Dämmer-Marathon Mannheim
Blauer „Mannemer 10er" – 12 Roadrunners in Mannheim vorne dabei

Von links: Patrick Brucker, Georgios Filippidis, Jonas Bender, Natalie Wangler, Jonas Müller, Florian Walz, Steffen Ulmrich (Sieger, engelhorn sports team), Tobias Balthesen (Zweiter, TSG 78 Heidelberg) und Meike Freudenreich vor dem Start. | Foto: Tomás Ortiz Fernandez
  • Von links: Patrick Brucker, Georgios Filippidis, Jonas Bender, Natalie Wangler, Jonas Müller, Florian Walz, Steffen Ulmrich (Sieger, engelhorn sports team), Tobias Balthesen (Zweiter, TSG 78 Heidelberg) und Meike Freudenreich vor dem Start.
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Ein fulminanter Streckenrekord von Natalie Wangler, 5 Roadrunners unter den Top 8 und ein starkes Marathondebüt von Jonas Lehmann prägten den erstklassig organisierten SRH Dämmer-Marathon Mannheim 2019.

„Theater der Emotionen“ – der Slogan, mit dem eigentlich der Vienna City Marathon für sich wirbt, beschreibt das Gefühl vieler Roadrunners wohl recht genau, wenn sie auf den SRH Dämmer-Marathon Mannheim angesprochen werden. Bereits zum 16. Mal ging dieser am Samstagabend, den 11. Mai über die Bühne und zog dabei so viele Läufer der Roadrunners Südbaden wie nie zuvor an den Start. So starteten allein über die klassische Distanz von zehn Kilometern gleich zehn Läufer im blauen RS-Trikot, darunter mit Natalie Wangler die Vorjahressiegerin sowie mit Meike Freudenreich, Bachir Benouaret, Jonas Müller und Florian Walz weitere hochgehandelte Kandidaten für absolute Top-Platzierungen. Verstärkt wurden die fünf Genannten durch Patrick Brucker, Jonas Bender, Georgios Filippidis, Bärbel Brucker und Ulrike Müller-Benouaret.

Bei kühlen und somit perfekten Temperaturen von knapp über zehn Grad machte sich das erstmals über 1.000 Läufer fassende Feld der Teilnehmer des „Mannemer 10ers" kurz vor 17 Uhr bereit. Natalie Wangler wurde vor dem Start als Topfavoritin vorgestellt, sodass auch den weniger gut Informierten klar war, auf wen es bei den Damen besonders zu achten galt. Mit Meike Freudenreich und der Vorjahreszweiten Franziska Rachowski vom LAZ Gießen standen zwei weitere Top-Läuferinnen, deren Bestzeit ebenfalls unter dem bis dato bestehenden Streckenrekord lag, an den Startlinie. Ähnlich starke Läufer waren auch bei den Herren am Start. Als um Punkt 17 Uhr der Startschuss zwischen Wasserturm und Kongresszentrum fiel, stürmten die in vorderster Front gestarteten Roadrunners gemeinsam mit über 1.000 weiteren Läufern unter dem Jubel der zahlreichen Zuschauer los. Nach einer guten halben Runde um den Wasserturm und den Rosengarten führte die Strecke die Augusta-Anlage entlang. Statt jedoch weiter geradeaus zu laufen, folgte anders als noch beim SRH Dämmer-Marathon 2018 eine Wende, von wo aus es zurück zum Start-Ziel-Bereich ging, der nach 2,5 Kilometern somit erneut passiert wurde.

Das Feld an der Spitze des „Mannemer 10ers" sortierte sich schnell

Bereits zu diesem Zeitpunkt des Rennens hatte sich das Feld in der Spitze so weit sortiert, dass es bis ins Ziel kaum noch Änderungen geben sollte. Bachir Benouaret lag auf Platz drei, Jonas Müller auf Platz vier. Dahinter folgte mit wenigen Sekunden Rückstand Florian Walz gemeinsam mit einem weiteren Läufer auf Platz fünf. Wiederum wenige Sekunden später folgten Patrick Brucker und Natalie Wangler auf den weiteren Plätzen. Meike Freudenreich hatte sich derweil als zweite Frau positioniert.

