BriMel unterwegs
Finissage Ausstellung „kurz davor“
Karlsruhe. Wir folgten einer Einladung von Bildhauer Peter Brauchle zur Finissage am 16. Juli nach Karlsruhe in den Alten Schlachthof, Atelier 2 Nord. Er hatte dort gemeinsam mit der Malerin Christine Schön eine Atelierausstellung, sie mit Malerei und Zeichnungen und er mit Plastiken aus Bronze und Aluminium. Nachdem die Vernissage am 14. Juli so gut angekommen ist, wollten wir es uns nicht entgehen lassen, einen Blick hineinzuwerfen. Diese Gelegenheit bietet sich nicht so oft, dass man diese zauberhafte Kombination aus Kunst und Geschichte hautnah erleben darf.
Christine Schön hat einen ganz besonderen Malstil, der zu den modernen Plastiken als Transformation von Peter Brauchle wundervoll absticht. Eine wahre Meisterin, auch bei ihren Zeichnungen. Die Malerei erinnert an Fresken aus dem 16. Jahrhundert. Christine Schön wurde in Erlangen geboren, studierte Philosophie und Germanistik an der Universität Heidelberg und machte ihren Magister. Des Weiteren belegte sie das Studium „Bildende Kunst“ an der Universität Landau und hat ein Atelier in Karlsruhe. Sie hat im Regierungspräsidium Karlsruhe bei der Preisträgerausstellung „forumkunst“ 2018 einen Preis bekommen und bei etlichen Ausstellungen mitgewirkt.
Peter Brauchle ist der Schöpfer faszinierender Plastiken, die in ihrer Größe von klein bis groß variieren. Er wurde in Weil am Rhein geboren und lebt und wirkt heute im pfälzischen Örtchen Lustadt bei Landau. Seit dem Jahre 1997 ist er freischaffend tätig und hat zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen und Symposien im In- und Ausland gehabt. Seine Skulpturen sind einzigartig und jede ein Unikat. Die Skulptur steht für die bewussten Entscheidungen auf Verzicht, den wir alle in diesen Zeiten in vielfältiger Form und verschiedenen Ausführungen durchleben. Durch das Reduzieren auf das Wesentliche erhält das Leben mehr Standhaftigkeit. Die Skulpturen ähneln nur äußerlich in etwa einem menschlichen Körper, denn er möchte die inneren Werte nach außen in Form bringen.
Das wundervolle Atelierhaus im alten Schlachthof, welches in den 1970er-Jahren entstand, diente einst als Fleischerei auf dem historischen Gelände. Die Relikte der industriellen Fleischverarbeitung aus vergangenen Zeiten sind sowohl im Innenraum als auch an der Südfassade präsent. Doch der beeindruckende Kontrast entsteht durch die gegenwärtige Nutzung des Ateliers - eine Begegnung zwischen zeitgenössischer Malerei und Skulptur. Die Symbiose zwischen aktuellem Zeitgeist und denkmalgeschützten Spuren erzeugt eine spannungsvolle Atmosphäre.
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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