EUROPA-UNION Karlsruhe Stadt und Land
75 Jahre für Europa im Einsatz
Im Herbst 1946 kam es im schweizerischen Hertenstein zu einer Konferenz von fast 80 Vereinen aus europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten von Amerika, die sich für ein föderalistisches Europa als Konsequenz der Zerstörungen zweier Weltkriege einsetzten. Dabei wurden 12 Thesen beschlossen, das „Hertensteiner Programm“.
Kurz darauf gründete sich eine Ortsgruppe der deutschen Europa-Union in Karlsruhe. Gründungsmitglieder waren u.a. der spätere OB Günther Klotz, Bürgermeister Fridolin Heurich und Landrat Josef Gross. Aus dieser entstand im Jahr 1948 der Kreisverband Karlsruhe Stadt und Land - und feiert in diesem Jahr sein 75jähriges Bestehen. Er ist einer der größten Kreisverbände in Baden-Württemberg. Neben Diskussionsveranstaltungen und Lesungen zum Thema Europa veranstaltet man Fahrten - auch für Schülergruppen - zu europäischen Institutionen, wie dem Europäischen Parlament und dem Europarat in Straßburg oder der Europäischen Zentralbank in Frankfurt/M.
Das Jubiläum feierten die Mitglieder nun im Gartensaal des Karlsruher Schlosses gemeinsam mit geladenen Festgästen, darunter auch der Sohn des damaligen Gründers Gross, Rechtsanwalt am Bundesgerichtshof Prof. Dr. Dr. Gross, mehrere Abgeordnete des baden-württembergischen Landtags. Gratulanten waren neben Florian Ziegenbalg von der Europa-Union Baden-Württemberg der Vizepräsident des Europ. Parlaments, Rainer Wieland und OB Dr. Frank Mentrup. Dieser betonte den Platz Karlsruhes in der Mitte Europas und dass es Karlsruhe immer dann gut ging, wenn die Grenzen nach Frankreich offen waren.
Für den Festvortrag war es gelungen, die Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts, Inken Gallner, zu gewinnen. Gallner, die selbst aus der bad.-württ. Justiz stammt, zeichnete das Bild der Gründer der europäischen Institutionen, die sich später in die Europäische Union entwickeln sollten, den deutschstämmigen Robert Schuman und den Franzosen Jean Monnet. Gerade vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zeichnete sie durch Verweise auf die Entwicklung der europäischen Vertragswerke nach, dass Europa schon immer als Friedensprojekt angelegt war. Nach großem Applaus für den enthusiastischen Vortrag Frau Gallners wurde die Europahymne „Freude Schöner Götterfunken“ zur musikalischen Begleitung des Colette-Sternberg-Ensembles, das auch die gelungene musikalische Umrahmung des Abend übernommen hatte, gesungen. Bei Buffet und Getränken klang der Abend im Gartensaal und auf der Terrasse entspannt aus.
(Sebastian Wolf)
Autor:C. Ruppert Europa-Union Karlsruhe e.V. aus Karlsruhe |
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