Bei Schockanruf aufgepasst - Ganove geschnappt
Polizei schnappt kriminelle 21-jährige Geldabholerin
Karlsruhe. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe wurde am Mittwoch eine polnische Staatsangehörige dem Haftrichter beim zuständigen Amtsgericht vorgeführt, der Haftbefehl erließ. Die 21-jährige Frau wird des versuchten gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs beschuldigt.
Üble Masche: Senioren am Telefon überrumpeln
Den Ermittlungen zufolge erhielt eine 81-jährige Frau einen "Schockanruf". Der kriminelle Anrufer gaukelte der Dame vor, dass ihre Tochter einen Unfall verursacht habe und nur gegen die Zahlung einer Kaution eine Haftstrafe abzuwenden sei. Die Geschädigte übergab das Telefongespräch im weiteren Verlauf an ihren anwesenden Sohn, der die Betrugsmasche erkannte, sich gegenüber den Tätern jedoch zum Schein darauf einließ, Geld bei der Bank zu holen, tatsächlich aber die Polizei verständigte.
Durch die Mithilfe der 81-Jährigen sowie ihres Sohnes und das geschickte Vorgehen der Kriminalpolizei konnte die 21-jährige Kriminelle am Dienstagnachmittag am vereinbarten Übergabeort in der Karlsruher Innenstadt festgenommen werden, als sie ihre Beute abholen wollte.
Weitere Ermittlungen hierzu dauern noch an.
Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft Karlsruhe möchten aus aktuellem Anlass erneut ganz allgemein auf die Betrugsmaschen "Enkeltrick" und "falscher Polizeibeamter" hinweisen. In jüngster Zeit ist es im Stadt- und Landkreis Karlsruhe wieder vermehrt zu entsprechenden Anrufen bei überwiegend älteren Bürgerinnen und Bürgern gekommen. Hierbei ist Folgendes zu beachten:
Aufpassen, wer anruft!
- Die Polizei ruft Sie niemals unter dem Polizeinotruf 110 an.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer auf. So werden Sie Betrüger los.
- Werden Sie immer misstrauisch bei Forderungen nach schnellen Entscheidungen, Kontaktaufnahme mit Fremden sowie bei der Herausgabe von persönlichen Daten, Bargeld, Schmuck oder Wertgegenständen.
- Wählen Sie selber die "110" und teilen Sie den Sachverhalt der Polizei mit. Benutzen Sie nicht die Rückruftaste, da Sie sonst wieder bei den kriminellen Tätern landen.
- Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse - schon gar nicht mit Fremden!
- Beraten Sie sich mit Ihrer Familie oder Personen, denen Sie vertrauen!
- Vergewissern Sie sich, ob der oder die Anrufer/in tatsächlich eine verwandte Person ist. Nein, Sie sind nicht sicher?! Legen Sie auf und rufen Sie anschließend den angeblichen Verwandten selbst unter seiner bekannten Telefonnummer zurück.
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.