Der weitere Verlauf der Strecke führte die Läufer in Richtung Osten. Hierbei konnten sich alle Beteiligten über Rückenwind freuen. Wie so oft hieß das jedoch auch, dass zu einem späteren Zeitpunkt im Rennen Gegenwind drohte. Bereits nach 5,5 Kilometern war dieser deutlich zu spüren. Als ab Kilometer sechs, der gleichzeitig den östlichsten Punkt der Strecke mit einem Wendepunkt markierte, parallel des Neckars gelaufen wurde, wurde der „Mannemer 10er" zum Rennen gegen den Wind. Bachir Benouaret & Co. kämpften weiterhin für eine gute Zeit und eine starke Platzierung. Etwas später rückten der Wasserturm und das Ziel näher. Spätestens beim offiziell gestoppten Schlusssprint wurden in der Folge noch einmal die letzten Kräfte mobilisiert. Nach 33:50 Minuten erreichte der Algerier Bachir Benouaret als erster RS-Läufer das Ziel. Nur zwei andere Läufer, darunter Sieger Steffen Ulmrich, der amtierender Deutscher U23-Meister in Halbmarathon ist, liefen schneller. 31 Sekunden danach kam Jonas Müller nur drei Sekunden hinter der Viertplatzierten Marius Welte als Fünfter ins Ziel. Somit verteidigte er seine Vorjahres-Platzierung, lief einen Tag vor seinem 25. Geburtstag jedoch in 34:21 Minuten mehr als eine Minute schneller als noch 2018. Ebenfalls noch unter 35 Minuten blieb Florian Walz in 34:56 Minuten, womit er sich Platz sechs sicherte. Ein besonders starkes Rennen gelang dem 22-jährigen Patrick Brucker, der in 35:46 Minuten als Gesamtsiebter seine über vier Jahre alte Bestzeit knapp verbessern konnte. Nur Augenblicke später bog Natalie Wangler allein auf die Zielgerade ein. Gefeiert vom Publikum und den bereits im Ziel wartenden Teamkollegen siegte sie in 36:23 Minuten. Den alten Streckenrekord, der bei 38:07 Minuten stand, pulverisierte sie! Nur sieben Herren waren an diesem windigen Mannheimer Abend schneller gewesen, vier davon trugen das blaues RS-Trikot.

Meike Freudenreich sorgte mit 38:01 Minuten für einen Roadrunners-Doppelsieg

Nach mehreren gemeinsamen Kilometern finishte der 18-jährige Jonas Bender nach 37:59 Minuten, womit er eine Top-10-Platzierung nur um zehn Sekunden verpasste. Meike Freudenreich wurde derweil zweite Frau. Für sie stoppte die Uhr nach ebenfalls sehr schnellen 38:01 Minuten, womit auch sie unter dem alten Streckenrekord blieb. Nach Platz drei über zehn Kilometer beim Freiburg-Marathon durfte sich die Studentin über eine weitere Podestplatzierung bei einem der größten Marathons im Südwesten Deutschlands freuen. Freude kam auch bei Georgios Filippidis auf, der nach 44:06 Minuten als 64. Mann finishte und seine Bestzeit ein weiteres Mal unterbot. Dahinter zeigten Bärbel Brucker (58:28 Minuten) und Ulrike Müller-Benouaret (61:31 Minuten) ansprechende Leistungen.

Als wären es im Mannheimer „Theater der Emotionen“ nicht bereits genug Emotionen gewesen, setzte der um 19 Uhr gestartete Marathon dem erfolgreichen Tag die Krone auf. Jonas Lehmann ging nach drei Marathons, die er allesamt als offizieller Pacemaker bestritten hatte, erstmals ohne Pacemaker-Fahne und -Ballon an den Start. Die Startnummer acht deutete daraufhin, dass er zu den Schnellsten in einem sehr breiten, starken Feld zählen würde. Per Live-Tracking von den Teamkollegen verfolgt, lief Lehmann eine starke erste Hälfte und lag dabei stets zwischen Platz elf und Platz 13. Als er nach knapp 20 Kilometern an seinen auf ihn wartenden Teamkollegen vorbeikam, wurde er noch einmal nach vorne gepusht. Locker laufend lief er wie ein erfahrener Marathonläufer vorbei und weiter Richtung Ludwigshafen. Als auf der zweiten Hälfte die Halbmarathonläufer fehlten und es langsam dunkel wurde, folgten die erwarteten harten Kilometer. Wie nahezu alle Top-Läufer verlor auch Jonas Lehmann ein wenig Tempo, sodass die zweite Hälfte am Ende etwas langsamer sein sollte als die Erste. Nichtsdestotrotz finishte er nach 2:49:45 Stunden als starker Gesamtelfter und somit 14 Sekunden unter seiner geplanten Zielzeit. Das intensive Marathontraining war aufgegangen. Zudem reihte er sich unter den inzwischen vier Roadrunners ein, die einen Marathon bereits unter 2:50 Stunden gefinisht haben.

Noch bevor Jonas Lehmann ins Ziel kam, finishte Hubert Müller. Er war über die beliebte Halbmarathondistanz gemeinsam mit über 3.000 weiteren Läufern gestartet und kam am Ende nach 1:48:20 Stunden ins Ziel, wenngleich er eigentlich eine langsamere Zielzeit erwartet hätte. Im Mannheimer „Theater der Emotionen“ verwunderte dies an diesem Abend jedoch nicht. Nicht nur der Veranstalter zog am späten Abend ein überaus positives Fazit des wieder einmal erstklassig organisierten Marathons.

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Autor:

Patrick Brucker aus Karlsruhe

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