Technische Unterstützung für die Sicherheit im Land
Polizei bekommt hochmoderne Dokumentenprüfgeräte
Region. „Wer über seine Identität täuscht, hat etwas zu verbergen", betont Innenminister Thomas Strobl: "Und wer gefälschte Dokumente nutzt, tut das mitunter, um schwerste Straftaten vorzubereiten oder wegen bereits begangener Straftaten bei einer Kontrolle nicht aufzufallen." Um die Polizisten im Land dabei zu unterstützen, Fälschungen ausfindig zu machen, bekommt die Polizei landesweit 210 Dokumentenprüfgeräte. Die Motive, über die wahre Identität zu täuschen, sind leider vielschichtig: Sie reichen von Reisefreiheit über Arbeitserlaubnisse, irreguläre Migration, Verdeckung begangener Straftaten, Entgehen einer Fahndungs- oder Festnahmeausschreibung oder zur Ermöglichung von Straftaten, vor allem aus dem Bereich des Betruges bis hin zur Organisierten Kriminalität oder gar Terrorismus!
Schnelle Analyse der Ausweise
Dokumentenprüfgeräte erlauben es der Polizei, Ausweispapiere und Führerscheine schnell auf ihre Echtheit zu prüfen sowie Fälschungen zuverlässiger und schneller aufzudecken. Die Polizisten legen das zu prüfende Dokument direkt am Tat- oder Kontrollort auf das Gerät: Innerhalb weniger Sekunden wird das Dokument dann vom Prüfgerät analysiert und die Daten werden mit dem polizeilichen Fahndungsbestand abgeglichen.
Zur Freude von Innenminister Strobl hat der Landtag von Baden-Württemberg rund eine Million Euro für die flächendeckende Beschaffung der Dokumentenprüfgeräte zur Verfügung gestellt. Diese wurden zwischen dem 22. Mai und dem 6. Juli etwa zu gleichen Teilen als stationäre (108 Geräte) und als mobile (102 Geräte) Varianten an alle Polizeireviere im Land ausgeliefert. Wie wichtig diese Investition zur Stärkung der Inneren Sicherheit ist, zeigt ein Blick in die Polizeiliche Kriminalstatistik: Allein im Jahr 2019 hat die Polizei Baden-Württemberg 7.237 gefälschte Urkunden registriert „Jeden Tag entdeckt die Polizei in Baden-Württemberg rund 20 gefälschte Urkunden“, so Minister Strobl.
Die Dokumentenprüfgeräte bestehen aus einem Scanner mit einer speziell entwickelten Software zum Einlesen und automatisierten Abgleichen der Dokumente, einem Fingerscanner und einer HD-Kamera. Die mobile, akkubetriebene und in einem Koffer eingebaute Variante ist zusätzlich mit einem Laptop ausgestattet und wurde durch Mitarbeiter des "Präsidiums Technik, Logistik, Service" der Polizei in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg entworfen und gefertigt. „Ein Prototyp made in Baden-Württemberg“, wie Innenminister Strobl betonte.
„Wir beobachten, dass die Dokumentenfälscher sich den stetig verbesserten Sicherheitsstandards bei den Personaldokumenten anpassen. Dies macht es schwerer, ge- oder verfälschte Dokumente zu identifizieren. Doch wir halten mit qualitativ hochwertiger Aus- und Fortbildung, Knowhow sowie modernster Technik dagegen“, betonte der Minister. Denn vor allem Totalfälschungen werden in professionellen Fälscherwerkstätten produziert: Dort kann gar ein ganzer Dokumentensatz vom Reisepass über die Identitätskarte bis zum Führerschein eines jeden Landes erstellt werden.
„Deshalb gilt: Vertrauen mag gut sein - Kontrolle ist besser. Mit den flächendeckend zur Verfügung stehenden Dokumentenprüfgeräten werden wir das Dunkelfeld noch besser aufhellen können. Das ist ein weiterer wichtiger Beitrag dafür, dass die Menschen in Baden-Württemberg nicht nur sicher sind, sondern sich auch sicher fühlen können“, so Minister Strobl abschließend.
Autor:Jo Wagner |
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