Bescheinigungen für die Hauptuntersuchung selber gemacht und verkauft / Karlsruher Kripo ermittelt
HU-Bescheinigungen und Fahrzeugscheine gefälscht
Karlsruhe. Wegen des Verdachts der gewerbs- und bandenmäßigen Urkundenfälschung haben die Staatsanwaltschaft Karlsruhe und Ermittler des Betrugsdezernats der Karlsruher Kriminalpolizei am Dienstag in Karlsruhe, Waldbronn, Kraichtal sowie im hessischen Hanaudie Wohnungen von insgesamt vier Beschuldigten durchsucht.
Zwei dringend tatverdächtige Männer, ein 32-jähriger Rumäne und ein 47 Jahre alter Italiener, kamen anschließend in Untersuchungshaft. Darüber hinaus stehen die 36-jährige Ehefrau des italienischen Staatsangehörigen sowie ein 60 Jahre alter Deutscher als Mittäter unter Tatverdacht.
Alle vier Personen sollen zumindest seit dem Jahr 2015 in 176 Fällen Bescheinigungen für die Hauptuntersuchung von Autos hergestellt und an Einzelabnehmer zu einem Preis von bis zu 250 Euro verkauft haben. Zudem wird den Beschuldigten vorgeworfen, mittels selbst hergestellter Stempel die Zulassungsbescheinigung Teil 1 und damit Fahrzeugscheine verfälscht zu haben, um diese Dritten für weitere Betrugstaten zur Verfügung zu stellen. Die von den Beschuldigten verlangten Geldbeträge für die Fälschungen lagen deutlich über dem Betrag der Kosten für eine Hauptuntersuchung, die sich offenbar angesichts anstehender kostenintensiver Reparaturen füreine reguläre Prüfung dennoch lohnten.
Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten umfangreiches Beweismaterial wie Computer, Drucker und Fotopapier sicher. Weitere Ermittlungen, insbesondere zu den Abnehmern, dauern derzeit noch an. (pol)
Autor:Jo Wagner |
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