Städtisches Klinikum Karlsruhe informiert über 2019-nCoV
Informationen zum Coronavirus
Coronavirus. Das Städtische Klinikum Karlsruhe empfiehlt, in Anlehnung an die Empfehlungen des Robert-Koch Institutes, primär folgendes Vorgehen für Personen, die fürchten am neuartigen Coronavirus erkrankt zu sein: Menschen, die sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben oder Personen, die Kontakt mit einer an 2019-nCoV (=COVID-19) erkrankten Person hatten und innerhalb von 14 Tagen Symptome wie Fieber oder Atemwegsprobleme entwickeln, sollen das zuständige Gesundheitsamt kontaktieren, um das weitere Vorgehen abzustimmen.
Telefonische Erreichbarkeit des Gesundheitsamtes Karlsruhe:
(Mo - Do 8 bis 12 Uhr, 13 bis 16 Uhr, Fr 8 bis 15 Uhr): Telefonnummer 0721 93681940
Telefonhotline des Landesgesundheitsamtes
(Werktags 9 bis 16 Uhr): Telefonnummer 0711 904 39555
Grundsätzlich empfiehlt das Klinikum, sofern es der Gesundheitszustand zulässt, eine telefonische Voranfragen beim behandelnden Hausarzt beziehungsweise vor einer Vorstellung bei einem Notfalldienst oder einer Ambulanz.
Coronavirus - Symptome und Inkubationszeit
Die Inkubationszeit des Coronavirus wird gegenwärtig mit bis zu 14 Tagen angegeben. Die klinischen Symptome einer Infektion mit SARS-CoV-2 umfassen nach derzeitigem Stand Fieber, Schnupfen, Husten, Atembeschwerden, Kurzatmigkeit. Einige Erkrankte leiden an Durchfall. Schwerere Erkrankungen verlaufen als Lungenentzündung, akutes Lungenversagen, Nierenversagen und in wenigen Einzelfällen tödlich.
Todesfälle traten bisher vor allem bei Patienten auf, die älter waren und/oder zuvor an chronischen Grunderkrankungen litten. Derzeit liegt der Anteil der Todesfälle an den labordiagnostisch bestätigten Erkrankungen laut Gesundheitsamt Landkreis Karlsruhe bei etwa 2 Prozent, es ist aber wahrscheinlich, dass dieser Anteil tatsächlich geringer ist, weil sich die Daten nur auf solche Patienten beziehen, bei denen eine Untersuchung auf Coronaviren durchgeführt wurde.
Hinweise zur Rückkehr aus SARS-CoV-2-Risikogebieten
Ohne Symptome
Personen, die in den letzten 14 Tagen aus einem Risikogebiet eingereist sind, können mit dem örtlichen Gesundheitsamt Kontakt aufnehmen. Es wird empfohlen für 14 Tage Kontakte zu minimieren und sich nach Möglichkeit häuslich zu isolieren. Häufiges Händewaschen und Einhaltung der Hustenetikette (sich beim Husten oder Niesen von anderen Personen abwenden und Abstand halten, Einwegtaschentücher nutzen und entsorgen, in die Armbeuge husten oder niesen).
Bei Auftreten von Symptomen Kontaktaufnahme mit dem Gesundheitsamt. Während dieser Zeit gegebenenfalls eigene Kontaktpersonen notieren.
Hinweise zur Händehygiene und Hustenetiquette finden sich hier:
www.infektionsschutz.de/haendewaschen/
www.infektionsschutz.de/hygienetipps/hygiene-beim-husten-und-niesen/#c6375
Mit Symptomen
Sofortige Kontaktaufnahme mit dem Hausarzt und dem örtlichen Gesundheitsamt mit Hinweis auf den Aufenthalt im Risikogebiet. Das weitere Vorgehen für Diagnostik und Behandlung wird dann abgestimmt.
Wer sich unsicher ist, ob ein Aufenthalt in einem Risikogebiet vorlag, empfiehlt das Gesundheitsamt Landkreis Karlsruhe zunächst eine Kontaktreduktion und die üblichen Händehygienemaßnahmen sowie die Einhaltung der Hustenetikette.
Informationen zur häuslichen Quarantäne bei Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion finden sich auf der Seite des Robert-Koch-Institutes: www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Quarantaene/Flyer.pdf
Erkrankungsfälle und Risikogebiete
Der Großteil der Erkrankungen wird aus der Stadt Wuhan und der Provinz Hubei berichtet, jedoch sind auch eine Vielzahl chinesischer Provinzen betroffen. Zudem wird eine fortgesetzte Übertragung in weiteren Risikogebieten (Regionen in Italien, in Iran, in Südkorea) beschrieben.
