Das Derby geht an den Karlsruher SC
Mannschaftsleistung und Effizienz sorgen für den Erfolg
Karlsruhe. Es ist ein Derby heute, gegen Sandhausen – und KSC-Trainer Christian Eichner war deutlich vor dem Spiel. Wir wollen an der Leistung in Fürth anknüpfen – und diesmal einen Dreier holen. Leicht werde es aber nicht, so Eichner, der dem Gegner etwas die Favoritenrolle zuschob. Aber eines müsse klar sein: Solche Fehler wie zuletzt in der Abwehr, die dürften einfach nicht sein! Denn dann würde man sich das Spiel unnötig schwer machen.
Eichner vertraut in der Spitze auf Batmaz & Schleusener – und in der Abwehr sollen es heute Thiede, Gordon, Franke und Heise richten. Die müssten engagiert sein und früh drauf gehen, da war Eichner deutlich. Ansonsten herrscht Zuversicht rund um die Mannschaft, die bei bestem Fußballwetter heute im Wildpark die Aufgabe angeht.
Aber der KSC kommt nicht so recht in Tritt, Nervosität & Unsauberkeit im Spiel behindern. So steht es dann 1 zu 1 zwischen dem KSC und Sandhausen im Derby. Aber der KSC musste erst wieder in Rückstand geraten, um zu seinem Spiel zu finden.
In der 8. Minute ging es für die ganz in Blau spielenden Karlsruher das erste Mal über rechts in den Strafraum, Gondorf legt in die Mitte, doch Verteidiger Diekmeier kommt noch dran, die Kugel trudelt an den Pfosten.
Und so ist Fußball, Gegenzug, Gegentor! Es war ein einfaches Spiel, Kinsombi marschiert wie ein heißes Messer durch die Butter: Null zu 1, Führung für Sandhausen. Minute für Minute haben sie das danach dann besser in den Griff bekommen – und prompt gab es dann auch Chancen. Aber zunächst war das Spiel bemüht, wie es das Wort schon sagt, zu unsauber die Pässe, der Abschluss mitunter überhastet, so dass nicht wirklich zwingende Chancen für den KSC erarbeitet wurden. Zu oft quer, statt in den Lauf oder in die Spitze.
Aber Stück für Stück verlegte sich das Spiel in die Häfte der Gäste, der KSC erarbeitete sich das regelrecht. Nach der ersten Ecke für den KSC, erst nach 27 Minuten, kam der KSC besser ins Spiel, hatte auch Chancen – und in der 33. Minute klingelte es endlich: Batmaz wird steil geschickt, geht ein paar Meter zieht aus rund 12 Metern ab – leicht abgefälscht ins rechte Eck tief. Ausgleich!
Danach bleiben die Karlsruher weiter dran, wollen noch vor der Pause den zweiten Treffer, während die Gäste das Spiel langsam machen. Das lässt für Halbzeit 2 noch einiges erwarten.
Die Kabinenansprache in der Halbzeit hätte ich gerne gehört. Der KSC kam deutlich engagierter raus, da standen die Spieler ihrem Gegner richtig auf den Schlappen, suchten gewissermaßen die Nähe, so dass Sandhausen nicht richtig ins Spiel kam. Doch das Karlsruher Rauten-Mittelfeld, das die Bälle schneller in die Spitze bringen soll, lief heute nicht ganz rund – aber jedes Mal, wenn der KSC über Außen ging, war Gefahr im Strafraum der Gäste.
Aber dann gab es leider auch wieder die dunkle Seite des KSC. Schlafmützigkeit, keine Zuordnung – und der Gegner geht überraschend in Führung. Wie in der 61. Minute: Der KSC macht das Spiel – aber ein langer Ball zu Kutucu, der steht am 16er völlig blank, schiebt den Ball an Gersbeck vorbei.
Es kommt dann, wie es kommt: Der Gegner rührt in der Abwehr Beton an, mauert und nimmt bei jeder Gelegenheit Zeit von der Uhr – lauert aber auf jeden Fehler! Ab der 80. Minute geht’s beim KSC über Außen – und plötzlich kommen die Chancen wieder – und gleich ein Tor: eine butterweiche Flanke von Jung, Rapp aus 10 Metern mit dem Kopf direkt in den Winkel, ein Zuckertor vom Neuzugang. Keine zwei Minuten später, Cueto geht über links; wackelt ein, zwei Mal mit dem Hintern, lässt den Verteidiger alt aussehen – und hämmert die Kugel stramm zum 3 zu 2 in die Maschen!
Bilanz - Stimmen der Spieler und Trainer folgen
Das 3 zu 2 war ein schweres Stück Arbeit. Im Derby stand Gast Sandhausen gut, mauerte aber – und wartete auf Fehler des KSC – und die kamen. Vor der Halbzeitpause fand der KSC wieder zurück ins Spiel, konnte den Rückstand ausgleichen. In Halbzeit 2 startete der KSC gut, dominierte, machte aber wieder zuviele Fehler – und musste erneut einem Rückstand hinterherlaufen.
Aber heute ging es gut: Eine Willensleistung der gesamten Mannschaft - und Effizienz vor dem Tor - führte dazu, dass noch zwei späte Tore zum Sieg erzwungen wurden. Kommende Woche geht’s am Samstag für den KSC nach Regensburg zum Jahn – und da könnte der Punkte-Weg fortgesetzt werden!
"Der Sieg geht in Ordnung", so Gästetrainer Alois Schwartz, haben zu viele Fehler gemacht, "auch wenn wir in Führung gegangen sind." Trotzdem ein verdienter Sieg, man dürfe nicht ein Spiel hergeben, wenn man zweimal führt.
"Sehr zufrieden", so KSC-Trainer Christian Eichner, der Fakten nach dem Spiel präsentierte: 27 zu 8 Torschüsse, 10 zu 2 Ecken, deutlich mehr Ballbesitz. Aber ... der Coach legt den Finger im Resümee aber auch auf die Schwächen: "Das 1 zu 2 war nicht zweitligatauglich gewesen, es war zu einfach, zu billig." Ein langer Ball habe ausgereicht, alles auszuhebeln. Es gebe auf alle Fälle noch genügend Arbeit, um dies abzustellen.
Autor:Jo Wagner |
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