Gekämpft, gespielt, gewonnen
Karlsruher SC beeindruckt beim Sieg über Nürnberg

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Karlsruhe. Es war angerichtet: bestes Fußballwetter, fast ausverkaufte Hütte (Heimbereich ausverkauft), ein namhafter Gegner, Nationalmannschaftsliebling Miroslav „Miro“ Klose auf der Nürnberger Trainerbank als neuer Coach – und eine gewisse Vorfreude der Fans auf die neue Saison, die den KSC in einem neuen Gesicht zeigte. „Kaaaaaaaaarrrlllllllllsruuuuuuuuuheee“: Die „Stimme des KSC“, Martin Wacker, wurde vor dem Start in die neue Spielzeit für 25 Jahre Stadionsprecher geehrt!

KSC-Trainer Christian Eichner brachte zunächt Weiß im Tor, davor Jung, Franke, Beifus, Günther – in der Mitte Jensen, Rapp, Burnic und Kapitän Wanitzek, dazu Zivzivadze und Schleusener als Spitze. Erstaunlich, aber es hatte sich ja schon im letzten Testspiel abgezeichnet, dass von den Neulingen nur Günther in der Startelf stand. Bis alle Rädchen (bei beiden Teams) letztlich richtig greifen, braucht es noch ein paar Spiele – kein Wunder war das Spiel zunächst etwas abwartend, durchaus auch geprägt von der Angst, einen Fehler zu machen – und die werden nun mal meist auch bestraft! Trotzdem setzte der KSC Nadelstiche über Zivzivadze und Schleusener, die gute Chancen in den ersten 15 Minuten hatten.

Doch typisch Fußball: Vorne Chancen nicht genutzt – und hinten klingelt es! Nürnberg führte plötzlich mit zwei Toren (20. und 31.), obwohl der KSC dazwischen gute Chancen auf den Ausgleich hatte. Doch in der Abwehr dauerte die Zuordnung bei den Gegentreffern etwas zu lange – und das rächt sich mitunter dann auch schnell! Von wegen aber „hängende Köpfe“: Der KSC merkte, dass er mit seinem Engagement weiter im Spiel ist, zog weiter an, erarbeitete sich ein Übergewicht im Spiel, zwang die Franken in die Abwehr – und es sollte sich auszahlen!

Unter Riesenjubel markierte Zivzivadze in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den Anschlusstreffer: Jung ging stark auf rechts, bekam von Beifus einen langen Ball, hatte Platz, spielte die Kugel direkt – mustergültig ins Zentrum, wo „Budu“ sehenswert annahm und verwandelte! Der KSC blieb dran, doch der Freistoß von Wanitzek ging knapp vorbei.

In der Halbzeitansprache bestärkte Trainer Eichner offensichtlich sein Team, denn der KSC knüpfte nahtlos an die gute Leistung vor der Pause an – und machte weiter Druck, ging früh drauf, suchte Zweikämpfe – und eroberte sich damit auch die Bälle. In der Folge verlagerte sich das Spiel zunehmend in die Hälfte der Nürnberger – doch der finale Pass zur Chance fehlte (noch) zu oft. Eichner wechselte; Herold und Conté kamen (65.) für Günther und Burnic – und der KSC nahm weiter Fahrt auf! Schön zu sehen: Immer wenn der KSC das Spiel schnell machte und früh drauf ging, bekam Nürnberg Probleme!

Zivzivadze, der Karlsruher Tor-Garant
Mit Erfolg: In der 73. kam die Kugel zu Conté, der für Zivzivadze auflegte – und der vernaschte seinen Gegenspieler, und machte das 2 zu 2! Erfreulich, dass der KSC mehr wollte, einfach auch nach dem Ausgleich weitermachte! Es folgte eine „Wechsel-Orgie“, beim KSC kamen Heußer für Jensen und Hunziker für Schleusener, Nürnberg wechselte dreifach! Und Hunziker war es, der im 16er für Zivzivadze auflegte, der erneut mit der Ballannahme seinen Gegenspieler vernaschte – gewissermaßen auf einem Bierdeckel austanzte – und die Kiste machte! 3 zu 2 für den KSC!
Nürnberg wechselte sofort wieder, und auch der KSC nahm mit einem Wechsel Zeit von der Uhr: Ersungur kam für „Drei-Packer“ Zivzivadze, der unter tosendem Applaus und lauten „Buduuuuuuu“-Rufen strahlend vom Feld ging. Zwar warf Nürnberg dann alles nach vorne, hatte noch Chancen, doch die KSC-Abwehr und die neue Nummer 1 der Karlsruher waren sicher, sodass der KSC mit einem verdienten Heimsieg nach einer kämpferischen Leistung in die Saison starten konnte.

Trainer Klose hatte ein ausgeglichenes Spiel gesehen, doch Nürnberg müsse genau analysieren, warum genau es zum Kippen des Spiels kam. „Nach 35 Minuten ist der Knackpunkt gewesen, man sei nicht mutig genug gewesen.“ Seine Mannschaft habe sich dann weiter zurückdrängen lassen, „standen 10, 15 Meter tiefer.“

Die „Wilde Maus-Liga“ hätte Eichner nicht gleich im ersten Spiel gebraucht. „Zu sorglos“ sei seine Abwehr zunächst gewesen, dazu kam ein echtes „Kack-Tor“, doch der Anschlusstreffer kurz vor der Pause habe einen Schub gegeben, „da mussten wir in der Kabine nicht viel korrigieren“, so Eichner. „In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft es dann gut umgesetzt“, so Eichner, habe weiter gespielt, zunächst aber nicht so gefährlich, doch habe seine Mannschaft nach dem Rückstand einen wichtigen Sieg gelandet. Zu den Neuzugängen, weil nur einer der neuen Spieler in der Startelf war: „Die Einwechselspieler haben ihren Teil dazu beigetragen, dass wir da Spiel gedreht haben.“ Die Jungs seien aber, was „absolut normal“ sei, in einem unterschiedlichen Zustand, auch durch ihren Background. Viele weitere Trainingseinheiten sollen in den nächsten Wochen die zweite Reihe näher an die Mannschaft heranbringen, „um mehr als 30 Minuten im Tank zu haben“.

Autor:

Jo Wagner

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