Verlängerung der weltweiten Reisewarnung bis zum 31. August
Fernreisen müssen mitunter noch etwas warten
Karlsruhe. Die Warnung vor nicht notwendigen, touristischen Reisen ins Ausland wurde von der Bundesregierung am Mittwoch, 10. Juni, für alle Länder außer den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, den Schengen-assoziierten Staaten und dem Vereinigten Königreich zunächst bis einschließlich dem 31. August 2020 verlängert
"Anders als bei unseren europäischen Nachbarn haben wir für den Rest der Welt heute noch nicht die gemeinsamen belastbaren Datengrundlagen, Kriterien und Abstimmungsprozesse, die einen uneingeschränkten Reiseverkehr ohne unkalkulierbare Risiken wieder möglich machen", so Außenminister Heiko Maas: "Wir können und werden nicht riskieren, dass im Sommer erneut Deutsche in aller Welt stranden oder Urlaubsrückkehrer das Virus unentdeckt nach Deutschland tragen."
Es sei den Handelnden bewusst, dass viele Bürger so schnell wie möglich auch außerhalb Europas wieder reisen möchten. Auch die vielen Reisebüros in der Region Karlsruhe hoffen auf ein deutliches Signal in diese Richtung, das betrifft besonders Urlaubsziele in der Türkei und in Nordafrika aber zum Beispiel auch Südostasien oder Amerika. "Ab wann solche Reisen auch zu touristischen Zwecken wieder vertretbar sind, wird vom Verlauf der Pandemie abhängen", so Maas: "Wir werden deshalb die Reisewarnung auch vor September immer wieder auf den Prüfstand stellen, immer mit der Sicherheit der Reisenden als zentralem Kriterium."
Dabei sei die Ansage klar: Dort - und nur dort - wo das Gesamtpaket aus positiver Pandemieentwicklung, einem stabilen Gesundheitssystem, stimmigen Sicherheitsmaßnahmen für den Tourismus und verlässlichen Hin- und auch Rückreisemöglichkeiten das zulässt, "können wir möglicherweise schon früher von einer Reisewarnung zu Reisehinweisen zurückkehren", so Maas. Klar sei dabei: eine Aufhebung der Reisewarnung müsse ins Gesamtbild passen. "Solange pandemiebedingt Einreiseverbote aus Drittstaaten in die Europäische Union bestehen, wäre es nicht vermittelbar, wenn dort schon wieder zu Tausenden europäische Touristen unterwegs sind", so der Außenminister. Zudem ließ Maas durchblicken, dass es nicht noch einmal, wie im Frühjahr geschehen, eine groß angelegte Urlauber-Rückholaktion wegen der Corona-Infektionen geben werde.
Autor:Jo Wagner |
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