Basketball
Dämpfer für die LIONS – deutliche Niederlage in Jena
Das Auswärtsspiel beim Medipolis SC Jena am 27. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA sollten die PS Karlsruhe LIONS besser schnell abhaken. Denn nach einer ersten Halbzeit, in der das Team vom Oberrhein gut mit dem Tabellendritten aus Thüringen mithalten konnte, ging Karlsruhe an der Saale in Hälfte zwei zeitweise richtiggehend unter. Die Badener konnten zwar in der Schlussphase ein Debakel abwenden, der Endstand von 89:71 ließ trotzdem keine Fragen offen. Durch die Niederlage am 16. März rutschen die LIONS in der Tabelle auf Platz acht ab.
Die Hausherren, in Anbetracht ihrer Tabellensituation sowie ihrer Heimstärke – Jena hatte zuvor in dieser Spielzeit erst zweimal in der eigenen Halle verloren – klar favorisiert, wurden dieser Rolle zunächst gerecht. Nach zwei Minuten stand es 8:2. Die Thüringer waren von Beginn an treffsicher und verwandelten in den ersten Minuten sämtliche Dreier-Versuche. Aber die LIONS nahmen die Herausforderung an, hatten ihrerseits gute Aktionen, litten jedoch unter einer schwachen Trefferquote. Es dauerte fünf Minuten bis zum ersten Karlsruher Distanztreffer durch O´Showen Williams. Doch bereits 35 Sekunden später schickte auch Garai Zeeb einen Dreier zum 15:13 durch die gegnerische Reuse. Kurz darauf aber war der Medipolis SC wieder im Vorwärtsgang in einem überaus schnellen Spiel. Die LIONS zeichneten sich durch eine aggressive und engagierte Defense aus, ließen aber im Angriff Durchschlagskraft vermissen. Jena hielt den Druck aufrecht und führte nach zehn Minuten mit 26:19. Die Sparkassen-Arena erlebte auch im folgenden Spielabschnitt eine rasante Partie, in der die Gastgeber zunächst weiterhin das effektivere Team waren. Nach 13 Minuten sah sich LIONS-Headcoach Aleksandar Scepanovic beim Stand von 33:23 gezwungen, bereits zum zweiten Mal eine Timeout zu nehmen. In der Folge gelang es seinen Schützlingen, die Begegnung offener zu gestalten und die Hausherren erstmals so in Bedrängnis zu bringen, dass Jena-Trainer Björn Harmsen binnen kurzer Zeit zwei Auszeiten nehmen musste. In dieser Phase verhinderten eigene Fehler, dass Karlsruhe weiter als bis auf fünf Punkte aufschließen konnte. Die letzten Sequenzen vor Ende der zweiten zehn Minuten gehörten aber den LIONS, die somit das Viertel für sich entschieden und angesichts eines Halbzeitstands von 42:38 das Duell sehr offen war. Kurz nach Wiederbeginn waren die Badener gar bis auf einen Zähler dran an den Kontrahenten. Die weiterhin aggressive uns starke Defense Karlsruhes forderte jedoch ihren Tribut in Form einer hohen Foulbelastung – ein echtes Problem, angesichts von nur neun nach Thüringen mitgereisten Spielern und einer entsprechend kleinen Rotation. Hinzu kam, dass die Gäste in dieser Phase kein Glück im Abschluss hatten und so Jena zu einem 13-Punkte-Run kam. Dreieinhalb Minuten vor der letzten Pause war der Rückstand wieder zweistellig und nach 30 Minuten mit 66:49 schon eine kleine Vorentscheidung gefallen. Und es kam im Schlussabschnitt noch schlimmer für die Mannschaft von Scepanovic, der sieben Minuten vor dem Ende beim 79:51 und damit 28 Punkten Rückstand seine letzte Auszeit nahm. In der verbleibenden Spielzeit gelang es dann immerhin, minimal Ergebniskorrektur zu betreiben, wenngleich zu keinem Zeitpunkt mehr Chancen bestanden, die Niederlage abzuwenden.
LIONS-Topscorer war O´Showen Williams mit 19 Punkten. Bakary Dibba (18) und Victor Bailey (15) scorten ebenfalls zweistellig. Ebenfalls bemerkenswert in der Statistik: Karlsruhe produzierte nur acht Turnover im Vergleich zu 19, die den Hausherren unterliefen. Auch die zwölf Steals der LIONS können sich sehen lassen. Jena klaute nur fünf Mal den Ball. Doch ein Rebound-Verhältnis von 62:29 zugunsten des Medipolis SC spricht eine deutliche Sprache. Center Dennis Tunstall kam mit neun gefangenen Abprallern auf einen guten Wert, der Rest der Mannschaft hat hier Nachholbedarf.
Am kommenden Wochenende empfängt Karlsruhe zuhause in der Lina-Radke-Halle die Artland Dragons. Gegen das abstiegsbedrohte Team aus Quakenbrück ist ein Sieg Pflicht, um im Rennen um eines der Playoff-Tickets mitzuhalten.
Autor:Benedikt Rieker aus Karlsruhe |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.