Interview mit Markus Barton, Geschäftsführer der „AWO Karlsruhe“
„Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit ist ein wesentliches Ziel“

Markus Barton, der neue Geschäftsführer der „AWO Karlsruhe“ | Foto: Privat
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Karlsruhe. Seit Anfang des Jahres ist Markus Barton neuer Geschäftsführer der „AWO Karlsruhe“. Der 47-jährige gebürtige Lüneburger kommt aus Bremen nach Karlsruhe. „Wochenblatt“-Redaktionsleiter Johannes Wagner fragte nach rund um Aufgaben, Ziele und Visionen.

???: Wo steht die AWO aktuell?
Markus Barton: Die AWO Karlsruhe ist einerseits ein modernes soziales Dienstleistungsunternehmen: Wir bieten im Stadtgebiet in 75 Einrichtungen eine große Auswahl Gesundheits- und Sozialdienstleistungen an. Unsere rund 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten, unterstützen und begleiten Menschen in allen Lebenslagen, wie z. B. in Kindertagesstätten, in Seniorenzentren, in der Behinderten-, Jugend- und Wohnungslosen- und der Suchthilfe. In den Bereichen Pflege, Hauswirtschaft und Erziehung stehen mehr als 90 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Auf der anderen Seite ist die AWO einer der sechs Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege mit ca. 1.000 Mitgliedern im Kreisverband Karlsruhe-Stadt. Auf dieser Grundlage entfaltet sich die Möglichkeit, die Grundwerte der AWO (Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz) mit einem innovativen Dienstleistungsdesign und professionellem Management zu verknüpfen. Daraus resultiert ein Mehrwert sowohl für unsere Kundinnen und Kunden als auch für die Mitarbeitenden und Mitglieder der AWO Karlsruhe.

???: Was sind Ihre Ziele und Visionen zur AWO Karlsruhe?
Barton: Die Herausforderungen der gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen sind dynamisch und stets im Wandel. Um unter diesen Rahmenbedingungen erfolgreich zu sein, müssen auch wir uns stets neu ausrichten und diesem Wandel mit eigener Veränderungs- und Entwicklungsbereitschaft begegnen. Das heißt für mich, dass wir die einzelnen Fachbereiche, also unser Dienstleistungsportfolio immer weiter anpassen müssen. Dies erfolgt über die Ausweitung bestehender Dienstleistungen und die Entwicklung neuer Angebote, die wir noch nicht im Portfolio haben, ebenso wie über die neue Kombination von bestehenden Angeboten. Dem steht das Ziel zur Seite, die Unternehmenskultur im Sinne von gegenseitiger Wertschätzung, Kooperation, Engagement für die gemeinsame Sache, Professionalität und kritischer Auseinandersetzung zu fördern und zu entwickeln. Vision dahinter ist die eines innovativen, vielfältigen und inklusiven Unternehmens und Verbandes.

???: Hauptamtlich/Ehrenamt, wie schwierig, wie ergänzend ist dieses Miteinander in der heutigen Zeit?
Barton: Meiner Ansicht nach ist die gegenseitige Ergänzung von Haupt- und Ehrenamt das bestimmende Merkmal. Natürlich bedarf dieses Miteinander der Kommunikation und Koordination und das bedeutet auch zeitlichen und personellen Aufwand. Dieser Aufwand stiftet aber einen hohen Mehrwert für alle Beteiligten und leistet einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Daher ist die Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit ein wesentliches Ziel der AWO sowohl im Unternehmensbereich als auch im Mitgliederverband.

???: Wie begeistere ich Menschen, sich ehrenamtlich zu engagieren?
Barton: Ich bin der Überzeugung, dass es viele Menschen aller Altersstufen gibt, die sozialpolitisch interessiert sind und sich ehrenamtliches Engagement vorstellen können. Ob wir diese Menschen auch für ehrenamtliche Tätigkeiten gewinnen können, hängt zum einen an den Formaten und zum anderen an den Inhalten, die wir anbieten. Also zeitgemäße und beteiligungsorientierte Formate auch abseits klassischer Vereinsstrukturen und Inhalte, die einen Bezug zu den Lebenswelten der Menschen haben, sind dabei sicherlich zwei gute Voraussetzungen zur Weckung der Begeisterung.

Infos: www.awo-karlsruhe.de

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Autor:

Jo Wagner

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