Karlsruher SC gegen Schalke 04

Gutes Spiel im Wildparkstadion & der KSC gewinnt 2 zu 0

Karlsruhe. Fußballabend im Karlsruher Wildparkstadion; Schalke 04 ist zu Gast - und die "Knappen" wollen endlich in die Spur kommen, ihr Ziel liegt in der Tabelle viel weiter oben, statt aktuell der 12. Platz! Es wird aber für den KSC kein Selbstläufer am heutigen Abend, auch wenn der KSC als Tabellenzweiter eine offensivstarke Mannschaft hat - und der Gegner mit seiner Abwehr ab und an zu "kämpfen" hat. Schalke zeigt sich jedenfalls optimistisch vor dem Spiel, auch wenn ein guter Gegner auf die Gäste wartet, "aber wir haben konzentriert gearbeitet, haben einen Plan und glauben an den Weg", so Karel Geraerts, der Schalke-Trainer.

Der KSC müsse sich jedoch nicht verstecken, sei aktuell in einer guten Situation und habe Selbstvertrauen. "Das wird allerdings nun gegen eine Mannschaft, die einen hohen Anspruch hat, wieder abgefragt", so Christian Eichner.

Änderung in den Blöcken des Wildparkstadions?
Ob Zigaretten, Zigarren, Pfeifen, E-Zigaretten oder Cannabis: Kurz vor dem Spiel hat der KSC betont, die Einhaltung des Rauchverbots im Stadion "konsequenter überwachen" zu wollen, eine Ankündigung, die für viel Humor im Umfeld sorgte. Der KSC schaffe es ja "nicht mal, das Pyroverbot umzusetzen", wie soll das "Rauch-Verbot dann im Alltag kontrolliert werden?", so die provokante Fragen einiger Fans in den Fanforen. Zudem sei die Einrichtung von "Raucherbereichen" im Umlauf - also im Bereich der Gastronomie - ein "Schuss, der nach hinten losgeht"!

Zum Spiel
Weiß (Tor), Jung, Franke, Beifus und Günther in der Abwehr, davor Rapp und Jensen im eher defensiven Mittelfeld, offensiv ausgerichtet davor Burnic und Wanitzek - und Zivzivadse und Schleusener in der Spitze, so die Aufstellung, die Eichner zunächst auf das Feld schickt. "Never change a winning team": Es ist dieselbe Elf wie beim Auswärtssieg in Braunschweig!
Schiri ist Tobias Welz aus dem Hessischen.
Mannschaftsaufstellung durch KSC-Stadionsprecher Martin Wacker
Volle Hütte schon im Gästebereich, der lautstark zu hören ist, die KSC-Gegengerade ist auch pickepacke gefüllt, das restliche Stadion füllt sich - 15 Minuten vor Anpfiff - so langsam. Das Badnerlied erklingt, gefolgt von der "KSC-Hymne": "Heute ist, ihr wisst es schon, ein Fussballfest im Stadion..."
Die Mannschaften kommen, Schalke in weißem Dress, der KSC blauen Trikots.
Der Anpfiff verzögert sich, da Besucher im Karlsruher Block Pyrotechnik zünden. Etliche Brennkörper, viel Rauch, die die Besucher im Fanblock jetzt einatmen müssen!
3. Minute, Schleusener geht etwas härter drauf, bekommt dafür dann auch die Gelbe Karte.
Das Weiterspielen verzögert sich etwas, da noch Bälle im Bereich der Torauslinie liegen, das "behindere unter Umständen die Torlinientechnik in der Erfassung", so die Aussage des DFB-Beobachters!
Der KSC bleibt dran, geht gleich früh drauf, zwingt Schalke sein Spiel auf - und marschiert, ein ums andere Mal.
8. Minute, erste Ecke, Wanitzek, doch Schalke kann klären, die Schalker Abwehrspielen werfen sich mit vollem Körpereinsatz rein!
Zurütckspielen, Quer im Mittelfeld, langer Ball über rechts, Schleusener einen Schritt zu spät. Schalke im Ballbesitz, wird zu Rückpässen gezwungen, da der KSC früh draufgeht!
KSC-Powerplay, immer schnell drauf, Ball-Eroberung
14. Wieder der KSC, über links - mit Günther, der geht noch ein paar Meter - und legt in die Mitte auf Schleusener, leider ins Abseits
Der KSC bleibt vorne, oft über links mit Günther
19. Als Wanitzek einen schnellen Freistoß in die Spitze auf den startenden Schleusener spielen will, pfeift Schiri Welz zurück, der Ball habe noch nicht "geruht"
Ein sehr gefälliges Spiel - aus Karlsruher Sicht, das Publikum ist hörbar erfreut!
So langsam kommt Schalke, 22. Minute, etwas besser über das Mittelfeld hinaus.
29. Schalke steht nun auch besser und konsequenter in der Abwehr, der KSC tut sich im Spielaufbau nun schwerer.
Wenn der KSC aber schneller spielt, bekommen die Schalker Abwehrspieler offensichtlich Probleme
Schnelles Spiel des KSC, Zivzivadze spitzelt die Kugel weg, geht dem Ball hinterher, doch auch hier wieder: Der Schalker - in diesem Fall Torwart Heekeren war den Tick schneller an der Kugel!
32. Schleusener wird geschickt und geht rechts, fast bis zur Torauslinie, legt zurück auf Budu, doch der trifft die Kugel am Elfer nicht richtig, sie springt ihm dafür an die Hand. Freistoß Schalke! Das ist bislang nicht der Tag von Budu!
35. Etwas zerfahren momentan, da die Teams jetzt etwas kompromissloser um die Kugel fighten - und Schiri Welz schnell pfeift!
Gelbe Karte Zivzivadze
Bachmann legt Wanitzek, aber nur eine Ermahnung vom Schiri?
39. Toller Freistoß Wanitzek von halblinks, der mit dem Kopf leicht verlängert wird von Schleusener - an den Pfosten!
Glück für Schalke
Der KSC bleibt dran, doch der finale Pass in die Spitze ist noch einen Tick zu ungenau. Eben: 4 gegen 3 Situation im Konterspiel, zwei KSC-Spieler gehen, doch der Ball kommt nicht an.
Wieder links, wieder Günter, der vernascht einen Gegenspieler, doch dann schlägt ein Schalker die Kugel ins Seitenaus!
4 Minuten Nachspielzeit
45. Gelb für Rapp, Ball wegschlagen
45. Gewurschtel im Schalker Strafraum nach einem hohen Ball; die Abwehr bekommt die Kugel nicht weg - der Ball prallt über Umwege (auch mit Handspiel eines Verteidigers) zu Budu, der dreht sich um die eigene Achse, verlädt damit auch seinen Gegenspieler - und schiebt links neben dem Pfosten ein: Tor, 1 zu Null!
Halbzeitfazit: Verdiente (wenn auch durch ein glückliches Tor) Führung für den KSC, der eindeutig mehr auf den Platz bringt als die Gäste. Spitzig, Wach, früh angreifen, gut stehen, Übersicht - und hat ein deutliches Chancenplus!

