Fahrzeugverfügbarkeit im AVG-Stadtbahnbetrieb nimmt aufgrund Streik ab
Weniger und vollere Bahnen - in Coronazeiten
Karlsruhe. Die Fahrzeugverfügbarkeit im Stadtbahnbetrieb der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) wird in den nächsten Tagen sukzessive abnehmen. Für Fahrgäste kann das bedeuten, dass auf Fahrten, die regulär in Doppelbehängung geplant sind, nur ein Stadtbahnfahrzeug zur Verfügung steht oder dass einzelne Fahrten sogar ganz ausfallen müssen.
Grund dafür ist der Streik, zu dem die Gewerkschaft Verdi unter anderen die Beschäftigten aus den Fahrzeugwerkstätten der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) aufgerufen hat. Sämtliche Fahrzeuge der AVG werden regelmäßig beim Schwesterunternehmen gewartet. Abhängig von ihren zurückgelegten Fahrtkilometern rücken sie zu festgelegten Zeiten in die Werkstatt am Karlsruher Rheinhafen ein. Dann werden dort sicherheitsrelevante und damit auch von den Zulassungsbehörden vorgegebene Arbeiten durchgeführt.
Dazu gehören beispielsweise die regelmäßige Kontrolle der Radreifen – elementar für die sichere Schienenlage - der Bremsanlagen oder der Funkanlage. Können diese Wartungen nicht wie geplant stattfinden, müssen die betroffenen Fahrzeuge aus Sicherheitsgründen stehen bleiben. Von den Einschränkungen betroffen sein können ab Samstag, 24. Oktober, alle Linien der
AVG mit Ausnahme der Linien S1 und S11. Dort setzt das Unternehmen ausschließlich Einsystembahnen ein, die nach derzeitigem Stand aufgrund einer Sondervereinbarung mit den VBK in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen.
„Der zweitägige Streik trifft uns hart – vor allem, weil er unangekündigt gestartet hat. Wir hatten keine Möglichkeit mehr, systemrelevante Wartungsarbeiten neu zu disponieren“, erklärt Kai Kampermann, AVG-Qualitätsmanager. Über 40 Stadtbahnfahrzeuge werden eventuell ab Montag infolge ausgefallener Werkstattbehandlung nicht einsatzbereit sein – genau beziffern lässt sich das aufgrund der Streiklage derzeit noch nicht. Die Flotte der AVG-Zweisystembahnen umfasst insgesamt rund 160 Fahrzeuge.
„Die gute Nachricht ist, dass wegen der baden-württembergischen Herbstferien zumindest weniger Schüler unterwegs sind, sodass mehr Kapazitäten für andere Pendler ermöglicht werden. Für uns erschwerend hinzu kommen jedoch wiederum bewusst in die Herbstferien gelegte und lange im Voraus geplante Baumaßnahmen auf den Strecken im Murgtal (S8, S81), rund um Bretten (S4) und Wörth (S5, S51). Dort fahren wir baustellenbedingt teilweise im Inselverkehr und benötigen deshalb mehr Fahrzeuge als normalerweise.“ Die AVG wird nun in der Zentralen Leitstelle zusätzliches Personal einsetzen, um Umläufe auch spontan bestmöglich anzupassen.
Weniger und vollere Bahnen - in Coronazeiten
Ein ausreichender zeitlicher Puffer sollte wenn möglich eingeplant werden, um bei Ausfall eine frühere oder spätere Fahrt nutzen zu können. „In den kommenden Tagen werden wir streikbedingt weniger Fahrzeuge einsetzen können, als normalerweise. Daher kann es in unseren Bahnen gerade zu den Stoßzeiten voller werden. Wir bedauern das gerade mit dem Blick auf die steigenden
Corona-Zahlen sehr“, betont Kampermann.
Autor:Jo Wagner |
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