jörg E. Wilhelm im Wortlaut:

1. Ich trete mit sofortiger Wirkung von meinen sämtlichen Ämtern, namentlich Aufsichtsratsvorsitzender der 1. FCK Management GmbH &Co KGaA, der Mitgliedschaft im Beirat derselben sowie als Aufsichtsrat des 1. FCK e.V. zurück.

2. Ich erkläre gleichfalls meinen Austritt als Mitglied des 1. FC Kaiserslautern e.V. und wünsche dem Verein für die Zukunft alles Gute.

Zur Begründung:
Am Donnerstag, den 30.07.2020, erreichte mich ein Schreiben einer vom FCK KGaA und e.V. beauftragten Anwaltskanzlei in München. Unter Bezugnahme auf meine öffentliche Kritik, die ich mir u.a. als Reaktion auf den letzten Gläubigerausschuss erlaubt habe, wurde ich in diesem Anwaltsschreiben u.a. dazu aufgefordert, es zu unterlassen, bestimmte Informationen nicht mehr öffentlich mitzuteilen.

Dazu wurde eine Presseerklärung des FCK herausgegeben, in der über diesen Vorgang informiert wurde. Ich möge es in meinen Funktionen als Aufsichtsratsmitglied des e.V. sowie als vom e.V. entsendetes Mitglied des Aufsichtsrats der KGaA und des Beirats FCK Management GmbH mit sofortiger Wirkung unterlassen, ausdrücklich vertrauliche oder vereinsinterne Informationen zu veröffentlichen oder verfügbar zu machen, Funktionsträger zu diskreditieren oder Entscheidungsfindungen zu diffamieren. Auffallen dürfte daran, dass man in der Presseerklärung nicht konkret inhaltlich zu meiner Kritik Stellung genommen hat oder mir dort konkret benannte Tatsachenbehauptungen vorhält, weil diese unwahr gewesen seien. Offenbar weiß man genau, dass man mir damit Tür und Tor für ein öffentliches Gerichtsverfahren öffnen würde, in welchem ich Gelegenheit hätte, die Fakten auf den Tisch zu legen.

Damit wird deutlich, dass Verantwortliche beim FCK KGaA und e.V. nicht davor zurückschrecken, mit Anwälten den Versuch zu starten, ein gewähltes und legitimiertes Aufsichtsratsmitglied mundtot zu machen, wobei ich davon ausgehe, dass die Anwälte auch noch mit dem Geld des finanzschwachen Vereins beauftragt wurden. Der nächste Schritt der fehlgeleiteten Herren zeigt sich nun in einer für den 5. August 2020 angesetzten Aufsichtsratssitzung, in der mit einer erweiterten Tagesordnung darüber abgestimmt werden soll, mich aus meinem Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden der KGaA sowie aus meinem Amt als Beiratsmitglied zu entfernen, was – sofern sie in der Lage sind, es richtig zu machen – aufgrund meiner Entsendung dahin durchaus möglich ist.

Nicht möglich ist es dagegen, mich durch Beschlüsse der Gremien aus dem Aufsichtsrat des e.V. zu entfernen, da dies nur durch eine richterliche Entscheidung in einem gerichtlichen Amtsenthebungsverfahren vor dem zuständigen Gericht möglich wäre, wodurch man mir ebenfalls eine öffentlich Bühne bieten würde, wo ich die von mir geäußerte Kritik in einer öffentlicher Verhandlung weiter ausführen könnte. Ich bin von 1200 Mitgliedern an der letzten Mitgliederversammlung gewählt und beauftragt worden, für Transparenz im FCK und seinem Umfeld zu sorgen, weiteres Amigo-Business zu verhindern und bei der Suche nach einem Investor meine rechtliche und steuerliche Expertise zur Verfügung zu stellen.

Mit Hilfe eines Dritten, der sich an den FCK gewendet und ihm diesen Investor aus Dubai vermittelt hat, ist es gelungen, eine langfristige Rettung des FCK in Aussicht zu stellen. Trotz erheblicher Widerstände konnte ich es erreichen, ein unwiderrufliches Vertragsangebot dieses Investors vorzulegen. Dies hat der „Weiter-so-wie-bisher- Fraktion“ nicht ins Konzept gepasst. Was die von Mitgliedern an mich gestellte Aufgabe im Hinblick auf Transparenz und Vermeidung von Mauscheleien angeht, sehe ich derzeit dafür keine hinreichenden Möglichkeiten. Ich gehe nicht mehr davon aus, die dafür notwendigen Mehrheiten in den Gremien herstellen zu können. Zumal die zur Aufsicht bestellten und gewählten Herren mich offensichtlich nunmehr mit juristischen Taschenspielertricks mundtot machen wollen.

Das Flickschusterwerk der Satzung von Verein und KGaA lassen dies zu; das Aktienrecht und die Pflicht des Aufsichtsrats zur Verschwiegenheit über die Arbeit in den Gremien erschweren es mir, meine Kritik öffentlich zu machen. Eingedenk all dieser täglich höher werdenden Hürden ist es nun so weit,– und das dürfte verständlich sein – dass ich in Zukunft meine Aufsichtsrechte und meinen ungebrochenen Willen zur Schaffung von Transparenz nicht mit der Inanspruchnahme von Anwälten und Gerichten durchsetzen möchte. Ich habe seit Dezember 2019 unzählige Tage in die freiwillige Arbeit für den FCK investiert. Damit ist jetzt Schluss! Ich bin guter Hoffnung, dass alle aufrechten Mitglieder und Fans in der nächsten Mitgliederversammlung mein Werk fortführen und Abrechnung erteilen werden.

Ich habe hunderte von Dankesschreiben, Mut machenden Zuschriften von Fans und Mitgliedern aus der ganzen Welt erhalten, unendlich viele Bitten, alle Missstände aufzudecken und unbeugsam weiterzumachen; all dies von wunderbaren Menschen, die mein Herz berührt haben. Dafür danke ich und das werde ich auch nicht vergessen. Ihnen möchte ich sagen, dass all mein Handeln, dessentwegen man mir nun den Ausschluss aus dem Verein in Aussicht gestellt hat, allein den Interessen des Vereins galten sowie der Verbundenheit zu der Gegend, in welcher ich aufgewachsen bin. Zu allerletzt hat mich dann in meiner Entscheidung noch bestätigt, dass es trotz meines stets ehrlichen Bemühens Leute gibt, die sich herausnehmen, mich in den sozialen Medien anonym öffentlich in einer Art und Weise anzugreifen, die selbst für den niedersten und hinterhältigsten Mob nicht mehr akzeptabel sind: Es wurde zwar nicht das Mass des Erträglichen, aber das Mass dessen, was ich zulassen will, bei weitem überschritten.

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Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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