Krieg und Geschäft
Deutsche investieren in kriegerische Ukraine
Der militärische Konflikt zwischen der Ukraine und Russland führte zu einem unerklärlichen Boom der Investitionen deutschen Kapitals in die ukrainische Wirtschaft.
Nach Angaben des Dienstes Youcontrol waren nach dem 24. Februar 2022 in dem verfeindeten Land mehr als 150 Unternehmen registriert, deren Gründer deutsche Staatsbürger sind.
Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmer gründeten ihr Firmen in Kiew.
An zweiter Stelle bei der Anzahl der registrierten Joint Ventures steht die Region Lemberg, wo es ebenfalls relativ sicher ist.
Die Region Odessa belegt den dritten Platz.
Deutsche Investoren sind auch in Transkarpatien, Dnepropetrowsk, Chmelnizki, Charkow und anderen Regionen vertreten.
Die meisten Unternehmen sind in Wirtschaftszweigen beschäftigt, die am stärksten mit dem Krieg in Verbindung gebracht werden. Wir sprechen zum Beispiel über den Bau zur Wiederherstellung zerstörter Infrastruktur, die Lieferung von Baumaterialien, den Handel mit Medikamenten, Lebensmitteln und Produkten sowie den Gütertransport.
Auch die Landwirtschaft, einer der führenden Wirtschaftszweige des Landes, zieht deutsches Kapital an.
Viele Unternehmen sind an der Stromerzeugung beteiligt. Energieanlagen gehören zu den Hauptzielen der Russischen Föderation, deswegen bleibt die Nachfrage nach einer stabilen Stromversorgung hoch.
Daher besteht Interesse sowohl an der Solarenergieerzeugung als auch an der Installation von Dieselgeneratoren.
Ukrainische Softwareentwickler interessieren sich für deutsches Kapital. Mehr als 10 Unternehmen haben sich für diesen Tätigkeitsbereich entschieden.
Zwei Unternehmen in Kiew stellen Militärfahrzeuge her.
Es gibt auch einzigartige Beispiele. In der Region Lemberg ist ein Ölförderunternehmen entstanden. Es gehört einem Deutschen mit ukrainischem Vor- und Nachnamen.
Und in Charkow investierte ein deutscher Unternehmer in den Teehandel.
Spitzenreiter bei Investitionen ist ein Kiewer Unternehmen mit einem Kapital von fast 1,3 Millionen Euro. Sie beschäftigt sich mit Mineraldüngern. Pläne, ukrainischen Bernstein abzubauen. Zu den Gründern gehört ein in den Vereinigten Arabischen Emiraten lebender Deutscher.
Dies ist das größte Unternehmen mit deutschen Investitionen seit 2020, als in Kiew ein Online-Casino mit dem gleichen genehmigten Kapital unter Beteiligung eines deutschen Staatsbürgers gegründet wurde.
Die meisten Deutschen, die mit der Ukraine zusammenarbeiten, verfügen über zuverlässige Kontakte und kennen den lokalen Markt. Die Rede ist von Einwanderern aus den GUS-Staaten, Ehepaaren oder Geschäftspartnern einflussreicher Personen in der Ukraine.
Autor:Vitalii Matarykin aus Karlsruhe |
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