Die Informationen zu Risikogebieten werden fortwährend vom Robert Koch Institut bewertet und aktualisiert. Deshalb sollte wiederholgt geprüft werden, ob neue Informationen zu Risikogebieten vorliegen und man selbst betroffen ist.
www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete.html
Das RKI informiert außerdem über jene weiteren Regionen, in den einzelne Erkrankungsfälle aufgetreten sind, ohne dass bislang eine fortgesetzte Übertragung von Mensch zu Mensch ("ongoing community transmission") vermutet werden kann.
www.rki.de/regionen-mit-covid-19-faellen
Wie ist das Klinikum Karlsruhe auf Coronavirus vorbereitet?
Das Klinikum Karlsruhe ist räumlich, technisch und personell auf die Versorgung möglicher Coronavirus-Infizierter auf den Infektionsstationen entsprechend seinem Pandemieplan vorbereitet. Aktuell verfügt das Klinikum über mehrere Betten auf den Infektionsstationen, die für mögliche Coronavirus-Patienten bereitgehalten werden. Das Klinikum passt die räumlichen Ressourcen und Abläufe laufend den sich ändernden epidemiologischen Gegebenheiten an.
Wie sieht das Vorgehen innerhalb der Klinik bei Verdachtsfällen aus?
Im Falle von Verdachtsfällen wird zunächst ein Vorgehen zur Prävention der Übertragung empfohlen – hierzu gehören das Tragen eines mehrlagigen Mund-Nasen-Schutzes mit korrektem Sitz vom Patienten (sofern toleriert), die Unterbringung in einem Isolierzimmer möglichst mit Vorraum/Schleuse, wenn dies nicht möglich ist in einem Einzelzimmer mit eigener Nasszelle, und zusätzlich vom Personal die Verwendung von Schutzkleidung, Schutzbrille, mindestens FFP2-Masken als Atemschutz und Handschuhen neben der konsequenten Einhaltung der Basishygienemaßnahmen. Handelt es sich um einen mittels Labordiagnostik bestätigen Fall einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus werden Maßnahmen empfohlen gemäß den "Empfehlungen des Robert Koch-Institutes für die Hygienemaßnahmen und Infektionskontrolle bei Patienten mit Schwerem Akutem Respiratorischem Syndrom (SARS)".
Wie läuft die Diagnosestellung in der Klinik ab?
Spezifische medizinische Untersuchungen auf eine Erkrankung durch 2019-nCoV müssen nach Angaben des Robert-Koch-Institutes (RKI) durchgeführt werden bei Personen mit respiratorischen Symptomen unabhängig von deren Schwere UND Kontakt mit einem bestätigten Fall mit 2019-nCoV sowie bei Personen mit erfülltem klinischen Bild UND Aufenthalt in einem Risikogebiet
Diese sogenannten „begründeten Verdachtsfälle“ sind bereits als solche (also vor Vorliegen der Ergebnisse der Laboruntersuchung) durch den behandelnden Arzt meldepflichtig.
Darüber hinaus sollen gemäß RKI spezifische medizinische Untersuchungen auf eine Erkrankung mit 2019-nCoV (und insbesondere auf mit Influenzaviren) durchgeführt werden in Fällen mit akuten respiratorischen Symptomen, wenn der Patient sich in den vergangenen 14 Tagen in einer Region, aus der 2019-nCoV-Fälle berichtet wurden, aufgehalten hat.
Die Testung erfolgt durch Untersuchung eines tiefen Rachenabstriches, der bei ambulanten Patienten idealerweise durch den Hausarzt genommen und an ein Labor eingesandt wird. Die Untersuchung im Labor dauert circa 5 bis 6 Stunden.
Aus epidemiologischen Gründen wird dringend davon abgeraten, nur zur Entnahme eines Rachenabstriches eine (ggf. überfüllte) Notfallambulanz aufzusuchen. Die Anzahl der möglichen Kontaktpersonen potentieller Coronavirus-Träger sollte so gering wie möglich gehalten werden. Bei beabsichtigtem Aufsuchen einer Praxis oder Notfallambulanz sollte diese vorab telefonisch kontaktiert werden.
Coronavirus-Therapie
Eine spezifische Therapie oder ein Impfstoff existieren nicht. Die Behandlung erfolgt symptomatisch und orientiert sich an den Krankheitszeichen der Betroffenen.
Gibt es Coronavirus-Verdachtsfälle im Klinikum Karlsruhe?
Es gab in den vergangenen Tagen mehrere Fälle, bei denen aufgrund Klinik und Reiseanamnese die Möglichkeit einer Coronavirus-Infektion in Betracht gezogen werden musste. In mehreren dieser Fälle war eine Influenzainfektion nachgewiesen worden, in keinem der Fälle war das Testergebnis auf Corona-Viren positiv. Aktuell (26.02.20, 16.30 Uhr) gibt es keine Patienten mit ungeklärtem Coronavirus-Verdacht.
Update 28.2.2020:
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.