Akademie-Absolvent Maaskola schuf Skulptur für das KIT
40 Tonnen Eisen "zerrissen"

Foto: Lukas Giesler
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Karlsruhe. Nino Maaskola, Absolvent der Kunstakademie Karlsruhe, verwirklichte einen Skulpturen-Auftrag für das KIT in Karlsruhe. Die künstlerische Arbeit war an den Neubau des EBI-Teilinstituts für Chemische Energieträger-Brennstofftechnologie (CEB) gebunden. Er beherbergt auf dem Campus Süd den Lehrstuhl für Verfahrenstechnik chemischer Energieträger und die Professur für Chemische Konversion erneuerbarer Energien. Beide akademischen Teilgebiete befassen sich in Lehre und Forschung mit fossilen und biogenen Brennstoffen sowie der Verfahrenstechnik und Chemie der Brennstoffumwandlung und Aufbereitung. Alle genannten Arbeitsfelder stehen unter dem Vorzeichen zukunftsfähiger Energieversorgung.

Konzeption
Für die Grünfläche vor dem Gebäude konzipierte Maaskola (geb. 1983), der von 2009 bis 2015 an der Kunstakademie Karlsruhe Bildhauerei bei Prof. Harald Klingelhöller studierte, eine Skulptur, die aus zwei Teilen besteht: Zwei hoch aufragende Keile aus massivem Eisen. Beide tragen sie unverkennbare Spuren des Prozesses, aus dem sie hervorgingen: 40 Tonnen rohes, gegossenes Eisen mit seiner Patina aus Rost; die schrägen Flächen mit einer Reihe von Bohrungen, wie man sie vom Brechen respektive Sprengen von Stein kennt; auf den Bruchflächen das kristalline, körnige Innere des Metalls, das aufgrund der Teilung des zuvor zusammenhängenden Quaders nun sichtbar geworden ist.

Weg zur fertigen Arbeit
Zuerst wurde der Quader gegossen, erklärt der Bildhauer seine Verfahrensweisen. Eisen schmilzt ab einer Temperatur von 1.538 °C. Vierzig Tonnen des flüssigen Materials fanden zu einer neuen Form. Anschließend wurde der massive Block mit einer schräg laufenden Kette von Stabbohrungen versehen. Sie dienten dazu, Sprengstoff aufzunehmen. Zur gezielten Sprengung von massivem Eisen diesen Ausmaßes lagen bis dahin international weder Literatur noch Erfahrungswerte vor.

In der Platzierung der Arbeit auf dem KIT-Gelände stehen sich nun Part und Widerpart gegenüber, umgeben von den Bäumen des kleinen Hains und verschiedenen Fußwegen. Die gewaltigen Kräfte, mit denen die Karlsruher Wissenschaftler und Studierenden in den umliegenden Gebäuden umgehen und an denen sie forschen, sind exemplarisch in diesem energetischen Prozess von Gießen und Zerreißen sichtbar geworden, formuliert Maaskola seine Intention im Kontext des Umfeldes. Maaskola ist bereits mehrfach mit Arbeiten für den öffentlichen Raum hervorgetreten, so beim Skulpturenpark in Osterburken, beim Skulpturenpark Wettersbach und mit einer Arbeit für das "Regionale Innovationszentrum für Energietechnik" an der Hochschule Offenburg.

Infos: In der Nähe der Skulptur wird noch eine Plakette angebracht, die Hinweise auf das Entstehen der Plastik gibt. Dadurch wird es möglich, den energetischen Prozess zu verstehen, der der künstlerischen Arbeit zugrunde liegt. Ein QR-Code führt zum Video von Guss und Sprengung in einer kurzen und einer langen Fassung, nino-maaskola.de/40-tonnen

Foto: Lukas Giesler
Foto: Lukas Giesler
Autor:

Jo Wagner

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