Sause mit Wetterglück: 240.000 feierten rund um den "Mount Klotz"
"Das Fest" in Karlsruhe zog wieder die Massen an
Karlsruhe. Marteria war begeistert, über 75 Minuten lang hatte der Rostocker dem "Mount Klotz" eingeheizt und die "Fest"-Familie vor der Bühne dem Rapper: "Was ist denn das für eine geile Kulisse Karlsruhe?" war seine erstaunte Frage in die Menge - und die Fans auf dem Hügel gaben das Lob mit viel Beifall zurück. Die Menge ging mit, feierte eine große Party.
Ob "Bengalische Feuer", "Rauchpulver" oder "Fackeln": Leider aber war auch hier nicht zu verhindern, dass Pyrotechnik im Publikum gezündet wurde - ein kontrolliertes Abbrennen bei Flammentemperaturen von über 1.000 Grad ist durch die Sprühwirkung mitten in der Menge eben praktisch nicht möglich, somit ist die Gefahr offenkundig! Erfreulicherweise griffen "Fest"-Sicherheitskräfte und Feuerwehr schnell ein, nutzten dabei die für den Fall der Fälle bereitstehenden Löschtöpfe. Zwei Verdächtige wurde übrigens von den Ordnungskräften an die Polizei übergeben. Schlechtes Vorbild: Auch Marteria brachte selber auf der Bühne Pyrotechnik zum Einsatz.
Durch den Regen kam es zu großem Andrang am Eingang
Nahezu jedes Quäntchen Glück und jede anpackende Hand waren aber zuvor nötig, um die Marteria-Sause am Samstag möglich zu machen. Denn kurz nach 17 Uhr gab es die „großen Dusche“ für die bis dahin 45.000 Menschen in der Günther-Klotz-Anlage. Nach einer Stunde aber war der Regen mit zum Teil über 20 Litern Niederschlag pro Quadratmeter durch.
Mit Großeinsatz durch das Technische Hilfswerk konnten die Wassermengen schnell abgepumpt und mit reichlich Sand das Areal vor der Hauptbühne wieder stabilisiert werden. Eine Zeit, die der erfahrene "Fest"-Gänger nutzte, um sich zu Hause für den Abend auf dem Mount Klotz frisch zu machen. Denn als dann der Regen nachließ, strömten die Besucher wieder aufs Festivalgelände. „Bis zu 300 Menschen pro Minute kamen aufs Gelände“, so Sicherheitschef Markus Wiersch. Ein großer Zustrom, weit mehr als die "übliche" Menge der Besucher auf einen Schlag. Ergebnis: Mehr Wartezeiten zum Beispiel am Eingang Europahalle, die auch zu einer Änderung der Abläufe führten.
Nur wenige Einsätze für Polizei und Einsatzkräfte
Fazit der "Fest"-Macher: 240.000 Besucher kamen zum "Fest" (mit "Vor-Fest" und "India-Summer Days") und erlebten Theater, Kleinkunst, Akrobatik und Musik auf mehreren Bühnen - in der Menge auch "ohne größere Auffälligkeiten", so die Polizei: "Wir mussten nur sehr wenige Einsätze fahren." Erfreulich, so die Polizei: Insbesondere die täglich eingesetzten fünf bis sechs Jugendschutzteams hatten gegenüber den Vorjahren deutlich weniger Alkoholverstöße bei jungen Besuchern zu verzeichnen. „Es ist beeindruckend, wie hier gemeinsam friedlich gefeiert wird", freute sich auch Martin Wacker, Geschäftsführer der veranstaltenden "Karlsruhe Marketing und Event GmbH". "Unsere 50 Einsatzkräfte hatten insgesamt 150 Personen zu versorgen, darunter war kein einziger schwerer Fall", so Holger Schuhknecht von der DRK Stadtbereitschaft Karlsruhe: "Für die Größe der Veranstaltung ist das eine absolut zu vernachlässigende Zahl." Hervorzuheben sei laut Einsatzleiter Polizeihauptkommissar Horst Nowotschin auch die sehr gute, reibungslose Zusammenarbeit mit allen beteiligten Sicherheitspartnern: Veranstalter, Ordnungsamt, Rettungsdienste, Feuerwehr und Sicherheitsdienst arbeiteten schon weit im Vorfeld beispielhaft mit der Polizei zusammen und trugen somit gleichermaßen zu diesem Erfolg bei.
Unwetter "umfliegt" das "Fest"
Noch mehr Glück hatten die Festivalgänger am Sonntag. „Dass ein so heftiges Unwetter so knapp vorbeizieht, habe ich noch nicht erlebt, seit ich das Wetter für 'Das Fest' beobachte“, sagte der Meteorologe Bernhard Mühr, der schon „etliche Jahre“ den Himmel im Blick hat. Da das Wetter kein Thema war, brummt es den gesamten Sonntag über in jedem Winkel der Günther-Klotz-Anlage: vom Klassikfrühstück bis zum Finale durch die Schottenrocker "Simple Minds", vom Hügel bis in den Kinder-und Kulturbereich, von der DJ-Bühne bis zum Sportpark. 85.000 Menschen tummelten sich auf dem Festivalgelände. (df)
Infos: www.dasfest.de
Autor:Jo Wagner |
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