Schüler des Fichte-Gymnasium drehen Kurzfilm über Zeitreisen
Film- & Vision-Schul-Wettbewerb in Karlsruhe
Karlsruhe. Filme faszinieren auch in Zeiten des Internets und seiner verschiedenen Social Media-Kanäle die Menschen, allerdings zeigen Statistiken, dass sich insbesondere bei den Jüngeren das Konsumverhalten hier drastisch ändert. Netflix, Amazon Prime oder YouTube stehen bei Jugendlichen laut der JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) ganz oben, wenn es um die Frage geht, wo sie Filme anschauen. Hier punkten häufig die eher kürzeren Formate, sodass Kurzfilme als besonders geeignete Medienform erscheinen, um dem Nachwuchs zu vermitteln, wie Filmemachen funktioniert. Denn auch heute noch haben Kinder und Jugendliche nur wenige Kenntnisse darüber, wie ein Film entsteht.
Diese Lücke möchte bereits zum 8. Mal der Karlsruher Film- & Vision-Schul-Contest schließen, den das Filmboard Karlsruhe und die Jugendstiftung der Sparkasse Karlsruhe ausgelobt haben. In diesem Jahr dürfen Schülerinnen und Schüler des Fichte-Gymnasiums unter der Anleitung eines professionellen Filmemachers einen etwa fünfminütigen Kurzfilm umsetzen. Wie in den Vorjahren waren drei mögliche Themen vorgegeben, diesmal „Ankommen“, „Talent“ und „Zeit“. Zu einem dieser Themen sollten sie in Gruppenarbeit eine Filmidee entwickeln, die von einer Jury auch auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft wurde.
Von den insgesamt sechs eingereichten Ideen überzeugte die Jurymitglieder besonders die Filmidee "Die Zeit(reise) heilt alle Wunden". Was wäre, wenn wir die Möglichkeit hätten, eine Situation, einen schlimmen Moment in unserem Leben umkehren zu dürfen und zum besseren zu wenden? Wer von uns hat sich dies nicht bereits das eine oder andere Mal gewünscht? Die Idee besticht durch ihre große Reife und den hohen Grad an Reflexion der Fichte-Schülerinnen und Schüler, die bereits in ihrer Schul-Film AG erste Filmerfahrungen sammeln konnten. Umgesetzt werden soll der Film als Genremix, bestehend aus Drama, schwarzer Komödie und Science-Fiction. Auch ein wenig Action soll dabei sein.
Doch worum geht es genau bei der ausgewählten Filmidee? Luna und Sophie sind beste Freundinnen, geraten aber in der Schule in einen so schlimmen Streit, dass Sophie aufgebracht aus der Schule auf die Straße rennt und von einem Raser erwischt wird. Sie stirbt und Luna bricht in Tränen aus. Plötzlich wird ihr schwindelig und sie reist durch die Zeit zurück zum Morgen des selbigen Tages. Nun hat sie die Chance, alles zu verändern. Doch wird ihr dies auch tatsächlich gelingen?
Nun werden die Schüler unter Leitung des Filmemachers und Medienpädagogen Holger Metzner diese Filmidee in nur drei Monaten umsetzen. „In so kurzer Zeit einen Kurzfilm umzusetzen, ist ein schwieriges Unterfangen, dauert die Entwicklung eines Kurzfilms zum Beispiel an einer Filmhochschule auch schon einmal mehrere Semester, ein Langfilm für das Kino oder TV meistens sogar mehrere Jahre“, betont Filmboard-Geschäftsführer Dr. Oliver Langewitz. „Die Schülerinnen und Schüler werden im Rahmen der Filmproduktion selbst tätig werden und so erfahren, welche Aufgaben einem Produzenten, Regisseur, Kameramann oder Cutter zufallen.“
„Wir möchten Jugendliche für das Filmemachen begeistern, denn die Filmbranche bietet viele spannende und oftmals eher unbekannte Berufe an und dank neuer Filmtechnologien kommen noch viele weitere neue Aufgabengebiete und Arbeitsmöglichkeiten hinzu. Mit dem Film- und Vision-Schul-Contest begleiten wir Jugendliche bei ihren ersten Schritten in die Welt des Filmemachens und vielleicht wird sich hierdurch der eine oder andere Schüler auch nach seinem oder ihrem Schulabschluss für einen Beruf in der Filmbranche entscheiden“, erklärt Marc Sesemann, Vorstandsmitglied der Jugendstiftung der Sparkasse Karlsruhe.
Infos: Die Premiere des Kurzfilms findet traditionell in einem ganz besonderen Rahmen statt: Dieser wird auf den Independent Days | 19. Internationale Filmfestspiele Karlsruhe am Samstag, 6. April 2019, im Rahmen der Award Gala um 19 Uhr im Filmtheater Schauburg erstmals dem Publikum vorgestellt, www.filmboard-karlsruhe.de
Autor:Jo Wagner |
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