Hör mal, wer da zwitschert: Zehn häufige Gartenvögel erkennen
NABU Karlsruhe gibt Tipps zur Vogelbeobachtung - Stunde der Gartenvögel vom 8. - 10. Mai
Karlsruhe – „Wollten Sie schon immer mal wissen, welcher Piepmatz Sie jeden Morgen lautstark weckt?“, fragt NABU-Vogelkenner Artur Bossert vom NABU Karlsruhe. Bis zu 50 verschiedene und zehn häufige Vogelarten kommen in unseren Gärten und Parks vor. Von Frühaufstehern, wie dem Gartenrotschwanz, der ab April 80 Minuten vor Sonnenaufgang sein melodiöses Liedchen trällert, bis zu Langschläfern, wie dem Buchfink, der ab Februar erst zehn Minuten vor Sonnenaufgang loslegt, ist alles dabei. Es gibt Einton-Sänger, Zweiton-Pfeifer, Stimmenimitatoren und kreative Pfeifer in der Vogelwelt. Der NABU Karlsruhe gibt einen Überblick über die Besonderheiten unserer Singvögel. Übrigens singen bei den meisten Vogelarten nur die Männchen, um ihr Revier abzustecken und eine Partnerin anzulocken.
Zum sicheren Erkennen von Vögeln und ihrem vielfältigen Sound gibt es vom NABU Hilfestellungen. Spielerisch und interaktiv lädt das E-Learning-Tool „Vogeltrainer“ dazu ein, 30 häufige Winter- und Gartenvögel kennenzulernen. Unter www.vogeltrainer.de können sich ornithologische Neueinsteigerinnen und -einsteiger bestens für die Stunde der Gartenvögel vorbereiten. Vom 8. bis 10. Mai ruft der NABU wieder bundesweit auf, eine Stunde lang die Vögel im Garten, vom Balkon aus oder im Park zu beobachten, zu zählen und zu melden. „Je mehr Menschen mitmachen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse und die Erkenntnisse, die wir daraus für den Vogelschutz ableiten können“, sagt Bossert.
Weitere Infos sowie Zählhilfen und Mitmachflyer zum Download gibt es auf www.stunde-der-gartenvoegel.de.
Im Südwesten hatten 2019 fast 8.000 Vogelfreundinnen und -freunde rund 165.000 Vögel gesichtet und notiert – ein neuer Rekord.
Die zehn häufigsten Gartenvögel im Land – Platzierung bei der Stunde der Gartenvögel 2019
1. Der Haussperling: Wo Spatzen unterwegs sind, ist immer was los. Die geselligen Tiere sitzen oft gemeinsam in Hecken und Büschen und tschilpen munter durcheinander.
2. Die Kohlmeise: Die Kohlmeise mit dem schwarzen Häubchen und dem weißen Wangenfleck ist gut an ihrem markanten Ruf „zizibäh zizibäh“ zu erkennen. Manche Tiere verfügen über ein reichhaltiges Repertoire an Gesangsmotiven und ahmen andere Meisenstimmen nach.
3. Die Amsel: Oft bis in die späten Abendstunden singen die Amselmännchen in ihrem komplett schwarzen Gefiederkleid von Dachgiebeln und Baumspitzen. Ihre Melodie ist variantenreich mit zahlreichen Pfeiflauten und ihr Klang volltönend.
4. Der Star: Der Star mit weißen Tupfen im metallisch glänzenden Gefieder ruft von einem hohen Punkt aus mit schnalzenden, pfeifenden und schmatzenden Geräuschen. Seinen plaudernd-schwätzenden Gesang ergänzt er durch Umgebungslaute und andere Vogelstimmen, die er perfekt nachahmt.
5. Der Feldsperling: Der Feldsperling singt eher schlicht. Das Männchen sitzt dabei oft aufgeplustert in der Nähe des Nestes und ruft in Endlosschleife ein fröhliches „tschilp“ mit knatternden Zwischenrufen. Es klingt wie das Tschilpen des Haussperlings, nur etwas höher in der Tonlage.
6. Die Blaumeise: Der Gesang der Blaumeise ist sehr abwechslungsreich. Deutlich leiser als die Kohlmeise beginnt sie mit einem hohen „tii-tii“ und endet mit einem hübschen Triller.
7. Die Elster: Sie ist gut bei Stimme und lässt ihr lautes schäck-schäck-schäck mit krächzendem Einschlag als Warn- und Alarmruf hören. Elsterpaare „plaudern“ miteinander und fügen weiche Trillerlaute und hohes Pfeifen ein. Zur Reviermarkierung erklingt „kia“, „kjää“ oder „kik“.
8. Die Mehlschwalbe: Der Gesang der weißbäuchigen Mehlschwalbe, mit dem metallisch blau-schwarzen Frack, klingt wie leises schwätzendes Gezwitscher ohne Triller. Im Flug ruft sie ein- bis dreisilbig, in etwa schrrip, brrit und brüt.
9. Die Rabenkrähe: „Kra-kra“ – der Klang der imposanten Rabenkrähe ist lautmalerisch mit einem namensgebenden Ruf, wie bei Uhu und Kuckuck. Auch schnarrende Laute sind dabei.
10. Der Grünfink: Sein frischer, fröhlicher Gesang besteht aus Trillern und zwitschernden Elementen. Seine langanhaltenden Strophen trägt das Männchen meist von einer höheren Warte oder im Singflug vor – eine wahre Meisterleistung.
Fotos:
1. Haussperling, © NABU / Reinhard Siegel
2. Rotkehlchen, © NABU/ F. Hecker
Hintergrund:
Die NABU-Vogeluhr lässt 18 gefiederte Sänger erklingen: www.NABU.de/tiere-und-pflanzen/voegel/vogelkunde/voegel-bestimmen/20663.html.
Die NABU-Vogel-App hilft unterwegs beim Bestimmen: https://vogeltrainer.nabu.de/
Die 40 häufigsten Gartenvögel im Porträt: www.NABU.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-gartenvoegel/vogelportraets/index.html
Weitere Infos: www.stunde-der-gartenvoegel.de
Autor:Anita Beha, NABU Karlsruhe aus Karlsruhe |
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