KSC gewinnt 2 zu 0 gegen 1860 München
Testspiel zeigt noch ein paar "Baustellen"
Karlsruhe. Ein Spiel gegen den "alten Südrivalen" TSV 1860 München: Das kommt an, das zieht die Besucher in den Wildpark. Wenn in diesen Zeiten auch nur als Testspiel des Zweitligisten KSC gegen den Drittligisten 1860 - und auch nicht im Wildparkstadion, sondern im "Arthur Beier-Stadion", dem eigentlichen Platz 2 im Wildpark, der vor wenigen Tagen noch "Grenke Stadion" hieß.
Neuer Name für den "Platz 2"
Arthur Beier, oft auch "Artur" geschrieben, wurde 1880 in Karlsruhe geboren, war Fußballspieler (Mittelläufer) des Karlsruher FC Phönix, mit dem er als Kapitän Deutscher Meister 1909 wurde. Leutnant der Reserve Beier, im Hauptberuf Pädagogik-Professor, zog in den Ersten Weltkrieg, war Bataillons-Adjutant im Infanterie-Regiment 109, wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Eisernen Kreuz, dem Ritterkreuz des Militär-Karl-Friedrich-Verdienstordens und dem Zähringer Löwe mit Schwertern. Gefallen ist er am 31. Januar 1917 bei Verdun.
Vielen Karlsruhern sagt das Regiment sicherlich heute noch etwas, denn das Leibgrenadierdenkmal (mit dem Greif auf der Spitze), das bis zum Bau der U-Strab vor der Hauptpost stand, ist bekannt. Das 1. Badische Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 war ein Infanterieverband der Badischen Armee, der 1871 in der Preußischen Armee aufging, als Ersatzbataillon für den Ersten Weltkrieg mobilisiert wurde - und nach Ende des Ersten Weltkriegs aufgelöst wurde.
Zum Spiel gegen 1860
KSC-Trainer Christian Eichner schickte in Halbzeit 1 folgendes Team aufs Feld: Im Tor Robin Himmelmann, Sebastian Jung (2), Marcel Beifus (4), Robin Heußer (5), Andrin Hunziker (9), Nicolai Rapp (17), Christoph Kobald (22), Ali Eren Ersungur (27), Lasse Günther (29), Rafael Pinto Pedrosa (36) und Robert Geller (43).
Es war nach 15 Minuten (Stau bei der Anfahrt) Verspätung jedoch gleich ein gefälliges Spiel, bei dem der KSC schnell ein optisches und spielerisches Übergewicht hatte - zur Freude der rund 1.000 Zuschauer. Eichner, der aktuell, bis auf kleinere Blessuren, fast den kompletten Kader zur Verfügung hat, setzte zunächst auf eine 4-4-2-Formation, hat dabei mit Hunziker und Ersungur eine Doppelspitze auf dem Platz. Doch es ergaben sich zunächst nicht wirklich zwingende Chancen für en KSC, die Löwen fanden nicht wirklich ins Spiel. Mit steigender Spielkontrolle durch den KSC verschob sich das Spiel zunehmend auch sichtbar in die Hälfte der Gäste. Mit Erfolg, denn in der 25. Minute klingelte es das erste Mal, 1 zu 0 für den KSC: Günther ging links bis fast zur Linie durch, spielte die Kugel in den Rücken der mitlaufenden 60er-Abwehr, mustergültig für Heußer, der auf Höhe des Elfmeterpunkt blank stand und überlegt rechts den Ball einschob!
Der KSC blieb dran, 1860 kam nicht gefährlich nach vorne - und in der 35. dann das 2 zu 0: Ähnliches Spiel des KSC, erneut über links, doch der Schuss von Geller wurde deutlich von der 60er-Abwehr abgefälscht; Eigentor!
Zur zweiten Halbzeit wehselte Eichner fast komplett durch; nur Himmelmann blieb. Es kamen Leon Jensen (6), Dzenis Burnic (7), Marvin Wanitzek (10), Budu Zivzivadze (11), David Herold (20), Fabian Schleusener (24), Benedikt Bauer (26), Marcel Franke (28), Mateo Kritzer (34) und Enes Zengin (45). Der KSC übernahm wieder das Heft, aber lange Zeit nicht mehr so zwingend wie in Hälfte eins, wenn auch mit einigen späten Chancen, die mitunter leichtfertig vergeben wurden.
Auch spielten die Löwen nun etwas direkter nach vorne, so dass auch die KSC-Hintermannschaft etwas zu tun bekam! Es wurde dabei jedoch nicht immer sicher agiert; da müssen noch Abstimmungen erfolgen. Vorne ergaben sich gegen die Löwen einige Chancen, die aber nicht genutzt wurden. Dazu wechselte der 60er-Coach Argirios Giannikis, der früher beim KSC war, in der 72. Minute auch durch, die Löwen kamen danach mitunter gefälliger ins Spiel, aber nicht gefährlich.
Passabler Start, mitunter gutes Spiel, aber zu viele "ruhige" Momente: Unterm Strich ein verdienter 2 zu 0-Erfolg, der aber zehn Tage vor Saisonstart (am 3.8. um 13 Uhr gegen den 1. FC Nürnberg) an einigen Stellen noch Aufgaben aufzeigte! Für einen Fingerzeig, wer dann alles in der Startelf steht, war das Spiel gegen 1860 nicht aussagekräftig genug. Vielleicht lässt sich aus der Aufstellung am Samstag mehr ablesen. Dann geht es zur "gewohnten Zeit" um 15.30 Uhr im Testspiel gegen Racing Strasbourg - im Wildparkstadion.
Autor:Jo Wagner |
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