Markus Lüpertz hat sein Werk vollendet
Karlsruher Tunnelkunst ist bereit für den Einsatz

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Karlsruhe. Die Geschichte könnte durchaus lauten "Sieben Jahre für sieben Tage": Denn Künstler Markus Lüpertz ist seit 2015 in das Projekt eingebunden. Ob Modellieren , Reliefieren und nach dem ersten Brand dann das Bemalen der jeweils 2 mal 4 Meter großen und bis zu 20 cm starken Kunstwerke: Pünktlich zu seinem 81. Geburtstag am 25. April, hat Lüpertz seinen künstlerischen Part an den 14 keramischen Kunstwerken für den Karlsruher Tunnel im eigens geschaffenen "Schwarzwald-Atelier" vollendet. "Ein Meilenstein auch für das gesamte Projekt, das jetzt weiter handwerklich in der Keramik Manufaktur in Zell im Schwarzwald mit dem zweiten Brand vollendet, maßgerecht angepasst, für den Einbau vorbereitet und dann sukzessive jeweils nachts, wenn keine Bahnen fahren, im Tunnel eingebaut wird", so Anton Goll, Initiator des Projekts. Dann erfolgt jeweils ein Sichtschutz, bis alle Kunstwerke vor Ort installiert sind - und die Eröffnung des Gesamtkunstwerkes erfolgen kann.

"Stationen künstlerischer Entwicklung werden sichtbar"
Rund 20 Tonnen Ton wurden im Prozess für das Werk verarbeitet: „Zunächst ist die U-Bahn eine Röhre - bereit für eine Fahrt durch die Unterwelt“, erläutert Lüpertz. Sieben Stationen zählt die U-Bahn und Gott hat in sieben Tagen die Welt erschaffen. Da liege es nahe, dass der Titel der Arbeit auch "Genesis" laute, "Werke und Tage" gewissermaßen eine schöpferische Reise vom Dunkel ins Licht sei. „In dieser Arbeit werden die Stationen künstlerischer Entwicklung sichtbar, um auf der einen Seite das
Gegenständliche und auf der anderen das Abstrakte begreifbar zu machen", erläutert Lüpertz. Die Reise könne durchaus in unterschiedlicher Vielfältigkeit interpretiert werden, dabei führe sie ins Dunkel und entlasse den Betrachter wieder in den Tag, ins Licht.

„An die Keramik“, so Lüpertz, habe ihn übrigens sein Freund Eduardo Chillida bei Hans Spinner in Südfrankreich vor vielen Jahren herangeführt. Seither beschäftigt sich Lüpertz mit der Idee einer großen und bedeutenden Arbeit mit diesem Werkstoff, den er hauptsächlich in öffentlichen Räumen wie zum Beispiel in der U-Bahn in New York gesehen hatte. Der Wunsch, diesen Arbeiten nachzueifern, bekam mit dem Bau der neuen U-Bahn in Karlsruhe Aktualität. Hier sah Künstler Lüpertz die Möglichkeit, „für den Werkstoff Keramik eine Lanze zu brechen und ihn aus der Beschaulichkeit der frei gestalteten Vasen und abstrakten Farbglasuren herauszuführen, um ein großes Werk in ernsthafter und anspruchsvoller Weise zu realisieren.“

Keine öffentlichen Gelder
Dieses Leuchtturmprojekt wurde völlig ohne öffentliche Mittel realisiert, betont Initiator Goll, denn die Finanzierung erfolgte durch die Begeisterung von Unternehmen und privaten Förderern, die dem Künstler bei der Art der Ausführung, der Größe und der Wahl des Themas freie Hand ließen. „Eine neue Form der Kunstförderung, die sich damit auszeichnet, dass sie Kunst und Kultur würdigt, fördert und damit die Gesellschaft bereichert“, so Goll, der hierfür den gemeinnützigen Verein "Karlsruhe Kunst Erfahren" gegründet hat.

Infos: Die "Zeller Keramik Manufaktur" kann nun die restliche Glattbrände und das Abrichten auf das endgültige Einbaumaß durchführen und schon in den nächsten Wochen mit der Auslieferung der ersten Kunstwerke beginnen, die dann Stück für Stück installiert werden. Das Werk wird der Stadt Karlsruhe seitens des Vereins noch in diesem Jahr für diesen Zweck für mindestens sechs Jahre zur Verfügung gestellt, www.karlsruhe-kunst-erfahren.de

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Blick ins Atelier in der "Keramik Manufaktur" in Zell am Harmersbach  | Foto: Karlsruhe Kunst Erfahren
Autor:

Jo Wagner

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