Geschichte vom „Karlsruher Eichhörnchen“ geht weiter / Pflege läuft
„Pippilotta“ ist in bester Gesellschaft
Karlsruhe. Es ist eine Geschichte, die die Menschen berührt – und das weltweit. Die Geschichte von „Pippilotta“, dem kleinen Eichhörnchen aus Karlsruhe, das sich an die Fersen eines Menschen geheftet hat und nicht mehr gehen wollte. Dieser rief bekanntlich die Polizei und die wiederum brachte das niedliche Tierchen - damals unter dem Namen „Karl-Friedrich“ - zur Kleintierärztin Astrid Fritzenschaf in Neureut. Dort stellte sich heraus, es ist ein weibliches Hörnchen - und nannte es ob der Stärke „Pippilotta“.
Kleintierärztin-Tochter Larissa päppelt das sechs Wochen alte Eichhörnchen liebevoll auf. „Ja, der Hype ist schon erstaunlich, selbst die englische Tageszeitung ’Guardian’ oder die ’BBC’ haben darüber berichtet. Das ist eine Geschichte, die ans Herz geht“, sagt Larissa Fritzenschaf.
"Pflegemama" ist momentan gut beschäftigt
Alle drei Stunden, tags wie nachts, wird der kleine Nager von ihr mit einer Nährlösung gefüttert. „Mittlerweile schläft sie auch schon mal sechs Stunden“, freut sich die „Pflegemama“. Dehydriert und am Auge verletzt, so wurde die Kleine vorgefunden. Die 28-Jährige kann den „Vollzeitjob“ deshalb übernehmen, da sie gerade ihre Doktor-Arbeit in englischer Literaturwissenschaft schreibt, sich die Zeit einteilen kann. Gemeinsam mit anderen Akteuren haben die Fritzenschafs aktuell eine Wildtierauffangstation (Witas) gegründet. Der gemeinnützige Verein, bei dem unter anderem Zoo-Chef Matthias Reinschmidt, dessen Stellvertreter Clemens Becker, Professorin Ursula Obst vom KIT oder Vertreter des NABU mit im Boot sind, sucht derzeit noch Räumlichkeiten.
Auswilderung wohl Anfang Oktober
Ein halbes Dutzend Eichhörnchen hat Larissa bereits betreut. „Pippilotta“ befindet sich mittlerweile in bester Gesellschaft: Das Eichhörnchen „Björn“ kam bereits eine Woche früher in die Station und ist nun Spielkamerad von „Pippilotta“. „Sie können sich so gegenseitig beschäftigen, lernen voneinander. Wir haben eine Außenvoliere, wo sie zusammen klettern“, erklärt die 28-Jährige. Das Kleine, das möglicherweise aus dem Nest gefallen ist und instinktiv wusste, dass es Hilfe braucht und Kontakt suchte, was man von den normalerweise sehr scheuen Baumhörnchen so nicht kennt, entwickelt sich prächtig. „Es ist sehr stabil, wiegt mittlerweile rund 60 Gramm“, freut sich Larissa – und schätzt, dass „Pippilotta“ Anfang Oktober ausgewildert werden kann, wenn sie zwischen 230 und 370 Gramm wiegt: „Sicher, das sieht man nach der gemeinsamen Zeit auch mit einem weinenden Auge, man hängt ja an dem Tier. Aber im Zentrum steht selbstredend das Tierwohl. Und es ist einfach irre schön, wenn das Eichhörnchen wieder in seiner natürlichen Umwelt agieren kann.“ (voko)
Autor:Jo Wagner |
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