OB-Wahl in Karlsruhe, Amtsinhaber holt über 52 % im ersten Wahlgang
Dr. Mentrup wiedergewählt
Karlsruhe. Im Rathaus laufen ab 18 Uhr die ersten Ergebnisse an diesem Sonntag, Nikolaustag, ein. Nur wenige "Zuschauer" sind zugelassen, die Stühle stehen auf Abstand, Gespräche laufen auch so.
Beim allerersten Ergebnis (von 170) liegt Sven Weigt vorne mit 42,27%, Dr. Frank Mentrup, 35,05%, Petra Lorenz 12,37%, Dr. Paul Schmidt 4,64%, Marc Nehlig 3,09%, Vanessa Schulz 2,58%.
Dann folgen minütlich neue Ergebnisse (siehe Bild), nach 17 Wahlbezirken ist das vorläufige Ergebnis wie folgt: Mentrup 49,25%, Weigt 25,32%, Lorenz 8,55%, Schmidt 7,05%, Nehlig 6,50, Schulz 3,23% und 0,1 sonstige
18.43 Uhr, Beifall im Saal, als der amtierende OB erstmals über 50% kommt (32 von 170 Wahlbezirken)
19 Uhr, Mentrup 50,66%, Weigt 25,42%, Lorenz 8,44%, Nehlig 6,51%, Schmidt 6,02%, Schulz 2,86%, Sonstige 0,09%
19.35 Uhr, die Werte stabilisieren sich, die Diskussionen fangen an - besonders über die Ergebnisse in den einzelnen Stadtteilen. (genaue Infos unter www.karlsruhe.de)
Ergebnis stabilisiert sich
20 Uhr, die Stimmen trudeln weiter ein (164/170 Wahlbezirke) Mentrup 52,34%, Weigt 25,52%, Lorenz 8,71%, Nehlig 6,36%, Schmidt 4,20%, Schulz 2,76%, Sonstige 0,11%
Das Ergebnis stabilsiert sich, nur noch vier Wahlbezirke sind auszuzählen. "Das ist eine Riesenerleichterung", so Oberbürgermeister Mentrup mit Blick auf die Leinwand, auf der das Ergebis deutlich zu sehen ist, gegenüber dem "Wochenblatt", "da fällt von einem schon etwas ab. Aber es ist auch Ansporn und ein großer Vertrauensbeweise - in nicht gerade leichten Zeiten." Dieses Ergebnis sei zudem ein starker Rückenwind für die kommenden acht Jahre als Rathauchef, "es ist zugleich auch eine Aufgabe", so der OB, der allen Mit-Kandidaten für ihren "sehr fairen Wahlkampf" dankte.
Viele Ehrenamtliche sorgten dafür, dass die Wahl wieder glatt über die Bühne ging, ob in den Wahllokalen, als Helfer oder bei der Auszählung. So waren zum Beispiel für die Auszählung der Briefwahlstimmen heute alleine 540 Helfer am Start!
Ergebnis
Das vorläufige Endergebnis teilte Wahlleiter und Bürgermeister Albert Käuflein mit - in der Reihenfolge wie auf dem Wahlzettel:
Lorenz (8.301 Stimmen, 8.71%), Mentrup, (50.064, 52.55 %), Weigt (24.157, 25.36 %), Schmidt (3.914, 4.11 %), Schulz (2.660, 2.79 %), Nehlig (6.065, 6.37 %), Sonstige (108, 0.11 %). Beifall im Saal, auch bei den anderen Kandidaten und Wahlhelferteams. Der neue/alte Oberbürgermeister dankte allen Teams und Helfern für den Wahlkampf, der sei in diesen Corona-Zeiten eine besondere Herausforderung gewesen: "Wir hatten ungewöhnliche Wochen und neue Formate, aber mitunter wenig Resonanz an den Ständen."
Blick auf die Statistik
231.335 Wähler waren zur Wahl aufgerufen, 95.777 gingen zur Wahl, ein Anteil von 41,4%. Etwas überraschend sind dabei die 508 ungültigen Stimmen! 108 Stimmen gingen an "Sonstige", trugen also einen anderen Namen als die aufgedruckten.
Ein Blick (nur Beispiele) auf die Ergebnisse in den Stadtteilen (Kandidaten wie auf dem Wahlzettel)
- Lorenz (Waldstadt 16,35%, Hagsfeld 10,41%, Rintheim 10,01% - schlechtester Stadtteil: Daxlanden 6,7%)
- Mentrup (Südweststadt 61,17%, Südstadt 60,39%, Oststadt 59,22% - schlechtester Stadtteil: Grünwettersbach 40,66%)
- Weigt (Grünwettersbach 39,72%, Stupferich 38,87%, Palmbach 36,68% - schlechtester Stadtteil: Südstadt 15,50%)
- Schmidt (Oberreut 9,72%, Daxlanden 6,89%, Waldstadt 6,38% - schlechtester Stadtteil: Innenstadt-West 2,59%)
- Schulz (Südstadt 5,14%, Innenstadt-Ost 4,75%, Oststadt 4,73% - schlechtester Stadtteil: Palmbach 1,21%)
- Nehlig (Mühlburg 8,39%, 8,01%, Innenstadt-Ost, Innensatdt-West 7,76% - schlechtester Stadtteil: Wolfartsweier 4,18%)
Das Interesse der Bürger an kommunalpolitischen Themen war da, sie wurden zur Stimmabgabe bewegt: Ablesbar daran, dass es auch in diesen besonderen Zeiten keine niedrige Wahlbeteiligung gab.
Stimmen
„Ich bin sehr enttäuscht über das Ergebnis, hatte mir mehr ausgerechnet", so Weigt, der einen zweiten Wahlgang erhofft hatte.
"Ohne die Unterstützung einer großen Partei zu haben, da bin ich doch zufrieden mit dem Ergebnis", so Lorenz, die auch auf einen zweiten Wahlgang setzte.
Dass der OB das Rennen schon im ersten Wahlgang macht, war auch für Nehlig eine Überraschung.
"Ich hatte mir etwas mehr erhofft", so Schmidt, der auch auf einen zweiten Wahlgang hoffte.
Nicht unzufrieden zeigte sich Schulz und verwies darauf, das sie dreimal so viele Stimmen wie Unterstützungsunterschriften habe.
Infos: Aktuelle Sitzverteilung im Karlsruher Gemeinderat - 48 Sitze
Grüne 15, CDU 9, SPD 7, FDP 4, Die Linke 3, AfD 3, KAL 2, Freie Wähler 2, Die Partei 2, Für Karlsruhe 1
Alle Ergebnisse der Wahl, der Blick auf die Stadtteile und das Wahlverhalten, gibt's unter www.karlsruhe.de
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.