Europas Sprint-Königin Dafne Schippers krönt "Indoor Meeting" in Karlsruhe
Mit Mujinga Kambundji namhafte Konkurrenz auf der Sprintstrecke in Karlsruhe
Karlsruhe. Als Dafne Schippers vor knapp sechs Jahren zum ersten Mal beim "Indoor Meeting" in Karlsruhe an den Start ging, belegte die damals 20-jährige Niederländerin Platz fünf über die 60 Meter. Schon damals galt sie aber als Europas große Sprinthoffnung. Mittlerweile ist Schippers 26 Jahre alt und nicht nur in Europa, sondern weltweit eine der besten Sprinterinnen über die 100 und 200 Meter.
Selbst die lange Zeit als unschlagbar geltenden Sprinterinnen aus den USA und der Karibik hat Schippers schon bei Weltmeisterschaften geschlagen. 2015 gewann sie in Peking WM-Gold über 200 Meter in der neuen Europarekordzeit von 21,63 Sekunden. Zwei Jahre später wiederholte sie in London dieses Kunststück, als sie erneut über die 200 Meter triumphierte. Dazu kommen vier Goldmedaillen bei Europameisterschaften. 2014 wurde sie in Zürich Doppel-Europameisterin über beide Sprintstrecken und 2016 gewann sie in Amsterdam den Titel über 100 Meter und zusammen mit ihren niederländischen Kolleginnen auch Gold in der 4x100 Meter-Staffel.
Lediglich bei der EM 2018 in Berlin blieb Dafne Schippers ohne Titel. Über 100 Meter belegte sie hinter Dina Asher-Smith aus Großbritannien und Deutschlands Sprintstar Gina Lückenkemper Rang drei und über 200 Meter blieb ihr hinter Asher-Smith "nur" die Silbermedaille. Für Schippers also Ansporn genug, ihre Anstrengungen noch zu steigern, denn ein großes Ziel hat die ehemalige Siebenkämpferin, die in vier Disziplinen den niederländischen Rekord hält, noch: eine olympische Goldmedaille. 2016 musste sie in Rio der Jamaikanerin Elaine Thompson den Vortritt lassen, doch Olympiagold "ist die Medaille, die ich noch nicht habe. Aber ich kann nichts anderes tun, als mich auf mich zu konzentrieren und zu sehen, was dabei herauskommt", wie Schippers in einem Interview sagte.
Auch in der Halle wurde Schippers schon mit Edelmetall dekoriert. 2015 siegte sie bei der Hallen-EM in Prag über die 60 Meter und bei den Hallen-Weltmeisterschaften 2016 in Portland sprintete sie über die 60 Meter zu Silber. Es war das Jahr, als sie auch beim "Indoor Meeting" über die 60 Meter nicht zu schlagen war, nachdem sie im Jahr zuvor noch wegen eines Fehlstarts disqualifiziert wurde.
Beim "Indoor Meeting" am 2. Februar trifft Schippers auf die Schweizerin Mujinga Kambundji, die bei der Freiluft-EM 2016 in Amsterdam die Bronzemedaille über die 100 Meter gewann und mit Platz drei über 60 Meter bei der Hallen-WM 2018 in Birmingham ihren bislang größten Erfolg feiern konnte. Jetzt will die 26-Jährige, die über 100 Meter mit 10,95 Sekunden und über die 60 Meter in der Halle mit 7,03 Sekunden Schweizer Rekordhalterin ist, bei ihrem mittlerweile vierten Start beim "Indoor Meeting" endlich einmal unter die ersten Drei kommen, was ihr bislang noch versagt blieb.
Mit der Zusage von Dafne Schippers und Mujinga Kambundji (beide 60 Meter) wird die Liste der Top-Athleten für das "Indoor Meeting" am 2. Februar immer länger. Neben Gesa Felicitas Krause, Europameisterin über die 3.000 Meter, sowie Hürdenstar Cindy Roleder haben im Stabhochsprung Lisa Ryzih und Ekaterini Stefanidi, aktuelle Olympiasiegerin, Weltmeisterin sowie Europameisterin in der Halle und im Freien, ihren Start beim "Indoor Meeting" in Karlsruhe zugesichert. Während sich Hochsprung-Europameister Mateusz Pryzbylko mit dem Italiener Gianmarco Tamberi misst, trifft Lokalmatador Julian Howard auf den aktuellen Weitsprung-Überflieger und Vorjahresgewinner Juan Miguel Echevarria aus Kuba. Und sowohl im Weit- als auch im Dreisprung gehen mit Fabian Heinle und Kristin Gierisch zwei Silbermedaillengewinner von Berlin 2018 an den Start.
Infos: Die rund 5.000 Tickets für das "Indoor Meeting" in Karlsruhe sind ausverkauft. An der Tageskasse wird es aber in jedem Fall noch ein kleines Kontingent Tickets geben. Diese stammen überwiegend aus technischen Sperrungen, die erst aufgehoben werden können, wenn die Tribünen tatsächlich stehen, www.meeting-karlsruhe.de
Autor:Jo Wagner |
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