Maskenkunstwerke für den guten Zweck
12000 € für UNICEF ernäht
Was mit bunten Masken für Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen begonnen hat wurde mittlerweile zu einem erfolgreichen Charityprojekt zugunsten UNICEF.
Bereits Mitte März waren in der Waldhausschule Malsch zwei Coronafälle aufgetreten, was für die gesamte Jugendhilfeeinrichtung nicht einfach war. Das Lehrerkollegium sowie eine Schulklasse mussten in Quarantäne, dabei sollte eigentlich ein besonderer Unterrichtsbetrieb in der systemrelevanten Schule weitergehen.
Als zwei achtjährige Knirpse zum Abstrich gefahren werden sollten, begann Schulleiterin Ursula Grass mit dem Nähen von fröhlichen, bunten Masken. Nicht mehr ängstlich waren die beiden Jungs sondern stolz, als sie mit "Supermario" und "Cars" ausgestattet wurden. Die Angst zu nehmen und zunächst die eigene Jugendhilfeeinrichtung Waldhaus Malsch mit Masken zu versorgen, war das Ziel von Ursula Grass, die auch im dreiköpfigen Geschäftsführungsteam die Geschicke der Einrichtung organisiert.
Schon vor Beginn der Maskenpflicht waren alle Kinder und MitarbeiterInnen des Waldhauses mit farbenfrohen Masken ausgestattet. Der Special Schulbetrieb konnte Ende März wieder aufgenommen werden. Mit der Gründung der Facebook-Gruppe "Gesund und bund- Schutz vor dem Mund" startete Ursula Grass ein internationales Netzwerk zum ehrenamtlichen Nähen von Behelfsmasken. Zahlreiche Jugendhilfeeinrichtungen nah und fern, Tafeln, Pflegestationen, Schulen in Stadt und Landkreis Karlsruhe konnten so im Laufe der Wochen mit bunten Masken ausgestattet werden.
Da sich immer mehr Privatpersonen bei der Initiatorin wegen Masken meldeten und sie für ihr Herzensprojekt weiterhin kein Geld nehmen wollte, stellte sie ab Ostern eine UNICEF-Dose auf. Als Leiterin der UNICEF AG Karlsruhe war es ihr ein Anliegen, die in der Krisenzeit erschwerte Arbeit des Kinderhilfswerks zu unterstützen.
Als der Vorstand von UNICEF -Deutschland von dem Projekt erfuhr, unterstützte er dies durch die Bestellung von Masken mit UNICEF-Logo für die Vorstandmitglieder.
Dank eigener Stickmaschine wurden die bunten Masken nun immer kreativer und tragen nun auch Botschaften: "Black Lives Matter", "Kinder haben Rechte", "ABI 2020", "school's out 2020"", "Birthdayboy", "Hate Sucks" und mehr wurde aufgestickt. Kaum ein Wunsch wurde nicht erfüllt, die kleinen Kunstwerke wurden immer gefragter.
Als bekannte Geocacherin "Wuselelfe" entwickelte Ursula Grass Anfang Juli eine spezielle Geocacher Maske. Signal der Frosch, das Maskottchen der Cacher, ziert diese Masken, an seinem Rucksack hängt eine Maske und er findet eine UNICEF Dose. Das Aufsticken der lizensierten Figur musste mit dem Geocaching Headquarter in Seattle abgeklärt werden. Jede Maske hat einen eigenen "Trackingcode" mit dem man eine spezielle Website eröffnen kann. Andere Geocacher können diese Maske "discovern" und auf der Website eine Nachricht posten.
Dank des großen internationalen Netzwerks in der Geocaching Szene und in den Social Media trafen nun täglich Anfragen aus vielen Ländern ein: die SignalMasken für UNICEF wurden in allen Farben bestellt, selbst der "Badische Look" in gelb-rot konnte umgesetzt werden.
Da weiterhin alle Materialkosten von Ursula Grass selbst getragen werden, konnte sie mitterweile die enorme Summe 12000 € für die Coronahilfe von UNICEF zur Verfügung stellen. Ein Grund zu Stolz und großer Freude für die geocachende, nähende Schulleiterin.
Da das Projekt enorm zeitaufwändig ist und Ursula Grass täglich viele Stunden an den Masken arbeitet, geht es nun erstmal in eine kleine Urlaubspause
Ab September werden wieder Anfragen für Geocacher-Masken angenommen.
Autor:Ursula Grass aus Karlsruhe |
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