Studenten-Initiative kümmert sich um ältere Menschen
Gelebte Solidarität bei "KA hilft"
Karlsruhe. Ehrenamtliche Initiativen, die älteren oder mobilitätseingeschränkten Menschen in Zeiten der Corona-Krise in Karlsruhe und der Region helfen, gibt es erfreulicherweise etliche. Ob Einkaufsservice der Diakonie, Heimbringdienst des DRK, Hilfe für Bürger durch den KSC oder eine der vielen privat organisierten Nachbarschaftshilfen, die auch zum Beispiel in "Facebook" zu finden sind: Sie alle engagieren sich während der Ausgangsbeschränkungen für Menschen, die auf sich allein gestellt sind und nicht in der Lage sind, selbst zum Beispiel einzukaufen. Eine dieser Initiativen ist „Karlsruhe hilft“, gegründet von Studierenden des KIT.
Mittels einer Telefon-Hotline können sich Menschen an die Initiative wenden, die dann wiederum Einkäufe im Supermarkt erledigt, Rezepte in der Apotheke abholt oder das Gassi gehen mit dem Hund übernimmt - kostenfrei versteht sich. Sieben Studierende aus verschiedenen Fachbereichen haben sich zusammengetan, um die Helfergruppe zu koordinieren. „Wir können ja derzeit selbst nicht zu unseren Großeltern - und wir wissen um diese Situation, unter der sehr viele leiden", so Lars Eckmann, der Wirtschaftsingenieurwesen am KIT studiert, zu seinen Beweggründen, selbst aktiv zu werden. Er zählt zu den Initiatoren von „Karlsruhe hilft“: "Hinzu kommt: Wir haben viel Zeit. Es gibt keine Klausuren, wir können nicht in Urlaub oder uns treffen. Eigentlich gibt es ja nicht viel zu tun. Da ist es doch Zeit, solidarisch zu handeln.“ Mittlerweile haben sich schon rund 700 Helfer, vorwiegend Schüler und Studierende, bei dem Netzwerk angemeldet, erklärt der 25-Jährige. Wichtig sei, dass die Initiative noch bekannter werde, damit Menschen in Not von dem Angebot erführen, so Eckmann weiter.
Einfaches Vorgehen
Ganz praktisch geht der Einkauf wie folgt vonstatten: Die Person, die Hilfe benötigt, wendet sich an die Hotline. Diese gibt wiederum die Telefon-Nummer des Helfers heraus, der in der Nähe wohnt. Beide vereinbaren einen Termin. Mit der Einkaufsliste gehen die Studierenden dann auf Tour. „Die Helfer und Helferinnen gehen in Vorleistung, um nicht unnötig im Vorfeld mit Geld herum zu hantieren", so der KIT-Student: "Nach dem Einkauf übergeben die Helfer den Bon und erhalten das Geld für den Einkauf. Dies selbstverständlich mit dem nötigen Abstand und unter Einhaltung der Hygienevorschriften!“ Vorbild der Aktion sei eine Initiative aus Pforzheim gewesen. (voko)
Info: „Karlsruhe hilft“. Hotline-Tel: 0721 9861 47 55, erreichbar täglich von 10 bis 14 Uhr, www.kahilft.de
„Das geht uns alle an“ ist eine Initiative des „Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter“. Auch die „Wochenblätter“ möchten die Corona-Krise sachlich und unaufgeregt begleiten. Wichtige Infos über den Virus, über Schließungen und Absagen in unserer Region – aber auch darüber, welche Auswirkungen die Krise auf Menschen, Vereine und Unternehmen hat, sind Bestandteil unserer Berichterstattung. Aktuelles gibt's auf www.wochenblatt-reporter.de/coronavirus
Autor:Jo Wagner |
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