Ende Alkoholverbot - aber Rückkehr an den Karlsruher Indianerbrunnen
Werderplatz wird wieder zum Brennpunkt
Karlsruhe. Ende Oktober lief es aus – das befristete Alkoholverbot auf dem Karlsruher Werderplatz. Am Indianerbrunnen versammelten sich in der Regel große Gruppen, um zu trinken. Nicht aber so in diesem Sommer. Denn von Anfang April bis Ende Oktober, jeweils von 11 bis 20 Uhr, war der Alkoholkonsum auf dem Platz verboten; einen längeren Zeitraum lasse momentan wohl der rechtliche Rahmen nicht zu. Für fünf Jahre greift nun diese Maßnahme, die letztlich durch Bürgerbeschwerden ausgelöst wurde.
„Das war der angenehmste Sommer, den wir seit Jahren erlebt haben“, berichtet Martina Hillesheimer, Vorsitzende der „Bürgergesellschaft Südstadt“. Das Experiment sei aus ihrer Sicht geglückt. „Es geht ja nicht darum, die Menschen zu verdrängen. Es geht darum, dass der Aufenthalt für alle angenehmer wird. Die Gruppen waren nicht mehr so groß wie früher und die Alkohol-Exzesse, die man bislang kannte, blieben aus“, so Hillesheimer. Das Gros hätte sich auf die gesamte Südstadt verteilt.
Viele hätten zudem einen neu eingerichteten Raum in einer früheren Gaststätte dafür angenommen. Allerdings: Aktuell scheint der alte Zustand wieder zurückzukehren. „Es ist beängstigend. Jeden Tag werden es mehr. Es scheint sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen zu haben, dass man hier jetzt wieder trinken darf“, sagt die Vorsitzende der Bürgergesellschaft.
Eine Einschätzung, die auch Bonny Xander, Inhaberin des Second-Hand-Ladens am Werderplatz, teilt: „Nach und nach kommen immer mehr. Wir hatten es etwas angenehmer mit dem Alkoholverbot, aber auch da haben etliche einfach vor dem Verbot angefangen zu trinken. So gegen elf Uhr sind sie dann an die Ränder des Platzes und haben dort weiter getrunken.“
Erst vor einigen Tagen gab es eine wüste Schlägerei auf dem Werderplatz. Alle Tatverdächtigen waren alkoholisiert – mit bis zu zwei Promille. Doch was tun? Hillesheimer zieht eine naheliegende Lösung in Betracht. „Es würde Sinn machen, das Alkoholverbot zu verlängern, sowohl was die Uhrzeit als auch die Monate betrifft.“ Möglicherweise könne die Maßnahme einen Monat früher beginnen und auch später enden. Dass sie mit dem Ansinnen einer zeitlichen Verlängerung bei Stadt und Ordnungsamt auf positive Resonanz stoßen würde, davon ist Hillesheimer relativ überzeugt. voko
Infos: www.bg-suedstadt.de
Autor:Jo Wagner |
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