Basketball
BBL-Pokalpremiere der LIONS – Karlsruhe kann über weite Strecken mit Würzburg mithalten

Schon eine Woche vor dem ersten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA waren die PS Karlsruhe LIONS am 23. September im BBL-Pokal vor heimischem Publikum gegen die Würzburg Baskets gefordert. Die spannende Frage, die sich 1.500 Zuschauer in der ausverkauften Lina-Radke-Halle zu Beginn der Partie um 20 Uhr stellten: Würde der ProA-Drittplatzierte der Vorsaison gegen den Elftplatzierten der EasyCredit Basketball Bundesliga (BBL) bestehen können? Die Antwort: Ganz hat es nicht gereicht, doch beide Teams lieferten sich ein spannendes Duell und die LIONS können mit ihrer Leistung beim ersten Auftritt im BBL-Pokal zufrieden sein. Endstand nach 40 unterhaltsamen Minuten: 81:93.
Die ehemaligen Würzburger Julian Albus und O´Showen Williams waren verletzungsbedingt leider nur Zuschauer und sahen nach etwas mehr als 2 ½ Minuten die ersten LIONS-Punkte der Saison, erzielt von Adam Seiko. Karlsruhe zeigte sich in der Anfangsphase griffig und hellwach in der Defense, aber im Angriff zunächst unpräzise und mit einer dementsprechend schwachen Trefferquote. Nach etwas mehr als fünf Minuten reagierte Headcoach Aleksandar Scepanovic beim Stand von 4:12 mit einer ersten Auszeit, in deren Folge das „Karlsrudel“ besser zurechtkam und sich bis zum Ende der ersten zehn Minuten auf 17:22 heranarbeitete. Der Start in den folgenden Spielabschnitt hätte für die Hausherren nicht besser verlaufen können. Bereits in Minute zwölf kam es zum 24:24-Ausgleich und bei den Baskets war ebenfalls die erste Auszeit fällig. Das Spiel war nun eng und ausgeglichen – bis zur 25. Minute, als die Gäste mehrere Karlsruher Fehler umgehend bestraften und sich somit wieder einen Vorsprung verschafften. Doch die LIONS reagierten keineswegs geschockt, machten das Spiel nun schnell und belohnten sich mit guten Abschlüssen. Knapp drei Minuten vor der Halbzeitpause war der Spielstand bei 36:37 nahezu ausgeglichen. Zum Leidwesen des Karlsruher Publikums starteten die Baskets nun den ersten richtigen Run des Abends und zogen bis zum Gang in die Kabinen auf neun Punkte davon. Mit 38:47 ging es ins dritte Viertel, das Garai Zeeb mit einem Dreier für die LIONS eröffnete. Doch in der Folge konnten die Badener zunächst nicht mehr an die streckenweise mehr als ebenbürtige Leistung aus den ersten 20 Minuten anknüpfen – bis zur Mitte des Abschnitts. Nun funktionierten die Abläufe plötzlich wieder besser, die Ballbehandlung war flüssig und die Gastgeber knapp zwei Minuten vor der letzten Pause auf zwei Punkte herangerückt. Doch wie gegen Ende des zweiten Viertels setzen die Franken zu einem Endspurt an, den die LIONS nur teilweise bremsen konnten. Von einer Vorentscheidung war das Duell hingegen angesichts des Spielstands von 61:69 zu Beginn des Schlussabschnitts weit entfernt. Das spiegelte sich in den Aktionen auf dem Court wider. Es war nun ein offener Schlagabtausch, in dem Karlsruhe jedoch durch den Rückstand belastet war. Würzburg blieb konzentriert, während auf der Gegenseite einige gute Gelegenheiten ungenutzt verstrichen. In Minute 34 gerieten die LIONS zweistellig ins Hintertreffen. Kampfgeist und den zugehörigen Einsatz zeigte das Team aber bis zum Schluss. Das Endergebnis von 81:93 war in der Gesamtschau leistungsgerecht, ein Klassenunterschied jedoch nicht festzustellen. Topscorer für Karlsruhe an diesem Pokalabend waren Bakary Dibba mit 21, Garai Zeeb mit 15, Lachlan Dent mit 11 und Melvin Jostmann mit 10 Punkten.
Fazit: Das vor der Saison zum Großteil neu zusammengestellte und derzeit ersatzgeschwächte LIONS-Team konnte über weite Strecken mit dem Favoriten aus Würzburg mithalten und bot seinen Fans eine couragierte Vorstellung, garniert mit einigen spielerischen Highlights. Nach dem Pokal-Aus gilt nun die volle Konzentration dem ProA-Auftakt. Am 30. September empfängt Karlsruhe die JobStairs GIESSEN 46ers. Die Hessen haben ihr Pokalspiel gegen den BBL-Klub HAKRO Merlins Crailsheim gewonnen, befinden sich also bereits in sehr guter Verfassung und dürften schwer zu knacken sein.

Autor:

Benedikt Rieker aus Karlsruhe

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