Überraschung schlägt Angst

Sensationelles Jazz Ballett im Badischen Staatstheater

Als die Ballettdirektorin Bridget Breiner den Termin für die Premiere "Jazz" 28.05.2023 Pfingstsonntag erfuhr, überfiel sie kalte Angst vor eventuell leeren Rängen, noch mehr als sie die Kenntnis der guten sonnigen Wettervorhersage für Karlsruhe hatte, so die Ansprache bei der Premierenfeier
im Anschluss der Aufführung, bei der auch einige Vertreter des Landestheaters Salzburg und eine der besten Balletttänzerinnen der Welt Bruna Andrade unter dem begeisterten Publikum waren.  
Die Angst der Ballett - Chefin wurde zum Glück nicht bestätigt.
Kaum freie Plätze in den Rängen. Die Freude der Akteure über das fast voll besetzte Haus
im Badischen Staatstheater Karlsruhe war riesig groß.

"Jazz" ist ein atemberaubendes Ballett in 2 Akten. Sensationell und berührend. Die Verschmelzung von Musik und den Tänzern ist perfekt gelungen. Dazu die spannenden und effektvollen Lichteffekte. Stehender Applaus aus allen Rängen bestätigten diese Superlative für Augen und Ohren.

Die Gäste vermissten die Einführung im NEUEN ENTREE. Diese fand in knappen treffenden Worten der Komponist und Cheftrompeter
Thomas Siffling die Begrüßungsrede auf der Bühne und forderte das Publikum auf, ihren Gefühlen während der Vorstellung freien Lauf zu lassen. Das führte zu einer ausgelassenen Stimmung im Publikum.

Mit Jazz präsentiert das STAATSBALLETT KARLSRUHE einen einmaligen Cross-Over Abend, der die Grenzen von Jazz und klassischem Ballett verschwimmen lässt. Was passiert, wenn statt
Tschaikowski und Zeitgenossen plötzlich Miles Davis, Duke Ellington und Co. den Ton angeben? 
Thomas Siffling, dessen Jazz Nights aus dem STAATSTHEATER schon nicht mehr wegzudenken sind, und seine Musikerkollegen stehen gemeinsam mit den Tänzern des STAATSBALLETTS auf der Bühne. Mit ihrer Mischung von klassischem Ballett und zeitgenössischem Tanz erarbeiten Artist in Residence Kevin O’Day und die spannende Newcomerin aus England, Stina Quagebeur,
die Choreografien für diesen Abend.

Im ersten Akt: Mischung aus Jazz und Free-Jazz,
im zweiten Akt: Südamerikanische Rhythmen.

Anne Fieber