Pädagogische Hochschule Karlsruhe
MiniMa als Wegbereiter: Kinder früh für Mathematik begeistern und coronabedingte Lücken schließen

MiniMa als Wegbereiter: Zwei Tutorinnen der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (l. und M.) in der Kita Märchenwald in Stutensee.

 | Foto: Roxane Fijean/Pädagogische Hochschule Karlsruhe
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Nicht alle Kinder hatten in den vergangenen Monaten die gleichen Lernchancen. So manche Kita musste wegen der Pandemie zeitweilig schließen und professionell begleitete Bildungsangebote fielen aus. Um entstandene Lücken zu schließen, unterstützt die Pädagogische Hochschule Karlsruhe Kitas in der Region mit ihrem Projekt „MiniMa als Wegbereiter“.

Frühe mathematische Bildung ist eine wichtige Ausgangsbasis für späteres schulisches Lernen. Die coronabedingten Kitaschließungen haben jedoch dazu geführt, dass Lücken in der Versorgung mit professionell begleiteten Bildungsangeboten entstanden sind. Nicht alle Kinder hatten in den vergangenen Monaten die gleichen Lernchancen.

„Um diesen Kindern Unterstützung für einen guten Schulstart zu geben, haben wir das Projekt ‚MiniMa als Wegbereiter – Kinder früh für Mathematik begeistern‘ auf die Beine gestellt“, berichtet Prof. Dr. Christiane Benz vom Institut für Mathematik der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA). „Das wissenschaftlich begleitete Projekt vermittelt Fachkräften in Kindertageseinrichtungen die notwendige Expertise, um gezielt mathematische Basiskompetenzen zu diagnostizieren und zu fördern“, so die Mathematikdidaktikerin. Rund 20 Kitas in der Region Karlsruhe nehmen noch bis zum Beginn der Sommerferien an „MiniMa als Wegbereiter“ teil. Finanzielle Unterstützung erhält das Bildungsprojekt von der Akademie für Innovative Bildung und Management (AIM).

Mathematische Spielideen und Impulse

Anfang Juni hatte das Team von „Minis und Erwachsene entdecken Mathematik“ (MiniMa) zunächst eine Online-Fortbildung für rund 50 Kita- und Grundschul-Fachkräfte durchgeführt, anschließend wurden mit für das Projekt eingestellten Tutorinnen und Tutoren passgenaue Materialkisten erstellt. Bestückt sind sie mit Spielen, Büchern und einem an der PHKA für pädagogische Fachkräfte entwickelten Begleitheft mit mathematischen Spielideen und Impulsen. Diese Materialkisten werden den Kitas ohne zeitliche Befristung zur Verfügung gestellt. Die Tutorinnen und Tutoren führen damit zunächst pro Kita ein Lern- und Spielangebot für Kinder durch. Die Fachkräfte erhalten durch das Angebot vielfältige Anregungen, um nachhaltig mathematische Fördermaßnahmen in den Kita-Alltag zu integrieren.

Gezielt Unterstützung anbieten

So etwa in der Kita Märchenwald in Stutensee, die vergangene Woche Ziel der beiden Tutorinnen Janika Hirth und Heike Stoll war. Die Lehramtsstudentin und die Kindheitspädagogin packten in der Sterntalergruppe aus der Materialkiste den großen Beutel mit Kunststoffeiern und Eierschachteln aus und ließen die Vier- und Fünfjährigen unterschiedlich viele Eier einsortieren. Anschließend sollten die Kinder deren Anzahl bestimmen. Und das am besten auf einen Blick und ohne die Eier einzeln abzuzählen.

„Das Ziel ist, Anzahlen nicht allein durch Zählen zu bestimmen“, erläutert Heike Stoll, die sowohl Pädagogik der Kindheit an der PHKA als auch Mathematik studiert hat. Die Kinder waren mit großer Freude dabei und entdeckten, dass bei der Anzahlbestimmung viele Wege zum Ziel führen. Und Erzieherin Christine Lutze bilanziert: „Ich nehme jede Menge Ideen mit und bin begeistert vom Projekt.“ Im Alltag gebe es so viele Dinge, in denen Mathematik steckt. „Wenn ich zum Beispiel sehe, dass die Kinder Größen vergleichen oder eine Anzahl bestimmen wollen, kann ich ihnen nun gezielt Unterstützung anbieten.“

Weitere Infos zum Projekt gibt es auf www.ph-karlsruhe.de/projekte/minima.

Autor:

Regina Thelen aus Karlsruhe

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