Daxlander ärgern sich über Verlegung
Frust über Haltestellen-Planung

Die alte Tramstation am Kirchplatz - auch hier mit einem Kiosk. Doch die Haltestelle soll zurückversetzt und barrierefrei werden. Anwohner fürchten jedoch Lärmbelästigung und Lichtverschmutzung. | Foto: bom
  • Die alte Tramstation am Kirchplatz - auch hier mit einem Kiosk. Doch die Haltestelle soll zurückversetzt und barrierefrei werden. Anwohner fürchten jedoch Lärmbelästigung und Lichtverschmutzung.
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Karlsruhe. Peter und Marie Therese Brunner sind verärgert. Vor ihrer Haustür in Daxlanden soll eine Tram-Haltestelle gebaut werden. Das heißt: die alte Haltestelle in der Kastenwörtstraße am Kirchplatz stadteinwärts wird nach hinten direkt vor die Wohnhäuser versetzt. Sie wird deutlich länger und ist barrierefrei.

Weniger Parkplätze, dafür Lärm- und Lichtbelästigung
Im Herbst 2022 sei Start der Maßnahme. Das bedeute, dass 40, 50 Parkplätze wegfallen würden. „Hier herrscht jetzt schon großer Parkdruck. Das wird noch schlimmer für Betriebe und Anwohner“, sagt der 59-Jährige. Und das obwohl im Planfeststellungsbeschluss der „Erhalt möglichst vieler Parkplätze“ genannt worden sei, wie Brunner betont. Aber die wegfallenden Parkplätze sind nicht das einzige, dass die Menschen aus Daxlanden hier umtreibt. Sie befürchten zudem Lärm- und Lichtbelästigung durch die Beleuchtungsanlage vor ihrer Haustür.

Wurden Betroffene nicht informiert?
„Auch Vandalismus an Haltestellen ist ja immer wieder ein Problem“, wirft Marie Therese Brunner ein. Vor allem stört die Eheleute, dass die Wartenden und die Insassen der Tram nun direkt in ihre Zimmer schauen können. Ihre Privatsphäre sehen sie dahin, ebenso sehen sie eine Entwertung ihrer Immobilie. Aber vor allem eines sorgt für steigenden Puls: „Wir wurden über die Maßnahmen nicht informiert. Wie kann man Widerspruch gegen etwas einlegen, von dem man nichts weiß. Die ganze Straße wusste nichts davon“, sagt der gelernte Zimmermann. Es habe wohl etwas im Amtsblatt gestanden, doch sei dieses in der Gegend eine Zeitlang nicht zugestellt worden.

"Das ist eine frustrierende Situation"
Die direkt angrenzenden (und betroffenen) Bewohner wurden wohl nicht direkt informiert. Nach Recherche fand Marie Therese Brunner heraus, dass Ende 2018 etwas im Amtsblatt erschien. Auch gab es wohl eine Bürgerversammlung vor etwas über zwei Jahren, Anfang Januar 2019. Und jetzt sei das Planungsprocedere mit seinen festgelegten Schritten wie unter anderem Einbeziehung der Öffentlichkeit, Planungsausschuss, Erörterung, beendet. Einwände gab es offenbar keine. Für die Daxlander ist das alles nicht nachvollziehbar. „Wir sind einfach nur enttäuscht. Das ist eine frustrierende Situation“, meinen sie unisono.

Unterschriftensammlung läuft
Aufgeben wollen sie dennoch nicht. Fast 1.000 Unterschriften hat Marie Therese Brunner in Daxlanden gegen die Verlegung der Haltestelle bereits eingesammelt - und sie möchte weitermachen und sie dann Oberbürgermeister Frank Mentrup überreichen. Wenn sie genug Unterschriften hat, soll möglicherweise ein Bürgerbegehren folgen. (bom)

Autor:

Jo Wagner

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