Blick in den Karlsruher Untergrund / Buddelei im Blick
Karlstor ist zum Ferien-Ende wieder besser befahrbar
Karlsruhe. Nach der Beendigung der sogenannten „Suchschürfen“, bei denen im Baufeld W 1 am Karlstor die exakte Lage des alten Baugrubenverbaus erkundet wurde, ist die Kreuzung zum Ende der Pfingstferien wieder etwas besser als in den zurückliegenden beiden Wochen befahrbar: Autofahrer können nun aus der Karlstraße aus der Innenstadt kommend wieder geradeaus fahren sowie nach rechts und links abbiegen. Auch der Wender direkt westlich vom Karlstor steht Autos wieder offen. Damit laufen an diesem Ende des Kombilösungs-Teilprojekts Umbau der Kriegsstraße mit einer neuen oberirdischen Gleistrasse und einem darunterliegenden Autotunnel die Arbeiten wie geplant weiter: Bohrpfähle und Schlitzwände werden hergestellt, um in einem nächsten Schritt die Baugrube ausheben zu können und darin dann den westlichsten Abschnitt des Kriegsstraßen-Tunnels zu bauen.
Nach Osten, zwischen Ritter- und Lammstraße, schließt sich das Baufeld W 2 an – hier ist der Tunnel bereits im Rohbau fertiggestellt. Im darauf folgenden Baufeld W 3 zwischen Lammstraße und Ettlinger Tor ist – ebenso wie im Baufeld O 2 im Bereich Mendelssohnplatz – der Bau der Tunnelsohlen, Tunnelaußen- und Tunnelmittelwände sowie teilweise auch schon der Tunneldecken zu beobachten. Die den Mendelssohnplatz überspannenden Gleishilfsbrücken, auf denen die Stadtbahnen und Straßenbahnen verkehren, werden Ende Juli ausgehoben. Danach wird die letzte Tunneldecke betoniert und anschließend Erdreich aufgeschüttet. Ist dies erledigt, wird ab Mitte August bereits das künftige Gleisviereck eingebaut. Gleichzeitig erfolgt auch der Baubeginn für den Endausbau der Oberfläche der Kriegsstraße, die Ende 2021 in Betrieb gehen soll.
Im Baufeld O 3 zwischen Mendelssohnplatz und Adlerstraße muss noch die Lücke im Verbau zum östlich angrenzenden Baufeld O2 geschlossen werden. Dazu beginnt nach der derzeit laufenden Kampfmittelsondierung der Bau der Leitwände, die dem Schlitzwandgreifer die präzise Führung senkrecht nach unten beim Bau der Schlitzwände geben. Auch in diesem Baufeld kündigt sich ein wichtiger Zwischenschritt an: Ende Juli wird der Schlitzwandgreifer letztmals in der Kriegsstraße Erdreich ausheben – dann werden zumindest diese Großgeräte in der Innenstadt für die Baumaßnahmen der Kombilösung nicht mehr zu sehen sein.
Bleiben noch die Baufelder W 4 westlich des Ettlinger Tors sowie O 4 östlich des Ettlinger Tors: Hier werden noch Anker gebohrt und vor allem aber auch Weichgel injiziert Das Weichgel wird die Baugrube gegen von unten eindringendes Grundwasser abdichten.
Beim Innenausbau des Stadtbahntunnels unter der Kaiserstraße mit dem Südabzweig vom Marktplatz in Richtung Hauptbahnhof sind die Gleisbauer noch im Gleisdreieck unterwegs: Hier werden bereits die von der Achse Kaiserstraße nach Süden Richtung Haltestelle Marktplatz abzweigenden Gleise als feste Fahrbahn – die Schwellen werden in ein Betonbett eingegossen – verlegt. Für Juli, August und September ist der Gleisbau vom Marktplatz bis zur Rampe in der Ettlinger Straße auf Höhe der Augartenstraße geplant.
Parallel läuft der Innenausbau mit der Montage der Betonwerksteine als Verkleidung der Haltestellen weiter: Die bis zu 70 Kilogramm schweren hellen Platten werden in den Haltestellen Marktplatz und Ettlinger Tor auf den Bahnsteigoberflächen verlegt und auf der Stahl-Unterkonstruktion an den Wänden befestigt. Einen Schritt weiter sind die Handwerker in den künftigen unterirdischen Haltestellen Durlacher Tor und am Kronenplatz: Hier wird auch die Wandverkleidung oberhalb der vier Meter hohen Werksteinauskleidung sowie unter der Haltestellendecke angebracht.
Autor:Jo Wagner |
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