Die 2. Hälfte läuft, Schalke hat noch einen Kreis geformt, doch der KSC marschiert und macht da weiter, wo er vor der Pause aufgehört hat!
Freistoß Wanitzek - butterweich auf Budu, der geht noch 2 Meter, zieht ab, doch Heekeren bringt die Finger noch dran! Unfassbare Parade!
Ecke, wieder Wanitzek, der Ball flippert im Strafraum der Schalker, trudelt zur Linie, Rapp passt zurück zu Budu, der überlegt einschiebt, doch die Kugel war doch über der Linie vorher (Check!)
Dann also wieder Ecke - und wieder gefährlich, doch Schalke bekommt die Kugel weg, befreit sich - nur kurz
Wieder der KSC im Vorwärtsgang vor 31.800 Besuchern
Schalke, in der 54. Minute, kommt nicht so richtig ins Spiel, läuft oft hinterher, packt nun aber etwas mehr Härte aus.
Innerhalb kurzer Zeit werden zwei Karlsruher gefällt. Schiri Welz mit Ermahnungen.
Schalkes Trainer Geraerts gestikuliert am Spielfeldrand!
56. Wieder eine Chance für Karlsruhe mit schnellem Spiel, doch leichtfertig verschenkt im Überzahlspiel!
Wechsel bei Schalke, doch der KSC geht auf Konter, hat zudem das Mittelfeld im Griff.
Ein ums andere Mal Chancen für den KSC, jetzt über rechts, langer Diagonal-Ball auf Jung, der geht noch ein paar Meter, legt in die Mitte - tolle Annahme, Schleusener geht frei hoch, köpft, aber ... Zentimeter vorbeí
61. Erste Ecke Schalke, Mohr legt rein, doch in der MItte köpft Schallenberg drüber.
Der KSC kontrolliert wieder das Geschehen, spielt in der Abwehr quer, die Schalker gehen erst an der Mittellinie drauf, kommen nun aber öfter in Ballbesitz
67. Wechsel KSC, Herold für Günther - und der KSC geht wieder über links, diesmal mit Herold
Vor seinem Einwurf wischt sich der Schalker Antwi-Adjei erst noch den Ball mit einem Handtuch eines Fotografens "trocken", wirft dann direkt in den 5er - aber Weiß holt sich die Kugel.
70. 2. Wechsel der Schalker
Kleine Rangelei im Mittelfeld, Wanitzek kassiert die Gelbe
72. Der KSC in diesen Minuten etwas zu behäbig; Schalke kann aufkommen! Da muss der KSC mehr imn der Abwehr machen!
Kaum sag ich es ... Tor!
Wieder schnell über links, Wanitzek, Pass zu Schleusener, sein Schuss wird auf der Linie geklärt, aber Budu steht goldrichtig, schiebt ein: 2 zu Null
Schalke sichtbar angeknockt!
78. Wechsel KSC ... Budu geht unter lautstarkem Beifall - und Hunziker kommt
Der Schalker Block ist mittlerweile recht ruhig geworden, das Spiel der Knappen ist aber auch nicht so, dass man noch die Vermutung hat, sie könnten hier was drehen! Wenn auch der Wille erkennbar ist, doch in der Umsetzung klappt das nicht bisher!
Immer über links; dieses Mal wieder Herold, der fix geht, doch in der MItte kann geklärt werden, doch der KSC bleibt weiter dran.
Seitenwechsel, Jung flankt, Wanitzek zieht ab, doch er trifft Hunziker - und nicht ins Tor!
82. zweite Ecke für Schalke, doch schwach getreten, Jung drischt die Kugel nach vorne
Lange Bälle, Ping Pong, kaum nenenswerte Szenen
86. Wechsel KSC; Heußer, Pfeiffer und Pinto Pedrosa kommen - Schleusener, Jensen und Jung gehen
88. Wechsel bei Schalke, Sylla raus, Lasme kommt
Der junge Pinto Pedrosa ist schön bissig - bei seinem Profidebut. Immerhin ist er erst 16 Jahre alt! Aber er lässt sich von den Schalker Profis kein "X" für ein "U" vormachen, geht gut drauf!
4 Minuten Nachspielzeit
Schlusspfiff
Völlig verdienter Heimsieg des KSC, der damit zumindest bis Sonntag Spitzenreiter ist! Schalke vermochte es nur über Strecken, den KSC unter Druck zu setzen!

