Verschärfung der Maßnahmen im "Ländle"
„Es kommt jetzt auf jeden Tag an“

Ministerpräsident Winfried Kretschmann war deutlich in seiner Ansprache: „Bleiben Sie daheim, reduzieren Sie Ihre Kontakte!“  | Foto: 	Staatsministerium Baden-Württemberg
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  • Ministerpräsident Winfried Kretschmann war deutlich in seiner Ansprache: „Bleiben Sie daheim, reduzieren Sie Ihre Kontakte!“
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Karlsruhe. Leider ignorieren immer noch zu viele Menschen im „Ländle“ die gegen die rapide Ausbreitung des Coronavirus getroffenen Maßnahmen. „Die Lage verschärft sich weiter“, betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann [Video] am heutigen Freitag, 20. März: „Es sind rund 800 Infizierte mehr als gestern. Wir sind nach wie vor auf einem sehr hohen Steigerungsniveau – und wir haben leider auch drei Tote mehr zu beklagen.“

„Es kommt jetzt auf jeden Tag an“
Die Lage sei in einer starken Dynamik, deswegen müsse das Land die Maßnahmen weiter verschärfen, so Kretschmann: „Der Sinn der Maßnahme ist der Schutz der Bevölkerung. Das hat Vorrang vor allem, dass vor allem die Menschen, die gefährdet sind, die älteren, dass wir sie alle so gut wie möglich schützen!“ Der Ministerpräsident betonte, dass der Großteil der Bevölkerung die bisher getroffenen Maßnahmen erfreulicherweise einhalten würden, doch gebe leider noch zu viele Uneinsichtige, die sich nicht daran halten würden, deshalb müsse man die neuen Maßnahmen treffen: „Es kommt jetzt wirklich auf jeden Tag an“.

Auf die Schwächsten Rücksicht nehmen
Die Landesregierung verschärft daher zum 21. März, 0 Uhr, die Maßnahmen drastisch, „um das öffentliche Leben in Baden-Württemberg weiter herunterzufahren“, so der Ministerpräsident: „Wir sind uns bewusst, dass wir noch tiefer in die Grundrechte der Bürger eingreifen, aber wir müssen es tun, um alle zu schützen, auch die, die sich bisher leider nicht an unsere Vorgaben gehalten haben!“ Diese Menschen gefährden nicht nur sich, sondern auch andere! „Wir müssen auf die Schwächsten in unserer Gesellschaft Rücksicht nehmen“, so die deutliche Ansage von Kretschmann, „auf die Älteren, auf die chronisch Kranken und die Vorbelasteten.“
Jeder müsse jetzt seinen Beitrag dazu leisten, forderte der Landesvater eindrücklich: „Bleiben Sie daheim, reduzieren Sie Ihre Kontakte!“ Das Land brauche dies in der jetzigen schwierigen Situation.

Kretschmann nannte explizit drei Themenbereiche, die ab dem Wochenende für alle in Baden-Württemberg gelten:

  • Restaurants und Gaststätten werden ab dem 21. März geschlossen. Essen zum Mitnehmen und auf Bestellung (Abholservice) bleibe weiterhin möglich.
  • Zusammenkünfte und Ansammlungen auf öffentlichen Plätzen von Gruppen (über drei Personen) sind verboten, ausgenommen sind Familien und Paare.
  • Einreisen und Durchreisen aus internationalen Corona-Risikogebieten sind untersagt, zudem werde der Grenzschutz zwischen Frankreich und Deutschland intensiviert.

Happige Strafen zu erwarten
Wer nicht hört, werde fühlen, „denn wir werden das sanktionieren“, so der Ministerpräsident deutlich zur ernsten Lage: Wenn das nicht klappt, müssten weitere Maßnahmen getroffen werden, das müsse den Bürgern klar sein!
Es gehe jetzt nicht mehr darum, was der Einzelne dazu beitragen könne, sondern was der Einzelne dazu beitragen müsse, so Innenminister Thomas Strobl: „Die Polizei werde auf die Einhaltung der Verschärfung strikt achten. Verstöße sind keine Bagatelle, sondern bußgeldbewährt!“ Und das kann happig werden: bis zu 25.000 Euro und es drohen mehrjährige Haftstrafen!

Verantwortungslos und grob rücksichtlos seien größere Zusammenkünfte in diesen Tagen: Wer den Anordnungen nicht nachkomme, müsse mit einer solchen Sanktion rechnen, so Kretschmann und Strobl: „Wir sind überzeugt, dass wir damit die Ausbreitung eindämmen können. Wenn es aber weiter zu viele Uneinsichtige gibt, wird es auch zu weiteren Verschärfungen kommen müssen!“ Eine klare Ansage! Also: Abstand halten und Zuhause bleiben! (jow)

Aktuelle Zahlen des Gesundheitsamts Karlsruhe vom 20. März, 11 Uhr:

  • Stadt Karlsruhe: 57 Fälle, davon 4 aus Quarantäne entlassen
  • Landkreis Karlsruhe: 151 Fälle, davon 6 aus Quarantäne entlassen

„Das geht uns alle an“ ist eine Initiative des „Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter“. Auch die „Wochenblätter“ möchten die Corona-Krise sachlich und unaufgeregt begleiten. Wichtige Infos über den Virus, über Schließungen und Absagen in unserer Region – aber auch darüber, welche Auswirkungen die Krise auf Menschen, Vereine und Unternehmen hat, sind Bestandteil unserer Berichterstattung. Aktuelles gibt's auf www.wochenblatt-reporter.de/coronavirus

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Autor:

Jo Wagner

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