In den Haltestellen Lammstraße und Europaplatz wachsen weiße Flächen in die Breite und in die Höhe
Buddelei: Blick in den Karlsruher Untergrund

Nach oben: Das Raumgerüst wird in der Haltestelle Lammstraße aufgebaut | Foto: Kasig
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Das Auskleiden der unterirdischen Haltestellen mit den hellweißen Betonwerksteinen ist nun auch in den letzten beiden Stationen auf der Ost-West-Achse des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels unter der Kaiserstraße in vollem Gang: Während in der Haltestelle Lammstraße die Arbeiter die bis zu 70 Kilogramm schweren Platten schon weitestgehend auf den Bahnsteigen und an den Wänden verlegt haben, sind auch im Europaplatz bereits auf die ersten Bodenflächen und natürlich an die Bahnsteigkanten die Platten montiert worden.

In der Haltestelle Lammstraße sind die fertiggestellten Bodenflächen der Bahnsteige sowie die Bahnsteigkanten mit Holzplatten abgedeckt worden, um sie vor den Arbeiten mit dem schweren Gerät der Gleisbauer ab April zu schützen und um später auch das Raumgerüst darauf errichten zu können. Das Raumgerüst benötigen die Arbeiter, um im Zuge des Trockenbaus die oberen Wandflächen und die Unterseite der Haltestellendecke zu verkleiden. Im weiteren Verlauf der Arbeiter wechseln die Arbeiter dann auf den Südabzweig vom Marktplatz bis in die Ettlinger Straße mit den drei Haltestellen Marktplatz, Ettlinger Tor und Kongresszentrum.

Der Gleisstrang auf dem östlichen Ast des T-förmigen Stadtbahn- und Straßenbahntunnels ist zwischen dem Gleisdreieck und der Rampe in der Durlacher Allee inzwischen komplettiert: Sowohl auf der zuerst verlegten südlichen Hälfte wie auch auf der nördlichen Hälfte liegen inzwischen die Gleise und Schwellen auf dem Schotterbett, das seinerseits in eine mit weichem Schaumstoff eingebettete Unterschottermatte hineingelegt wurde. Diese Matte verhindert die Übertragung vom Körperschall der später unterirdisch verkehrenden Bahnen auf den Beton der Tunnelröhre und der Haltestellen und damit auch auf oberirdisch angrenzende Gebäude. Die Gleisstränge werden jetzt noch mit entsprechenden Maschinen exakt ausgerichtet, der Schotter verdichtet.

Aufzüge und Fahrtreppen werden laufend in verschiedenen Haltestellen eingebaut: Derzeit laufen diese Arbeiten in den Haltestellen Durlacher Tor, Marktplatz, Lammstraße und Ettlinger Tor. Die Elektriker sind allgegenwärtig beim Verlegen der Leitungen für Bahnstrom, für Kommunikation oder auch für den „normalen“ Strom.

In der Kriegsstraße, beim Kombilösung-Teilprojekt mit dem Bau einer neuen Gleistrasse, unter dem ein Autotunnel verlaufen wird, läuft bis in die Sommermonate hinein der Tunnelbau im Baufeld O 2 unter dem sowie östlich und westlich vom Mendelssohnplatz und im Baufeld W 3 zwischen Ettlinger Tor und Lammstraße noch bis zum Ende des Jahres. Während im westlichen Teil von O 2 bereits die Betonsohlen des Autotunnels entstehen, heben die Arbeiter im östlichen Teil noch Erdreich aus, verankern die Spundwände und tragen danach Spritzbeton auf, der die Spundwände so glättet, dass sie beim Tunnelbau als rückwärtige Schalung verwendet werden können. Ähnlich sehen die Arbeiten im westlichen Teil von W 3 aus: Aushub, Anker bohren und Spannen sowie Anlegen des Planums für die Betonbauer. Im östlichen Teil dieses Baufelds wird Weichgel injiziert, das das Eindringen von Grundwasser von unten in die Baugrube verhindern soll.

In den Baufeldern W 4 unmittelbar westlich des Ettlinger Tors und O 5 unmittelbar östlich des Ettlinger Tors werden Großbohrpfähle als Verbau der zukünftigen Baugruben hergestellt. Dafür ist in den nächsten etwa sechs Wochen die Fußgängerquerung der Kriegsstraße von der Ostseite auf die Westseite der Kreuzung Ettlinger Tor verlegt worden.

Östlich davon im Baufeld O 4 zwischen Kreuzstraße und Meidingerstraße wurde der seitliche Verbau der künftigen Baugrube mit die Schlitz- oder Dichtwänden fertig gestellt. Hier beginnen nun die Aushubarbeiten bis hinunter zur ersten Ankerlage. Dabei werden auch die Betonwände des östlichen Teils der ehemaligen Unterführung Ettlinger Tor abgebrochen. Die dafür benötigten beiden Großgeräte fahren nun ins benachbarte Baufeld O 3 zwischen Meidingerstraße und Mendelssohnplatz, um dann hier Dicht- und Schlitzwände herzustellen. Derzeit werden dort noch die Leitwände hergestellt, die dem Schlitzwandgreifer die exakt senkrecht nach unten laufende Führung zum Aushub der bis etwa 20 Meter tiefen Schlitze geben.

Im Baufeld W 1 am Karlstor werden einerseits auf beiden Seiten der Kriegsstraße noch die Fahrbahnen für den Autoverkehr gebaut, der während der Arbeiten am Tunnel in der Mitte der Kriegsstraße dann an den äußersten Rändern verläuft, und der Baugrund auf Kampfmittel untersucht. Anderseits läuft aber auch schon der Rückbau der früheren Straßenbahnhaltestelle Karlstor Nord: Die Ost-West-Fahrbahn der Kriegsstraße und die nördliche Fußgängerfurt am Karlstor müssen nach Norden verschoben werden, um in der Mitte der Kriegsstraße das Baufeld „frei“ zu bekommen. Linksabbiegen ist dabei für von Norden aus der Karlstraße auf das Karlstor zufahrende Autos nicht möglich.

Die Sperrung der Unterführung Kriegsstraße ab 8. April wirft auch westlich des Karlstors ihre Schatten voraus: Auf Höhe der Querung der Hirschstraße wird eine provisorische Verkehrsführung eingerichtet. Zudem wird ein Schacht der Fernwärmeversorgung saniert, damit diese Arbeiten nicht die ab 8. April nur oberirdisch zur Verfügung stehenden Fahrbahnen blockieren. (aw)

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Autor:

Jo Wagner

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