Andrang bei Waldstadt-Versammlung / Protest gegen geplante Nachverdichtung
„Wir fühlen uns im Stich gelassen“

Im Zwiegespräch (v.l.): Waldstadts Bürgervereinschef Hubert Keller und Bürgermeister Daniel Fluhrer foto: HT
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  • hochgeladen von Jo Wagner

Karlsruhe. Der Andrang bei der Versammlung des „Bürgervereins Waldstadt“ kürzlich war immens. Dicht gedrängt standen die Menschen vor dem Saal im Foyer, denn im Saal selbst war längst kein Platz mehr frei.

Speziell das Thema Nachverdichtung und das damit verbundene geplante Bauvorhaben (das „Wochenblatt“ berichtete mehrfach) brennt den Menschen auf der Seele, zumal Karlsruhes Baubürgermeister Daniel Fluhrer sein Kommen zugesagt hatte.
Doch zunächst standen diverse Tagesordnungspunkte auf dem Programm. Unter anderem wurde Hubert Keller einstimmig als Vorsitzender des Bürgervereins bestätigt. Keller machte deutlich, dass er von den aktuellen Plänen der Stadtverwaltung wenig hielt.
Im Rahmenplan sei nie von achtstöckigen Hochhäusern die Rede gewesen, dies sei eine massive Belastung. „Ist denn ein Rahmenplan irrelevant? Die Waldstadt ist ein Stadtteil im Wald, nicht über dem Wald“, so Huber, der die Initiativen gegen die geplante Nachverdichtung und die Initiative für Zeitkarten im Fächerbad lobte.

Bürgermeister Fluhrer betonte, dass er kein Fan von Nachverdichtungen sei und dass er den Bürgerdialog ernst nehme. In der Fragerunde meinte eine Bewohnerin der Waldstadt: „Die Waldstadt soll grün bleiben.“
Ein weiterer Bürger ärgerte sich wie viele andere Bewohner über ein geplantes achtgeschossiges Hochhaus neben Einfamilienhäusern. „Ich habe viel Geld in die Hand genommen und in mein Haus investiert. Jetzt wird mir ein Hochhaus vor die Nase gesetzt. Dafür sollte man die Stadt regresspflichtig machen“, empörte er sich.

Weiterer Streitpunkt war das Parken im öffentlichen Raum, respektive die Zunahme des Parkdrucks durch eine Erweiterung der Bebauung – gerade mit Blick auf die schon herrschende Parksituation in den Straßen. Da kam der deutliche Hinweis an die Stadt, dass hier eine falsche Berechnung der Stellplätze vorgenommen wurde. „Wir fühlen uns im Stich gelassen“, meinte eine andere Bewohnerin.
Fluhrer sprach bei den Planungen von „Arbeitsmodellen“ und betonte, dass noch nichts entschieden sei. Das letzte Wort habe der Gemeinderat. Zudem sei noch kein Bebauungsplan vorhanden. „Heute sind so viele da, das beeindruckt mich schon. Ich nehme das mit, was sie zu sagen haben. Auch, dass wir Höhe rausnehmen sollen, wo das möglich ist“, so Fluhrer. Bürger betonten, dass der Charakter der Waldstadt erhalten bleiben solle und forderten eine Nachverdichtung mit Augenmaß. Zudem übergab eine Initiative 1.100 Unterschriften an Fluhrer, die sich gegen die Pläne aussprechen. ht

Mehr zu diesem Thema gibt’s beim Bürgerverein unter www.bv-waldstadt.de – und auf www.wochenblatt-reporter.de

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Autor:

Jo Wagner

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