KIT: Faszination KI – ein Werkzeug, das die Welt verändert
Karlsruhe. Die Künstliche Intelligenz (KI) und daraus abgeleitete Technologien und Anwendungen werden unseren Alltag, unsere Arbeitswelt und unsere Gesellschaft künftig sehr viel mehr prägen als heute. Lernende Systeme bieten gewaltige Möglichkeiten für die Gestaltung unserer Informationsgesellschaft, aber auch für eine sichere und umweltfreundliche Mobilität. Visionen und Fragen, die sich um KI auch im Kontext der Digitalisierung drehen, standen im Mittelpunkt der Jahresfeier 2019 des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), bei der auch Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, einen Vortrag hielt.
„Die Künstliche Intelligenz entwickelt sich mit hoher Geschwindigkeit weiter, sie hat enormes Veränderungspotenzial – das wahrscheinlich sogar revolutionär sein wird“, sagte der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka, bei der Jahresfeier. Dabei gelte es, KI zum gesellschaftlichen Nutzen einzusetzen. „Am KIT sehen wir unsere Verantwortung deshalb genau darin, nicht nur die Entwicklung neuer Technologien voranzutreiben, sondern auch deren Auswirkungen zu untersuchen und Risiken von Anfang an mitzudenken. Damit wollen wir insbesondere auch Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unterstützen.“
Gerade auf die Themenfelder Energie, Mobilität und Information werde KI besonderen Einfluss haben. Ein herausragendes Ziel sei es deshalb auch, das KIT und die Region Karlsruhe national und international unter den leistungsstärksten KI-Standorten zu positionieren. „Wir sind bereits ausgezeichnet hierfür aufgestellt und müssen die Konkurrenz nicht scheuen: Die fundierte KI-Expertise der Karlsruher Wissenschaftseinrichtungen ist weltweit anerkannt, auch mit starken Partnern aus der Wirtschaft sind wir exzellent vernetzt“, so Holger Hanselka. Das gelte ganz besonders für die wirtschaftlich und strategisch bedeutsamen Anwendungsfelder Robotik, Automation, autonome Systeme und Mensch-Maschine-Interaktion. Als große Erfolge wertete Hanselka unter anderem die gemeinsame Einwerbung des Kompetenzzentrums ROBDEKON (Robotersysteme für die Dekontamination in menschenfeindlichen Umgebungen) mit dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB, das die Projektleitung übernimmt, dem FZI Forschungszentrum Informatik, einem Innovationspartner des KIT, und dem KIT beim Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Auswahl Karlsruhes als Digital Hub zum Thema Künstliche Intelligenz durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Zudem werde die Karlsruher Forschungsfabrik von KIT und Fraunhofer-Gesellschaft, die derzeit am Campus Ost des KIT entsteht, mit Blick auf die Fabrik der Zukunft wesentliche Beiträge zur KI-Strategie der Bundesregierung leisten. „Von der bereits etablierten intensiven wissenschaftlichen Zusammenarbeit in Karlsruhe profitieren Wirtschaft und Wissenschaft in ganz Baden-Württemberg und darüber hinaus“, so Hanselka.
Eine entscheidende Rolle werde KI nicht zuletzt auch bei der Verbesserung von IT-Sicherheitssystemen spielen. „Denn die KI wird neuartige Angriffe auf IT-Systeme ermöglichen und KI-Systeme selbst werden besondere Verfahren der IT-Sicherheit benötigen“, betonte Hanselka. Zu diesen Fragen forsche das bereits 2011 gestartete nationale Kompetenzzentrum für angewandte Sicherheitstechnologie KASTEL am KIT. „Mit Unterstützung des Bundes und des Landes wollen wir KASTEL in Zukunft deutlich verstärken und damit die angewandte IT-Sicherheit wie an nur wenigen Standorten in Europa entwickeln und mit weiteren Alleinstellungsmerkmalen versehen.“ Nun gelte es, gemeinsam mit Politik und Wirtschaft „dranzubleiben“, besonders bei den Themen Big Data, KI, Maschinelles Lernen und IT-Sicherheit. Dazu bedürfe es der konsequenten Weiterentwicklung der nationalen KI-Strategie und von politischer Seite der fortgesetzten Unterstützung, um die wissenschaftliche und technologische Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands weiter zu stärken.
„Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie und als solche wird sie unsere Welt verändern. Sie wird unser Leben in vielen Bereichen anders und – entgegen aller Bedenken – besser machen“, betonte Ministerin Theresia Bauer. Wichtigste Grundlage und unverzichtbare Voraussetzung dafür sei die Forschung. „Wir brauchen Erfindergeist und kreative Ideen, gepaart mit einem profunden Fachwissen und Einblicken in die verschiedenen Anwendungsumgebungen in Wirtschaft und Wissenschaft. Das KIT bietet hierfür die besten Voraussetzungen. Als ‚Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft‘ zeigt es ein unverwechselbares Profil und verbindet die Lehre hervorragend mit aktueller Forschung. In diesem Umfeld können wissenschaftlich fundierte Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit erarbeitet werden. Das KIT ist also gut gerüstet, um im Zeitalter der Digitalisierung voranzuschreiten und mit wissenschaftlicher Exzellenz den Weg zu bahnen.“
Die Aufsichtsratsvorsitzende des KIT, Professorin Renate Schubert, sagte: „Ich erlebe das KIT als einen dynamischen Ort voller Kreativität und Agilität sowie mit großem strategischem Weitblick. Die Gründung liegt zehn Jahre zurück, das KIT, ‚Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft‘, blickt aber auf eine beinahe 200-jährige Tradition seiner Vorgängereinrichtungen zurück. Das ist Ansporn und Verantwortung zugleich, von Karlsruhe aus das deutsche Wissenschaftssystem zu prägen und die internationale Anziehungskraft zu stärken“, sagte Schubert. Dafür seien sichtbare Erfolge, wie die erfolgreiche Einwerbung der beiden Cluster in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder, wichtige Meilensteine. Der Aufsichtsrat werde auch künftig engagiert und verlässlich an der Seite des KIT stehen.
Der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe und Vorsitzende der Technologieregion, Dr. Frank Mentrup, betonte: „Die Wissenschaftsstadt Karlsruhe und die Technologieregion sind dank herausragender Forschungseinrichtungen wie dem KIT bestens gerüstet für den internationalen Wettbewerb um Fachkräfte und schaffen hervorragende Bedingungen für die Ansiedelung von Hightech-Unternehmen.“ In seinem Grußwort hob er die gelungene Vernetzung von Öffentlicher Hand, Wirtschaft und Wissenschaft als Glücksfall für die ganze Region hervor und würdigte die zukunftsweisenden Ideen der vielen innovativen Köpfe am KIT. (kit)
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.