Basketball
Playoff-Halbfinale gestartet – LIONS gewinnen Auftaktspiel in Hagen
Nach einer zeitweise erdrückenden Dominanz im ersten Duell der Best-of-five-Serie zwischen den PS Karlsruhe LIONS und Phoenix Hagen am 16. Mai hatten die Badener gut lachen und feierten einen Start nach Maß in das Playoff-Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Auch wenn die Südwestfalen nach einem zwischenzeitlichen Rückstand von 27 Punkten noch etwas Ergebniskorrektur betreiben konnten, war das Endergebnis von 70:82 klar genug, um Karlsruhe den Rücken für das nächste Aufeinandertreffen am 18. Mai in der Fächerstadt zu stärken.
Die Hausherren eröffneten nach 20 Sekunden die Punktejagd, doch dies sollte ihre einzige Führung im gesamten Spiel bleiben. Fast im direkten Gegenzug glichen die Gäste aus. In den folgenden Aktionen hatten beide Kontrahenten ihre Probleme im Abschluss. Anfangs der dritten Minute folgte durch den ersten Dreier von Julian Albus die erste LIONS-Führung. Binnen weniger als zwei weiteren Minuten führten weitere zwei Distanztreffer zum 4:11. Karlsruhe verteidigte gut und ließen wenig Gelegenheiten für Hagen zu. Erst nach knapp sechs Spielminuten jubelte die mit 2.219 Zuschauern besetzte Ischelandhalle wieder, angesichts des ersten Dreiers der Gastgeber zum 7:13. Doch gut 60 Sekunden später war die Führung der Badener bereits zweistellig. Der Hauptrundendritte hatte dem Siebtplatzierten bis dahin viel zu viele Räume gewährt und sortierte sich nun erst einmal in der Auszeit. Das Team von Headcoach Chris Harris verteidigte im Anschluss besser und verhinderte so zunächst weitere LIONS-Treffer. Noch vor Ende des ersten Viertels, das beim Stand von 11:21 endete, kam für Karlsruhe Garai Zeeb erstmals seit seiner Schulterverletzung am 14. April bei RASTA Vechta 2 zum Einsatz. Bereits 47 Sekunden nach Wiederbeginn war die nächste Timeout von Phoenix fällig, denn mit fünf schnellen Punkten hatte das Team vom Oberrhein seine Führung fast blitzartig erhöht. Auch nach der frühen Unterbrechung blieb zunächst Karlsruhe am Drücker. Insbesondere Victor Bailey tat sich mit elf Punkten binnen der ersten knapp 2 ½ Minuten hervor. Der Spielstand nach 13 gespielten Minuten: 13:34. Dank ihrer während der gesamten Playoffs starken Dreierquote zogen die Gäste nun immer weiter davon – auf 16:41 zur Mitte des Spielabschnitts. Dann sendete endlich wieder Hagen etwas Lebenszeichen. Doch den LIONS gelang zwar inzwischen nicht mehr alles, aber genug, um die inzwischen mehr als komfortable Führung zu verwalten – bis in den letzten Minuten vor der Halbzeit die Hausherren erstmals an diesem Abend dagegenhalten konnten und Karlsruhes Headcoach Aleksandar Scepanovic 20 Sekunden vor Spielmitte noch eine Auszeit nahm. Zwischenstand nach 20 Minuten: 25:45. Auch im dritten Viertel waren es zunächst die LIONS in Person von von Lachlan Dent und Bakary Dibba, die mit zusammen fünf Zählern gleich nach einer Minute auf 25:30 stellten. Womit zwischenzeitlich kaum mehr zu rechnen war: Phoenix Hagen berappelte sich und stieg buchstäblich wieder empor. Denn es gelang den Hausherren nun immer öfter, Stops zu erzeugen und im Gegenzug deutlich zuverlässiger als zuvor zu scoren. Sinnbildlich dafür stand der Dreipunkt-Buzzerbeater der Südwestfalen, der den Score zur letzten Pause auf 46:64 stellte, womit sich Hagen noch minimale Hoffnung machen konnte, im Schlussabschnitt doch noch für die Wende sorgen zu können. Zunächst deutete sich auch genau dies an. Die Gastgeber eröffneten gleich mit einem weiteren Dreier. Die LIONS-Führung betrug damit nur noch 15 Zähler. Auch die Körpersprache des Teams vom südlichen Rand des Ruhrgebiets hatte sich inzwischen gewandelt und war deutlich positiver. Exakt in dieser Phase begann das Karlsrudel nach längerer Flaute wieder an seiner Dreierquote zu arbeiten und hielt den Kontrahenten weiter auf Distanz. Fünf Minuten vor Ende der Partie stand es 56:76. Doch als kurz darauf erneut ein Hagener Distanzwurf sein Ziel fand, entschied sich Scepanovic doch noch einmal, eine Auszeit zu nehmen, da er mit dem Spielverlauf nicht mehr so recht zufrieden war. Kurz darauf beruhigte ihn sein Schützling Melvin Jostmann zwischenzeitlich mit einem schönen Dreier. Ganz geschlagen wollte sich Phoenix aber immer noch nicht geben und angesichts eines Spielstands von 66:79 zwei Minuten vor der Schlusssirene schien tatsächlich noch eine echte Crunchtime möglich. In Anbetracht ihrer zwischenzeitlichen Dominanz war der Zwölf-Punkte-Vorsprung der LIONS nach 40 flotten Minuten mehr als verdient.
Topscorer für Karlsruhe war Victor Bailey mit 20 Punkten. Insbesondere sein beeindruckender lauf zu beginn des zweiten Viertels bleibt von diesem Abend in Erinnerung. Lachlan Dent kam auf 19 Zähler und überzeugte mit einer fantastischen Dreierquote von 71% (5/7). Dennis Tunstall scorte zehnfach.
Das Halbfinale wird genauso wie die vorherige Runde im Best-of-five-Modus ausgetragen. Phoenix Hagen hatte sich erst am 12. Mai im fünften und entscheidenden Viertelfinal-Duell – dann allerdings deutlich mit 91:66 – gegen die Bozic Estriche Knights Kirchheim durchgesetzt. Da der Ruhrgebietsklub die Hauptrunde zuvor als Tabellendritter beendet hatte, genoss er im ersten Aufeinandertreffen mit den LIONS Heimrecht. Nun sind die Südwestfalen keine 48 Stunden nach der herben Niederlage bereits am 18. Mai in der Karlsruher Lina-Radke-Halle in Zugzwang, bevor am 21. Mai wieder die Hagener Ischelandhalle Schauplatz des Geschehens sein wird. Mögliche weitere Entscheidungsspiele sind am 23. sowie am 25. Mai vorgesehen.
In der Hauptrunde ging der Vergleich klar an den Tabellendritten. Am 3. Januar in Karlsruhe lautete der Endstand 71:79, am 30. März bei den Südwestfalen hieß es 101:80 für die Gastgeber. Doch in den Playoffs werden die Karten neu gemischt, wie sich in den bisherigen Begegnungen gezeigt hat.
Autor:Benedikt Rieker aus Karlsruhe |
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