"Hacking Identity – Dancing Diversity"
Das ZKM kuratiert eine Ausstellung in der stillgelegten Möllerei bei "Esch2022"
Karlsruhe. Zum Auftakt des Kulturhauptstadtjahres in Esch können Besucher vor Ort in der Möllerei die Transformation von materieller Industriekultur zu fluider Mediensphäre bestaunen. Mit "Hacking Identity – Dancing Diversity" hat Anett Holzheid gemeinsam mit ZKM-Chef Peter Weibel eine Ausstellung kuratiert, die den Identitätswandel greifbar werden lässt.
Das ZKM ist eingeladen, in Esch-Belval zur Europäischen Kulturhauptstadt 2022 eine Industriestätte des 20. Jahrhunderts in eine Ausstellungsfläche des 21. Jahrhunderts zu verwandeln. Der Ort ist eine stillgelegte Möllerei, eine Lagerhalle für Rohstoffe, die der Eisenproduktion in den benachbarten Hochöfen dienten. Wo einst metallhaltige Gesteinsgemische über Förderbänder, Schienen und eine gigantische Rampe transportiert wurden, breiten sich nun digital generierte Filmbilder schwerelos aus. Wo Wolken aus feinem Gesteinsstaub aufwirbelten, diffundieren Soundwellen elektronischer Musik in den Raum. Die Ausstellung "Hacking Identity – Dancing Diversity" präsentiert Medienkunst und stellt der Schwerindustrie die Informationstechnologie gegenüber.
Kreatives im Blick
Video-Installationen, großformatige Leinwandprojektionen, partizipative Arbeiten und Skulpturen porträtieren Phänomene der Auflösung, der Vervielfältigung und Vermischung. Sie bieten ernste und heitere Begegnungen mit Doppelgängern und Avataren, Popikonen der Games-World, skurrilen Sci-Fi-Wesen und überraschend mehrdeutigen Spiegelbildern.
Die Ausstellung erzählt, wie sich in unserer digitalen Gesellschaft, in der jeder online Sender und Empfänger zu gleich ist, die kulturellen Normen verschieben. Ethnische, soziale und geschlechtliche Identitäten werden neu verhandelt. Dabei verengen sich die vielstimmigen Interessen aber auch zu identitätspolitischen Konfrontationslinien. Die Künstler der Ausstellung mischen sich in die Debatten zu Identität und Diversität ein, indem sie auf formal äußerst unterschiedliche Weise Strategien des Hackings anwenden. Mit Hacking wird die experimentelle und kreative Überwindung von Systemzwängen, von Definitionsmacht und kulturellen Konventionen verstanden.
Vielfalt des Angebots
"Dancing Diversity" plädiert als Metapher für Dynamiken der Souveränität, für den rhythmischen Wechsel zwischen individuellen und institutionellen Formationen des gesellschaftlichen Zusammenhalts - zeigt Werke von Kateryna Borovschi (ES), Ludger Brümmer (DE), Saddie Choua (BE), Nadim Choufi (LB), Danica Dakić (DE), Margret Eicher (DE), Thomas Feuerstein (AT), Chiara Fumai (IT), Christoph Girardet (DE) & Matthias Müller (DE), Daniel Heiss (DE), Hanna Haaslahti (FI), Délio Jasse (IT), Marc Lee (CH), Marie-Luce Nadal (FR), onformative (DE), Dennis Oppenheim (US), Wong Ping (HK), Jonathan Rescigno (FR/DE), rosalie (DE), Lázaro Saavedra (CU), Tristan Schulze (DE), Christa Sommerer (AT) & Laurent Mignonneau (AT), Lu Yang (CN), Virgil Widrich (AT).
Die Ausstellung ist eine Produktion des ZKM | Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe, kuratiert von Anett Holzheid (wissen. Referentin ZKM) gemeinsam mit Peter Weibel (künstlerisch-wissenschaftlicher Leiter des ZKM).
Besucher erwarten gerade in diesem Jahr zahlreiche touristische Angebote in Luxemburg.
Infos: www.zkm.de/de/ausstellung/2022/02/hacking-identity-dancing-diversity und https://www.visitluxembourg.com
Autor:Jo Wagner |
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