Stimmen zum Spiel
"Es läuft einfach", strahlte Zivzivadze nach dem Spiel, der ein gefragter Spieler in der Presserunde war - und die Situation, die zum ersten Tor führte, nochmals aus seiner Sicht erläuterte. "Der Ball kam zu mir, ich drehte mich und schoss ihn ins Tor." So einfach kann Fußball manchmal sein - ganz besonders, wenn man offensichtlich einen erfolgreichen Lauf hat.

"Ein perfekter Abend für uns", freute sich auch Wanitzek: "Darauf haben wir uns vorbereitet, waren gegen einen Gegner wie Schalke bei Flutlicht extra motiviert." Schalke habe wie erwartet gespielt, wir haben unser Spiel gemacht, dazu leidenschaftlich verteidigt. Nur müssen wir mehr Tore machen. Wir wollten früh den Spielfluss auf unsere Seite ziehen, wissen, was wir mit Ball können, haben mit Mittelfeldpressing auch mitunter früh die Bälle bekommen." Der KSC könne aktuell immer zuschlagen, es sei aber schön gewesen, auch mal zu Null zu spielen. 13 Punkte und Tabellenführer sei jedoch nur eine schöne Momentaufnahme: "Wir müssen fokussiert bleiben. Dinge, auch wenn es mal nicht so läuft, auch ansprechen." Wenn die Mannschaft aber das abrufe, was sie kann, von Spieltag zu Spieltag, wachse das Sebstvertrauen. "Das sind kleine Bausteine. Wir müssen immer an Maximum gehen, denn mit Fleiß, Mentalität und Arbeit haben wir uns als Team weiterentwickelt."

"Es war eine sehr gute Leistung vom KSC", so Karel Geraerts, "besonders in den ersten 10, 15 Minuten. Aber ok, der KSC ist stark, spielt zuhause - aber wir haben das dann gut abgefangen, haben aber le3ider kurz vor der Pause das 0 zu 1 bekommen. Danach kam der KSC auch stark aus der Kabine, hatte Chancen. Wir hatten auch unsere Chance, waren aber nicht effizient genug!" Besonders das 0 zu 1 nervte ihn, denn "da haben wir nicht stark verteidigt!"

"Wir sind zwar oft durchgekommen zu Beginn, hatten aber nicht viele klare Chancen, kamen aber nicht so zum klaren Abschluss in einem konzentrierten Spiel mit engen Räumen", so Christian Eichner. Das erste Tor sei aber "ein typisches Budu-Tor", so der KSC-Trainer. Schade sei, dass nach der Pause bei den guten Chancen nicht früher das zweite Tor fiel. "Das ist ein Vorwurf, den ich machen muss", denn in einem solchen Spiel könne dann leicht der Ausgleich fallen - und "dann kippt kann so ein Spiel vielleicht noch kippen!"Der KSC habe jedoch das Spiel souverän runtergespielt. Flutlicht, nasser Rasen, volles Haus, guter Gegner, aber die Mannschaft müsse dann eben auch Leistung liefern. "Tabellenführung am 5. Spieltag ist eine schöne Momentaufnahme", so Eichner, "aber eher für die Mannschaft - und vielleicht noch für meine Tochter am Montag in der Schule", wie er schmunzelnd anmerkte. "Aber wir sind ja erst am fünften Spieltag."

Info: Am Dienstag, 17. September, spielt der KSC für die von der Flut betroffenen Bürgerinnen und Bürger in der Region - ab 18 Uhr in Heidelsheim